
Otto Jahn (* 16. Juni 1813 in Kiel; † 9. September 1869 in Göttingen) war ein deutscher Philologe, Archäologe und Musikwissenschafter. Er wirkte als Professor für Philologie und Archäologie an den Universitäten zu Leipzig und Bonn. Jahn verfasste grundlegende kritische Editionen zu verschiedenen antiken Autoren, bereitete als namhafter Epigraphiker das Corpus Inscriptionum Latinarum (CIL) vor, lenkte die Archäologie in neue, methodisch-kritische Bahnen und förderte sie durch seine Forschungsarbeiten sowie seine Vortrags-, Lehr- und Sammlertätigkeit. Als Privatdozent in Kiel (1839–1842) und Extraordinarius in Greifswald (1842–1847), besonders aber als Professor in Leipzig (1847–1850) und Bonn (1855–1869) zog er zahlreiche Schüler an sich und beeinflusste damit die Altertumswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert nachhaltig. Die noch junge Musikwissenschaft bereicherte er um biografische und editorische Arbeiten zu Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart und schuf damit die noch heute gültige Grundlage zur Beschäftigung mit diesen Komponisten. Zudem war Jahn Mitbegründer der alten Leipziger Bach-Gesellschaft. Jahn trat im privaten Kreis selbst als Komponist hervor.