Informationssystem zu Sammlungen und Museen
an deutschen Universitäten
Diese Anwendung wird nicht mehr gepflegt. Aktuelle Daten können im Portal der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland abgerufen werden.

Alle anzeigen
Botanischer Garten

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten
UniversitätJulius-Maximilians-Universität Würzburg
UniversitätsortWürzburg
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik · Humanmedizin · Medizin · Pflanzenheilkunde
Externe Links
AdresseBotanischer Garten der Universität Würzburg
Julius-von-Sachs-Platz 4
97082 Würzburg
ÖffnungszeitenFreigelände April-September: Mo-So 8 - 18 Uhr Oktober-März: Mo-So 8 - 16 Uhr
Kontaktbgw@botanik.uni-wuerzburg.de
Telefon: +49 (0) 931 31 86240

Prof. Markus Riederer (Direktor)
riederer@botanik.uni-wuerzburg.de
Telefon: 0931 / 31 86200

Dr. Gerd Vogg (Kustos)
vogg@botanik.uni-wuerzburg.de
Telefon: +49 (0) 931 31 86239
BeschreibungGegründet wurde der Botanische Garten in Würzburg bereits vor über 320 Jahren und umfasst heute etwa 9.000 verschiedene Pflanzenarten, die in Freiland und Gewächshaus kultiviert werden. Folgende Abteilungen stehen der biologischen Forschung und Lehre zur Verfügung und der Öffentlichkeit zum Besuch offen: Die pflanzengeographisch-soziologischen Abteilungen; das Tropen- und Sukkulentenhaus; das Mediterranhaus; die mediterrane Felsheide; die nordamerikanischen Prärien; ein Gebirgspflanzen und ein Arzneipflanzengarten; der Bauerngarten sowie der Tertiärwald. Im LehrLernGarten werden Studierende ausgebildet, Fachwissen unterschiedlichen Zielgruppen praktisch zu vermitteln. Dies ist vor allem für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer, die an der Universität Würzburg ausgebildet werden, von großer Bedeutung.
Für die interessierten Besucher bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen mit dem Freundeskreis pro planta ein vielfältiges Programm an. Die Veranstaltungen umfassen Führungen, Ausstellungen, Vorträge oder Workshops und eine jährliche Pflanzenbörse. 
SonstigesKostenlose öffentliche Führungen und Sonderaktionen; Tropische Regenwaldakustik: jeden ersten Sonntag im Monat 
Stand der InformationenMärz 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Bestände werden seit 1980 in einer internen elektronischen Datenbank erfasst. Die Daten sind nicht online zugänglich und werden auch nicht in gedruckter Form veröffentlicht. Die Erfassung von Zugängen erfolgt regelmäßig. 
Bedeutende Teilbestände
  • Geophytensammlung
  • Mediterrane Gebirgsflora
  • Mediterrane Hartlaubvegetation
  • Cyclamen (20 Arten), gegr. 1980
  • Fritillaria (111 Arten), gegr. 1975
  • Narcissus (28 Arten), Schwerpunkte: SW-Europa, Marokko, gegr. 1980
  • Crocus (75 Arten), gegr. 1980
  • Dionysia (33 Arten), Erhaltungskultur, gegr. 1980
  • Iris subgenus scorpiris (34 Arten), gegr. 1980
  • Erhaltungskultur alter Klone tropischer Nutzpflanzen, gegr. 1910
  • Erhaltungskultur bedrohter Pflanzen Mitteleuropas (46 Arten), gegr. 1970
  • Trockenvegetation Mainfrankens (100 Arten), gegr. 1974
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1696 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
GeschichteDer Botanische Garten wurde im Jahr 1696 in Würzburg gegründet und ist aus einem Hortus medicus hervorgegangen. Die Entwicklung des Gartens lässt sich entsprechend seiner flächenhaften und baulichen Veränderungen in sechs Perioden gliedern. Am Beginn der ersten Periode steht die Ausstellung einer offiziellen Gründungsurkunde durch Fürstbischof Johann Gottfried II. von Guttenberg (1645-1698) im Jahre 1696. Damals wurde der Garten auf einem Teilgelände des Barockgartens des Juliusspitals angelegt. Wenige Jahre später erschien 1722 das erste Pflanzenverzeichnis des Botanischen Gartens. Das Druckwerk enthielt bereits 423 Pflanzenarten, von denen bereits viele, anders als zur Zeit der Gründung, nicht mehr von medizinischer Relevanz waren. Dennoch wurde der Garten nach wie vor als „Hortus medicus herbipolensis“ bezeichnet. In die zweite Entwicklungsperiode fällt die Neugestaltung nahezu sämtlicher Teile des Spitalgartens nach Plänen des Barock-Baumeisters Balthasar Neumann zwischen 1741 und 1744.

Von 1787 bis 1789 wurden in einer dritten Phase drei bis dahin genutzte Gewächshäuser abgerissen und durch vier neue ersetzt, welche man gemeinsam mit einem Institutsgebäude inklusive Gärtnerwohnung sowie diversen Betriebsgebäuden am Nordende des Juliusspitalgartens errichtete. So entstanden unterhalb der Gärtnerwohnung ein 'pharmazeutisch-chemisches Laboratorium' und ein 'Vorleßsaal für Botanik', wobei letzterer bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts als Überwinterungsort für frostempfindliche Pflanzen diente. Außerdem wurden hier das Herbarium und die Samen des Gartens aufbereitet bzw. aufbewahrt. Während dieser Zeit erlebte der Botanische Garten einen Höhepunkt in seiner in Entwicklung.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen der Universität wurden 1782 auch die letzten barocken Zierbeete beseitigt und dort eine 'pharmaceptische Kräuter-Anlag', also eine Arzneipflanzensammlung, eingerichtet. Bis 1791 war fast der gesamte Juliusspitalgarten in einen Botanischen Garten umgewandelt worden. Auf der nur etwa 3.340 qm umfassenden Nutzfläche des Gartens wurden aufgrund des besonderen Sammeleifers seines Gärtners immerhin über 6.000 Arten kultiviert. Mit der Anlage eines Linnéschen Pflanzensystems wurden im Jahre 1833 zudem rein wissenschaftliche Ordnungsprinzipien in den alten Botanischen Garten eingeführt. Diese zunächst ganz vom Nützlichkeitsdenken geprägte Einrichtung unterstand bis 1854 zwei Parteien, dem Juliusspital und der Universität. Wurden noch bis 1744 sämtliche Kosten vom Juliusspital getragen, so erfolgte von 1744 bis 1786 eine Kostenteilung mit der Universität. Zwischen 1786 und 1854 übernahm die Universität zwei Drittel aller Kosten.

Mit der organisatorischen Trennung von Juliusspital und Universität und der damit einhergehenden Verlegung des Gartens unmittelbar vor die Tore des Spitalgartens begann zwischen 1855 und 1859 die eigentliche wissenschaftliche Ära des Botanischen Gartens. Mit der Ernennung des Gartenvorstandes August Schenk (1815-1891) zum ordentlichen Professor der Botanik innerhalb der Philosophischen Fakultät im Jahr 1856 war zudem die Loslösung der Botanik von der Medizin in Würzburg endgültig vollzogen. Im Zuge der Schleifung von Bastion Nr. 17 der Stadtbefestigung im Jahre 1873 kam es zu einer abermaligen Verlagerung und Erweiterung des Botanischen Gartens und damit zum Eintritt desselben in seine fünfte, bis 1960 andauernde, Entwicklungsphase. Nach seiner dritten Verlegung im Jahre 1960 liegt der Botanische Garten heute am südlichen Stadtrand von Würzburg.

Website des Gartens 
  
Publikationen
Publikationen