Show allSammlungen des Physikalischen Instituts*
General
Name | Sammlungen des Physikalischen Instituts* |
Special Status | *Whereabouts Unknown |
University | Universität Leipzig |
Location of University | Leipzig |
Museum and Collection Type | Science & Engineering |
Museum and Collection Form | Historical Collection |
Subjects | Chemistry · Physics · History of Science |
External Links | |
Description | Die Universität Leipzig verfügte noch im Jahre 1909 über eine eigene Physikalische Sammlung, die ihren Ursprung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte. Sie bestand aus Apparaten und Instrumenten sowie aus Tafeln und Tabellen und war in zwei durch eine Wendeltreppe miteinander verbundenen Räumen des 1904/05 eingeweihten Physikalischen Instituts aufgestellt. Zudem ist die Existenz einer Chemischen Sammlung belegt. Über das Schicksal des Bestandes ist derzeit nichts Näheres bekannt. Wiener |
Last Update | Januar 2009 |
Holdings
Object Groups |
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Significant Subcollections |
Wiener, 1909 |
History
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History | Die Wurzeln der Physik an der Universität Leipzig liegen im frühen 15. Jahrhundert. Doch erst seit Beginn des 18. Jahrhunderts verfügt das Fach über einen experimentellen Charakter, denn bis zum Jahr 1710 waren die Methoden der Leipziger Physikprofessoren von der Scholastik geprägt. Erst als 1710 der Medizinprofessor Dr. Johann Christian Lehmann (1675-1739) auf Vorschlag Augusts des Starken (1670-1733) zum ersten Leipziger Professor für Experimentalphysik ernannt wurde, änderte sich dies. Zu Vorlesungszwecken war Lehmann allerdings auf seine persönlich Apparatesammlung angewiesen, die er in einem „Schuppen inmitten seines Gartens untergebracht hatte“, da die Universität keinen geeigneten Raum zur Verfügung stellen konnte. Auch Johann Heinrich Winkler (1703-1770), der zweite Nachfolger Lehmanns, besaß „eine für die damalige Zeit nicht unbeträchtliche Sammlung physikalischer Instrumente …, die nach seinem Tode in die Hände Christian Ludwigs (1749-1784) kam“, der in Leipzig als Privatdozent für Physik wirkte. Nach Ludwigs Ableben im Jahre 1874 verwaiste der so genannte „Winkler-Ludwigsche Apparat“ allerdings unter Christlieb Benedict Funk (1736-1786). Da Funk kein privates Vermögen zum Erwerb der Instrumente besaß, bat er den Kurfürsten und späteren ersten König von Sachsen, Friedrich August I. (1750-1827), um den Ankauf des Sammlungsbestandes für die Universität. Das Gesuch wurde am 21. Oktober 1785 genehmigt und der Apparat für 1.064 Taler erworben. Funke bemühte sich zudem um einen geeigneten Aufstellungsraum innerhalb der Universität. Er erbot sich „eine auf dem steinernen Tabulate im Paulinum neben seinem Auditorium gelegene Stube und Kammer, die wegen ihrer Höhe und Kälte kein Student beziehen wollte, auf seine Kosten zu miethen“. Auch Funks Nachfolger Karl Friedrich Hindenburg (1741-1808) standen zunächst keine regelmäßigen Mittel für den weiteren Ausbau der Sammlung zur Verfügung. Erst Christian Samuel Weiss (1780-1856), von 1808 bis 1810 Physikprofessor in Leipzig, gelang es, eine jährliche Summe zur Vermehrung und Unterhaltung des Bestandes zu erwirken. So konnte er die galvanischen Apparate seines 1809 verstorbenen Kollegen, des Medizinprofessors Reinhold erwerben. In Weiß’ Amtszeit fiel auch der Ankauf der privaten Sammlung seines 1808 verstorbenen Vorgängers Hindenburg. So wurden am 8. November 1809 einmalig 1.000 Taler zum Erwerb der von diesem angeschafften Apparate bewilligt. So entstand in Leipzig mit der Zeit eine umfangreiche universitätseigene Physiksammlung, die die Grundlage für die Entstehung eines „physikalischen Cabinets“ bildete. Mit dem Umzug der Physik im Jahr 1835 in das neu erbaute Universitätsgebäude, das sogenannte Augusteum, wurden auch die Apparate im Sammlungsraum des neuen Instituts aufgestellt. Daneben standen nun auch ein eigener Hörsaal, Räume für wissenschaftliche Untersuchungen sowie ein als "Inspektor" bezeichneter Mechaniker zu Verfügung. Um 1857 befand sich das Institut nach Aussage von Webers Nachfolger Wilhelm Gottlieb Hankel (1814-1899) auf der Höhe der damaligen Zeit. Es verfügte neben einer reichen galvanischen Ausrüstung und den Weberschen magnetischen Apparaten über „große Nikolsche Prismen“, ein Polarisationsmikroskop und einen „kolossalen Elektromagenten für magnetische und diamagnetische Versuche“. Die seit 1865 ständig zunehmende Zahl der Studenten führte auf der anderen Seite zu erheblichen Platzproblemen, sodass innerhalb des Hauses zunächst improvisiert werden mußte. So verlegte Hankel 1871 den Hörsaal kurzerhand in den Sammlungsraum, während die Sammlung in den ausgedienten Hörsaal und in andere Räume des Gebäudes wanderte. Nachdem Hankel bereits 1869 einen Institutsneubau beantragt hatte, konnte im Wintersemester 1873/74, gemeinsam mit den mineralogischen und geologischen Instituten, in einen im Johanisstal gelegenen Neubau eingezogen werden. Hier gab es neben einem größeren Hörsaal und einem ebensolchen Sammlungsraum nun auch ausreichend Platz für das physikalische Praktikum der Anfänger sowie für selbständige Forschungen. Im Jahre 1899 übernahm Otto Heinrich Wiener (1862-1927) die Leitung des Physikalischen Instituts. Schon unter seinem Vorgänger Gustav Heinrich Wiedemann (1826-1899) herrschte aufgrund ständig wachsender Studentenzahlen abermals große Raumnot, so dass Wiener schon zu Beginn seiner Amtszeit den Bau eines neuen Physikgebäudes beantragte, der im Wintersemester 1904/05 fertig gestellt wurde. Für den Umzug wurde dem Institut allein für die Anschaffung neuer Apparate eine Summe von 160.300 Mark zugeschrieben. Die Sammlungsbestände wurden nach dem Vorbild des Leipziger Museums für Völkerkunde in „8 vierfachen“ eisernen und staubdichten Doppelschränken aufgestellt, die jeweils 1,50 Meter tief, etwa 4 Meter breit und ca. 2,70 Meter hoch waren. „Zur Aufbewahrung kleinerer Objekte diente ein kleiner Schubladenschrank, zur Aufbewahrung von Tafeln und Tabellen zwei besondere Schränke, von denen der eine im Vorbereitungszimmer Aufstellung gefunden hat.“ Die größeren Stücke wurden außerhalb der Schränke aufbewahrt. In einem zweiten Sammlungsraum, der mit dem großen über eine Wendeltreppe verbunden war, lagerten die weniger gebrauchten und älteren Apparate. Wie lange die Sammlung hier weiter Bestand hatte, ist ungewiss. Ihr Schicksal nach 1909 bleibt gegenwärtig noch ungeklärt. Wiener |
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