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Modelle von Lebewesen und biologischen Systemen
Alle anzeigenHistorische Instrumentensammlung des Johannes-Müller-Instituts für Physiologie
Allgemein
Bezeichnung | Historische Instrumentensammlung des Johannes-Müller-Instituts für Physiologie |
Universität | Charité - Universitätsmedizin Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Historische Sammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Akustik · Anatomie · Augenheilkunde · Humanmedizin · Medizin · Medizingeschichte · Optik · Physiologie · Wissenschaftsgeschichte |
Externe Links | |
Adresse | Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité Virchowweg 17 Hörsaalruine: Virchowweg 16 10117 Berlin |
Öffnungszeiten | Die Sammlung ist zurzeit nicht zugänglich. |
Kontakt | beate.kunst@charite.de Telefon: +49 (0) 30 450 528 220 Beate Kunst beate.kunst@charite.de |
Beschreibung | Die ältesten Stücke der Sammlung stammen noch aus dem 19. Jh. und betreffen insbesondere Forschungen und Modelle zur Physiologie der Sinne und zur Kardiologie. Ein weiterer umfangreicher Bestand stammt aus DDR-Zeiten. Hier sind insbesondere Geräte und Instrumente zu nennen, die im Grundstudium der Medizin im Physiologischen Praktikum Verwendung fanden. Seit 2024 wird die Sammlung vom Berliner Medizinhistorischen Museum betreut. |
Sonstiges | Einige Stücke sind im Foyer des CharitéCrossOver (CCO) der Charité ausgestellt. |
Stand der Informationen | September 2015 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Ein gedruckter Katalog ist vorhanden (siehe Publikationen). |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Der Aufbau eines eigenständigen physiologischen Instituts ist auf den bedeutenden Physiologen Emil Heinrich Du Bois-Reymond (1818-1896) zurückzuführen. Im Jahre 1853 wurde ihm als Gehilfe am Berliner Anatomischen Museum durch den Anatomen Johannes Müller (1801-1858) für Forschungszwecke ein eigenes Zimmer zugewiesen, welches im zweiten Stock des Universitätsgebäudes lag. Hier entstand im Zuge seiner wissenschaftlichen Arbeiten nach und nach ein physiologisches Laboratorium. Im Herbst 1855 wurdest Du Bois-Reymond zum außerordentlichen Professor der Physiologie ernannt. Mit seiner Ernennung zum ordentlichen Professor erfolgte 1858 die endgültige Trennung des physiologischen Apparates vom Anatomischen Museum. Ein eigenes Gebäude erhielt das Institut erst nach langwierigen Verhandlungen zwischen seinem Direktor Emil Du Bois-Reymond und dem zuständigen Ministerium. 1877 erfolgte der Umzug in den neuen und modernen Institutskomplex in der Dorotheenstraße, welcher nach Plänen der Berliner Architekten Paul E. Spieker (1826-1896) und Fritz Zastrau (1837-1899) errichtet worden war. Das ausgedehnte Bauwerk an der Spree beherbergte darüber hinaus später auch das Physikalische, das II. Chemische, das Technologisch und das Pharmakologische Institut. Die erste physiologische Vorlesung fand im Wintersemester 1877/78 statt. Das Institut war in vier Abteilungen untergliedert, die von eigenen Vorstehern geleitet wurden. Die mikroskopisch-biologische Abteilung unterstand dem Professor Gustav Fritsch (1838-1927), die chemische dem Professor Dr. Albrecht Kossel (1853-1927). Die speziell physiologische Abteilung wurde von Dr. Gad und die seit 1889 existierende physikalisch-physiologische Abteilung von Professor Dr. Arthur König geführt. Das Institut verfügte über mehrere Räume für seine Sammlungen. Zwei davon lagen im rückwärtigen Hörsaalflügel des Gebäudes. So war westlich des zum Auditorium gehörigen Vorbereitungszimmers "ein feuerfestes, mit eiserner Thür versehenes Gewölbe" eingerichtet worden, "welches die unschätzbare Wandbild-Sammlung des Institutes, größtenteils von der Hand des leider verstorbenen Dworzazek" gefertigt, enthielt. Die den Saalbau östlich begrenzende Demonstrations-Galerie diente mit ihren aufgestellten Mikroskopen nicht nur mikroskopischen Demonstrationen im Anschluss an die Vorlesungen, sondern auch der Durchführung von experimentellen Vivisektions-Vorlesungen. Ein Teil dieser Galerie war "durch ein Gitter abgetrennt und beherbergte die anatomische Sammlung, welche theils organologischen Erläuterungen beim physiologischen Unterricht" diente, "theils einen Anhang der mikroskopisch-biologischen Abtheilung" bildete, "deren Vorsteher, Professor Gustav Fritsch, sich ihre Vermehrung nach den verschiedensten Richtungen der neueren Wissenschaft angelegen sein" ließ. Sie enthielt "einige dem Institut eigenthümliche Gegenstände, wie die von Professor Fritsch zusammengebrachte Sammlung elektrischer Fische, welche wohl die vollständigste" ihrer Zeit darstellte. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes befand sich neben einer Assistentenwohnung "der für die Sammlung der Instrumente und Apparate bestimmte Saal.“Hier war es, wo am 6. Oktober 1882 von den im Kellergeschoss darunter gelegenen Räumen für gröbere chemische Arbeiten aus durch einen fehlerhaften Schornstein Feuer sich verbreitete und grossen Schaden anrichtete, indem er nicht blos alle Gegenstände, selbst die in Schränken verwahrten, mit sauerem Teer überzog, sondern auch die Reliquien aus Johannes Müller's Zeit, seine Apparate zur Lehre von den Sinnen und der Stimme, die Kempelen'sche Sprechmaschine und noch sonst manches Unersetzliche zerstörte." Im ersten Stock des Hauptgebäudes war die chemisch-physiologische Abteilung des Instituts untergebracht, wozu auch ein kleineres Zimmer zur Aufstellung einer chemischen Sammlung gehörte. Zudem gab es ein Froschbassin sowie das erste vollständig eingerichtete Aquarium in einem Physiologischen Institut. Die "Historische Instrumentensammlung" dokumentiert heute u.a. "die Anfangszeit der Elektrophysiologie und Elektrokardiologie", die eng mit der Person Du Bois-Reymonds verbunden ist. Erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde sie 1977 anlässlich des 100. Jahrestages des Physiologischen Instituts. 1999 konnte die Sammlung im Johannes-Müller-Institut für Physiologie mit neuem Konzept wiedereröffnet werden. Leider währte diese Lösung nicht sehr lange, so dass die Sammlung durch Umbaumaßnahmen des Instituts 2010 wieder eingelagert wurde und damit vorerst nicht mehr zugänglich ist. Pistor, 1890; Nägelke, 2000 |
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