Alle anzeigenMineraliensammlung am Museum für Naturkunde*
Allgemein
Bezeichnung | Mineraliensammlung am Museum für Naturkunde* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Humboldt-Universität zu Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Geowissenschaften · Mineralogie |
Externe Links | |
Adresse | Museum für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin Mineraliensammlung Invalidenstraße 43 10115 Berlin |
Öffnungszeiten | Teilausstellung im Museum für Naturkunde: Di-Fr: 9.30 - 17 Uhr Sa-So 10 - 18 Uhr Magazinsammlung nach Vereinbarung |
Kontakt | Dr. Ralf T. Schmitt (Oberkustos) ralf-thomas.schmitt@mfn-berlin.de |
Beschreibung | Der Gesamtbestand der Mineraliensammlung umfasst (2005) ca. 250.000 Proben, etwa 4.500 Proben davon sind im Mineraliensaal des öffentlichen Museum ausgestellt. Die Sammlung befindet sich im ersten Obergeschoss des Museums für Naturkunde über der Ausstellung in einem fast 500 qm großen Raum in fest eingebauten Schränken mit Schubladen und in Glasaufsätzen. Neben der systematischen Hauptsammlung gibt es noch eine Spezialsammlung von Edelsteinen sowie eine systematische Lehrsammlung. Website der Sammlung |
Stand der Informationen | Januar 2022 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Mit der Einzelstückerfassung der Proben in einer internen Access-Datenbank wurde 1996 begonnen, derzeit sind ca. 85 % der ca. 180.000 Objekte umfassenden Sammlung inventarisiert. Voraussichtlich im Jahr 2014 wird dieses Projekt abgeschlossen sein. Die Datenbank enthält bereits alle selteneren Minerale, die gesamte öffentlich zugängliche Schausammlung, die Edelsteinsammlung und die systematische Lehrsammlung. Rund ein Prozent der Objekte sind zudem digital-fotografisch dokumentiert. Die Dokumentation enthält im Bereich der Mineralien allerdings nur einen Bruchteil der notwendigen Objekt-Informationen und müsste durch zusätzliche röntgenographische, chemische und kristallographische Daten noch ergänzt werden. Eine digital-fotographische Dokumentation aller Objekte ist, vor allem aufgrund des extrem hohen Zeitaufwandes, nicht vorgesehen. (Stand: März 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen |
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Geschichte | Die Entstehung der Mineraliensammlung geht direkt auf die Gründung der „Berliner Bergakademie“ durch den preußischen König Friedrich II im Jahr 1770 zurück. Im Jahr 1781 wurde die Sammlung von Carl Abraham Gerhard (1738-1821), dem ersten Direktor der Bergakademie, für Lehrzwecke angekauft. Sie erhielt den Namen „Königliches Mineralienkabinett“. In dieser Zeit musste der Bestand mehrfach umziehen; so zuletzt 1801 in das Gebäude der „Neuen Münze“. Bereits 1803 reichte dort der Platz aber nicht mehr aus, um die große Sammlung russischer Minerale, die beim Besuch des Zaren Alexander I. (1777-1825) in Berlin übergeben worden war, unterzubringen. Diese Sammlung wurde daher, ebenso wie die 1805 von Alexander von Humboldt (1769-1859) gestiftete Kollektion von Stücken seiner Amerikareise, im Palais des Prinzen Heinrich, dem späteren Universitätsgebäude Unter den Linden, untergebracht. Wegen Überfüllung des „Königlichen Mineralienkabinetts“ wurde auch die 1805 verfügte Übergabe von Naturalienbeständen aus der im Berliner Schloss befindlichen Kunstkammer bis 1810 verschoben. Zu dieser Zeit erfolgte außerdem die Übergabe der Sammlungsbestände der „Akademie der Wissenschaften“ an das „Königliche Mineralienkabinett“. Mit der Gründung der „Berliner Universität“ im Jahre 1810 wurden alle in Berlin befindlichen Institutionen mit Ausbildungsfunktion und dazugehörigen Hilfsmitteln vereinigt. Daher überführte man sowohl den Lehrbetrieb der Bergakademien, als auch das „Königliche Mineralienkabinett“ an die Universität. Die Sammlung wurde zu diesem Zeitpunkt in „Mineralogisches Museum“ umbenannt; der Bereich Berg- und Hüttenwesen der ehemaligen Bergakademie blieb jedoch anfänglich noch Mitbesitzer der Sammlungen. Der Umzug der Bestände in das mittlere Geschoss des Ostflügels im Universitätsgebäude erfolgte erst 1813, da die Räume zunächst saniert werden mussten. Die rasch fortschreitende Entwicklung der Mineralogie unter Christian Samuel Weiss (1780-1856) und Gustav Rose (1798-1873) führte auch zu einer starken Erweiterung der Sammlungen. Dasselbe gilt für die geologisch-paläontologischen Sammlungsbestände unter der Leitung von Weiss, so dass mit dem Amtsantritt von Rose unter Ernst Beyrich (1815-1896) eine Geologisch-paläontologische und unter Justus Roth (1818-1892) eine Geologisch-petrographische Abteilung am Mineralogischen Museum gegründet wurde. Bereits bei der Berufung von Martin Websky (1824-1886) im Jahr 1873 war für die inzwischen sehr beengt untergebrachten naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität ein Neubau vorgesehen worden. Wegen des bevorstehenden Umzugs setzte Websky daher alles daran, möglichst viele der Sammlungsstücke in Pappkästchen unterzubringen und die Stücke zu etikettieren. Er erlebte den Umzug allerdings nicht mehr, da er zwei Jahre zuvor verstarb. Ab 1875 wurde der Direktor des „Mineralogischen Museums“ in seiner Sammlungsarbeit durch einen Kustos unterstützt. Unter Webskys Nachfolger Carl Klein (1842-1907) wurde 1889-1890 das heutige Museum für Naturkunde bezogen, wobei die Mineralogie im linken Teil des Vorderhauses Aufstellung fand. Ursprünglich war bei der Planung für das neue Museumsgebäude ein öffentlicher Zugang zu allen Sammlungsteilen vorgesehen, wie dies durch die großen Geschosshöhen und Treppenhäuser noch heute dokumentiert ist. Während des Baus wurde aber bereits eine andere Nutzung der Räume durchgesetzt und eine Zweiteilung in öffentliche Schausammlungen im Erdgeschoss und Magazinsammlungen für wissenschaftliche Zwecke in den oberen Geschossen eingeführt, die bis heute erhalten ist. Nach dem Umzug in das heutige Gebäude erfolgte dann die Auflösung der Geologisch-petrographischen Abteilung und völlige organisatorische und räumliche Trennung des Mineralogisch-petrographischen und des Geologisch-paläontologischen Museums. 1889 erfolgte die Schenkung der großen, ca. 14.000 Stücke umfassenden Mineraliensammlung des Erzherzogs Stephan Victor von Österreich (1817-1867) durch die Witwe des Industriellen Carl Heinrich Christian Ludwig Rumpff (1839-1889), der die Sammlung kurz zuvor gekauft hatte. Diese Sammlung wurde zusammen mit dem bisherigen Bestand als "Vereinigte Staats- und Carl Rumpffsche Sammlung" im neuen Ausstellungssaal im Erdgeschoss des Museums für Naturkunde gezeigt. Die wichtigsten Aufsammlungen in den folgenden Jahren stammen aus Sammlungsreisen, die mit Mitteln der Tamnau-Stiftung finanziert wurden. Besonders sind hier die Reisen der Kustoden Conrad Friedrich August Tenne (1853-1901) 1889, 1891 und 1894 nach Spanien und Max Belowsky (1865-1945) 1911 und 1913 in die USA zu erwähnen. 1899 konnte die große Mineraliensammlung von August von Janson (1844-1917), dem Enkel von Friedrich Tamnau (1802-1879), mit einem Umfang von 14.000 Proben für 150.000 Mark erworben werden, von denen 11.000 Proben an das Museum für Naturkunde gelangten. Daneben wurden die Sammlungen durch zahlreiche größere Schenkungen erweitert. Im Zweiten Weltkrieg hat die Mineralogische Sammlung schwere Schäden durch Bombentreffer und Verluste erfahren. Hier sind besonders 27 Kisten mit Mineralen der öffentlichen Ausstellung zu nennen, die in einem Stollen des Kalkwerks Rüdersdorf eingelagert waren und bis heute nicht wieder erlangt werden konnten. In den nachfolgenden Jahren wurde durch Paul Ramdohr (1890-1985) und Emil Fischer (1895-1975) intensiv an der Behebung der Kriegsschäden gearbeitet. Bereits 1954 konnte der mineralogische Ausstellungssaal wieder geöffnet werden. Nach einer umfassenden Rekonstruktion verbunden mit dem Einbau einer neuen Heizung und einer erstmals angemessenen Beleuchtung konnte die mineralogische Ausstellung nach dreijähriger Bauzeit 1985 wieder eröffnet werden. Unter dem Kustoden Gert Wappler (geb. 1935) wurde die Sammlung durch Tausch und Ankauf insbesondere von Stücken aus den aktiven Bergbaugebieten von Erzgebirge, Vogtland, Thüringer Wald und Mansfelder Revier erweitert. Website der Sammlung |
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