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Show allAkademisches Kunstmuseum - Antikensammlung - Münzsammlung
General
Name | Akademisches Kunstmuseum - Antikensammlung - Münzsammlung |
University | Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
Location of University | Bonn |
Museum and Collection Type | History & Archeology |
Museum and Collection Form | Museum |
Subjects | Archeology · Classical Studies · Classical Archeology · Art · Numismatics |
External Links | |
Address | Akademisches Kunstmuseum - Antikensammlung der Universität Bonn Römerstraße 164 53117 Bonn |
Opening Hours | Dienstag bis Freitag: 15 bis 17 Uhr Sonntag: 11 bis 18 Uhr An Feiertagen geschlossen. |
Contact | akmuseum@uni-bonn.de Dr. Kornelia Kressirer (Kustodin) akmuseum@uni-bonn.de Telefon: +49 (0)228 73 7738 Prof. Frank Rumscheid (Direktor) f.rumscheid@uni-bonn.de Telefon: +49 (0) 228 73 77 34 |
Description | Das Akademische Kunstmuseum (Antikensammlung der Universität Bonn) ist eines der ältesten Museen Bonns. Seit seinen Anfängen 1818 besteht seine Aufgabe darin, griechisch-römische Kunst aus den Mittelmeerländern in Abguss und Original zu sammeln. In ihrer Vielseitigkeit und Systematik ist die Sammlung, die in eine Original- und eine Abguss-Sammlung gegliedert ist, in Nordrhein-Westfalen unübertroffen. Die Abguss-Sammlung ist mit über 2.700 Gipsabgüssen eine der größten in Deutschland. Sie umfasst Exemplare, deren Originale aus der Archaik (ca. 650 bis 490 v.Chr.), der Zeit des strengen Stils (ca. 490 bis 450 v.Chr.), der Hochklassik (ca. 450 bis 400 v.Chr.), der Spätklassik (ca. 400 bis 323 v.Chr.) sowie des Hellenismus (ca. 323 bis 30 v.Chr.) und der römischen Zeit stammen. Danebenen existieren über 25.000 originale Werke aus Ton, Stein, Metall, Glas und organischen Materialien. Unterteilt sind diese Originale in Keramik vom Neolithikum bis zum 6. Jahrhundert v. Chr.; Beispiele korinthischer, böotischer, attisch schwarz- und rotfiguriger, unteritalischer und hellenistischer Keramik sowie Exponate der römischen Kaiserzeit. Dazu kommen Lampen der römischen Kaiserzeit, Beispiele kleinformatiger Marmor- oder Terrakottaplastik, Beispiele griechischer und römischer Kleinbronzen, Schmuckstücke, Gefäße und diverse Waffen- und Rüstungsteile. Die in sieben Räume geteilte Ausstellung beherbergt zudem die Terrakottensammlung mit qualitätvollen Stücken aus Unteritalien, Etrurien und Sizilien sowie aus Ostionien und den griechischen Inseln. Wichtig ist weiterhin ein ägyptischer Holzsarkophag aus Abusir und ein Mumienporträt. Dazu existiert eine umfangreiche Sammlung antiker Münzen (circa 1.000 griechische und rund 4.000 römische). Die meisten Münzen sind im 19. Jahrhundert erworbene Fundmünzen. |
Other | Veranstaltungen: jeden Sonntag 11.15 Uhr Führungen in der Abguss- bzw. Originalsammlung oder Vorträge im Hörsaal, dazu Sonderausstellungen, Kurse für Kinder, Kinderführungen, Diavorträge zur antiken Kultur im Hörsaal des Hauses. Zudem existiert ein Förderverein. |
Last Update | April 2014 |
Holdings
Object Groups |
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State of Indexing | Das erste Bestandsverzeichnis von 1827 weist 189 Nummern auf. Die circa 2.800 antiken Münzen sind seit März 2010 in einer einzigartigen Objektdatenbank online recherchierbar. Dabei ist es möglich, die circa 950 griechischen sowie rund 1.850 römischen Münzen durch verschiedene Suchoptionen, "Suche einfach", "Suche systematisch" oder "Suche erweitert" auszuwählen. Die Darstellung erfolgt mit Abbildung der Vorderseite (Avers) und der Rückseite (Revers) der Münzen. Zudem sind weitere Informationen wie Durchmesser, Material, Inventarnummer etc. verfügbar. Abrufbar unter: http://www.antikensammlung-muenzen.uni-bonn.de/coins/search_easy.php (Suche einfach) http://www.antikensammlung-muenzen.uni-bonn.de/coins/search_system.php (Suche systematisch) http://www.antikensammlung-muenzen.uni-bonn.de/coins/search_komplex.php (Suche erweitert) |
Significant Subcollections |
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History
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History | Schon bei den ersten Planungen für die Gründung der Universität in Bonn (ab 1815) war die Einrichtung eines Kunstmuseums vorgesehen worden, welches die wichtigsten antiken Skulpturen in Abgüssen präsentieren sollte. Frühere Abgusssammlungen dienten hauptsächlich zur Ausbildung in Kunstakademien, so z.B. im 18. Jh. in Düsseldorf. Für die Universitätslehre waren Abgüsse schon von Christian Gottlieb Heyne (1729-1812) in Göttingen (ab 1763) benutzt worden, wo die Skulpturen allerdings in der Universitätsbibliothek verstreut aufgestellt waren. Das Bonner Museum, das Akademische Kunstmuseum, war als museale Lehreinrichtung neu und wurde vielfach nachgeahmt. Schon vor der eigentlichen Gründung der Universität wurden die ersten Abgüsse in Paris bestellt. Zum Leiter wurde 1819 Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868) berufen. Welcker lehrte Archäologie sowohl in den Räumen des Akademischen Kunstmuseums, das bis 1884 im Hauptgebäude der Universität untergebracht war, als auch mit Hilfe von Tafelwerken in der darüber gelegenen Universitätsbibliothek. Schon 1827 konnte ein erster Katalog des Museums erscheinen. Welcker trat 1854 von seinen Ämtern zurück. Sein Nachfolger wurde Otto Jahn (1813-1869), der sich die Direktion des Museums bis 1861 mit dem Philologen Friedrich Ritschl (1806-1876) teilte. Jahn, der vor seiner Bonner Zeit vor allem durch mythologische Studien und den ersten Vasenkatalog in München hervorgetreten war, schrieb hier Untersuchungen zu römischen Wandmalereien, Militärabzeichen sowie den ersten Aufsatz über "Darstellungen des Handwerks und Handelsverkehrs". Den Bestand des Museums an Abgüssen konnte er fast verdoppeln und dafür eine Erweiterung der Räumlichkeiten durchsetzen. Auch die Sammlung von originalen Objekten wurde vermehrt. Reinhard Kekulé (1839-1911) wurde 1870 als erster Lehrstuhlinhaber allein für Archäologie nach Bonn berufen. Er betrieb vor allem antike Kunstgeschichte, wobei Plastiken im Vordergrund standen. Das wichtigste Ergebnis von Kekulés Bonner Amtszeit (er ging 1889 nach Berlin) war die Errichtung eines eigenen Gebäudes für das Akademische Kunstmuseum. In sieben Sälen konnte die antike Kunstgeschichte vom Alten Orient bis in die römische Zeit studiert werden, wobei die hohe Klassik den größten Raum und die Rotunde des Schinkelbaus, das ehemalige theatrum anatomicum, erhielt. Diese Anordnung ist in den Grundzügen noch heute erhalten. Bibliothek, Hörsaal und Sammlung von originalen Objekten waren in den Seitenflügeln des Schinkelbaus untergebracht, räumlich also sehr beengt. Kekulés Nachfolger Georg Loeschcke (1852-1915) hatte sich vor allem durch die erste Bearbeitung der mykenischen Keramik hervorgetan. Bibliothek, Photosammlung und Hörsaal konnten ab 1908 in einem Institutsbau neben der Abgusssammlung untergebracht werden. Loeschcke hatte eine große Schar von Schülern aus dem In- und Ausland, zu denen wie bei Welcker und Kekulé auch die preußischen Prinzen gehörten, die traditionell in Bonn studierten. 1912 wurde Loeschcke wie sein Vorgänger nach Berlin berufen. Sein Nachfolger Franz Winter (1861-1930) war bei Kekulé über jüngere attische Vasen promoviert worden und hatte dann bei ihm den Typenkatalog der antiken Terrakotten geschrieben. Zu seinen späteren Werken gehören die Bearbeitung der pergamenischen Skulpturen, des Hildesheimer Silberschatzes und des Alexandermosaiks. Richard Delbrück (1875-1957), Schüler von Loeschcke, war von 1909 bis 1915 Direktor des römischen Instituts gewesen. Als Professor in Bonn (1928-1940) schrieb er seine heute noch grundlegenden Werke zur spätantiken Kunst (Konsulardiptychen, Porphyrwerke, Kaiserporträts, Münzbilder des 3. Jhs.). 1940 wurde er aus politischen Gründen emeritiert. Das Museum wurde durch Übermalung der Wände dem Zeitgeschmack angepasst, war aber wegen Ausfall der Heizung nur noch im Sommer zugänglich. Von den Beständen wurden die attischen Vasen erstmals umfassend publiziert. Ernst Langlotz (1895-1978) hatte an der gültigen Chronologie der archaischen und frühklassischen Kunst, an der Erforschung der Vasenmalerei, der Akropoliskoren und der Landschaftsstile archaischer Zeit entscheidenden Anteil. In Bonn (1944-1966) hatte er mit den Schwierigkeiten der Kriegs- und Nachkriegszeit zu kämpfen, bei denen das Akademische Kunstmuseum einige Verluste erlitt. Eine zweite Professur wurde nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet, die der Phöniker- und Ibererforscher Erich Kukahn (1910-1987) von 1961 bis 1975 bekleidete. Das Museum erhielt eine hauptamtliche Kustodenstelle. Der Archäologe Nikolaus Himmelmann (geb. 1929) war von 1969 bis 1994 Ordinarius. Seine vielfältige wissenschaftliche Arbeit galt und gilt vor allem grundlegenden Fragen der Interpretation griechischer Kunst, aber auch Problemen späterer Zeit bis in die Gegenwart. Das Museum wurde durch erneuten Einbau einer Heizung im Winter wieder zugänglich und dem Publikum geöffnet, die Sammlung von originalen Objekten durch neue Vitrinen attraktiver. Zahlreiche Originale aus allen Gattungen und Abgüsse aus vielen Gebieten konnten erworben werden. Die wissenschaftliche Aufarbeitung durch Kataloge, Monographien zur Geschichte des Hauses, ein Verzeichnis der Abgüsse, Einzelpublikationen und durch Führer machte große Fortschritte. Die Münzsammlung des Akademischen Kunstmuseums geht ebenfalls auf das Jahr 1819 zurück, und zwar auf den Erwerb der römischen Münzen des Kanonikus Franz Pick (1750-1819) durch die neu gegründete Universität Bonn. Als diese Sammlung nach dem Tode von Pick am 27. August 1819 versteigert wurde, konnte die Universität Bonn die Sammlung erwerben. Dieser Erwerb war der erste Ankauf, den die neu gegründete Universität Bonn getätigt hat. Nach weiteren Ankäufen umfasste die Sammlung des Akademischen Kunstmuseums im Jahr 1827 bereits über 6.000 Münzen. Sie wurden im Jahr 1836 in einem sorgfältig erarbeiteten und eindrucksvoll gestalteten Inventar erfasst, das von dem Bibliothekar Dr. W. Krosche erarbeitet wurde. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts erhöhte sich der Bestand auf nahezu 10.000 Stück. Dann trat aber Stillstand ein, der auch dazu führte, dass die Sammlung Stücke verlor und verwaiste. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts bestand die Münzsammlung des Akademischen Kunstmuseums im Wesentlichen aus römischen Münzen. Im Jahr 1922 kam aber dann durch eine testamentarische Stiftung die umfangreiche Sammlung griechischer Münzen, die der Marburger Archivar H. Reimer zusammengetragen hatte, hinzu. Diese Erweiterung wurde zum Anlass genommen, die Münzen, die zu dieser Zeit dem Akademischen Kunstmuseum gehörten, in einem neuen Inventar zu erfassen. Dieses Inventar baute auf den früheren Arbeiten von Dr. Max L. Strack (1867-1914) auf, erfasste nun aber auch die griechischen Münzen. Der 1996 gegründete Förderverein des Akademischen Kunstmuseums hat sich – neben der Restaurierung des Museumsgebäudes – auch für die Münzsammlung engagiert. Der Verein, aber auch einzelne seiner Mitglieder haben dazu beigetragen, dass die Sammlung um einige Stücke erweitert wurde. Bei den Anschaffungen ging es vor allem um Münzen, die von griechischen Städten in Kleinasien ausgegeben worden waren, weil diese bisher in der Sammlung kaum vertreten waren. Es kamen auch einige Exemplare hinzu, die für die moderne numismatische Forschung von Interesse sind. Website des Museums / Website der Münzsammlung |
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