Der Begriff “Landschaftsmodell” dient zur Einordnung von Objekten, die Ausschnitte der Geosphäre mit und ohne konkreten Raumbezug wiedergeben. Hierzu zählen Dioramen mit der Darstellung von Bio- und Hydrosphäre und geologisch-tektonische Entwicklungsstadien der Lithosphäre, aber auch Reliefs und thematische Globen der Erdoberfläche. Ihre Gemeinsamkeit besteht damit in der Darstellung von realen geowissenschaftlichen Formationen und Phänomenen. Dass Landschaftsmodelle disziplinär und thematisch vielseitig sein können, zeigen beispielhaft die Kleindioramen des Botanischen Museums in Berlin-Dahlem. Sie vereinen von der Wiedergabe einer geographischen Oberfläche über die Modellierung der Vegetation von Natur- oder Kulturlandschaft bis hin zur Darstellung des darin lebenden oder arbeitenden Menschen unterschiedliche inhaltliche Ebenen. Im Gegensatz zum Typ des Reliefs bietet das Diorama dabei eine vorgegebene, meist einseitige Ansichtsmöglichkeit einer Landschaft.
Bei Experimentalaufbauten von Wasserbaulaboratorien steht meist nicht das einzelne Bauwerk, also Schutzbau, Staudamm, Schleuse etc., sondern eine landschaftliche Umgebung mit ihren Charakteristika im Fokus der plastischen Modellierung. Diese Landschaftsaufbauten bestehen als Modell meist nur so lange, wie der Forschungsprozess zum entsprechenden Wasserbauprojekt anhält. Danach werden sie abgebaut, um für neue Versuche in den Laboratorien Platz zu machen. Die Modelle der integrierten Bauwerke dagegen bleiben auch noch nach Abschluss des Experiments erhalten (siehe dazu auch Modelle im Experiment). Sie sind im Gegensatz zur einmaligen Verwendung des Experimentalaufbaus auch als Einzelkomponente für weitere Versuchsanordnungen wieder nutzbar.
Der Bau von Landschaftsreliefs lässt sich mindestens bis ins 17. Jahrhundert nachweisen, wovon die heute noch existierenden Modelle im Musée des Plans-Reliefs in Paris ein eindrückliches Beispiel geben. Diese Objekte bilden Areale bzw. Regionen der Erdoberfläche als begrenzte Einheiten plastisch ab. Dabei werden meist zwei Maßstäbe verwendet. Die Grundfläche ist maßstabsgerecht an bereits vorhandene Karten angepasst, die als Übertragungsgrundlage dienen. Für die Höhenabbildung wird oft ein größerer Maßstab verwendet, um die Konturen des Geländes deutlicher hervortreten zu lassen. Diese Modelle können von allen Seiten betrachtet werden: im Gegensatz zu den Dioramen beschränkt kein gemalter Horizont die Ansicht. Reliefs sind meist aus Gips und Holz gefertigt und zudem bemalt. Anders als industriell gefertigte Kunststoffkarten werden Landschaftsreliefs von Hand gefertigt. Heute bieten 3D-Drucker neue Herstellungsmöglichkeiten.
Etwas entfernter, aber durchaus auch als Relief klassifizierbar, sind die geologisch-tektonischen Modelle, da sie den Einblick unter die Erdoberfläche, d.h. in die Lithosphäre ermöglichen. Dazu zählen die Modelle nach Hans Cloos und die improvisierten Darstellungen von Typen geologischer Faltungen aus Knetmasse von Siegfried Martin Chrobok, die sich am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin befinden. Geologisch-tektonische Lehrmittel wurden nicht nur von darauf spezialisierten Unternehmen gefertigt, sondern auch von den Wissenschaftlern selbst. Beispiele dafür sind neben den Modellen von Cloos auch jene des bekannten Tektonikers Hans Stille.
Zu den hier versammelten Objekten gehören auch Globen mit ihren unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten: physischen, geologischen oder tektonischen. Ob ein Globus tatsächlich ein Modell ist oder einer anderen Objektgruppe zugeordnet werden müsste, hängt letztendlich von der Definition des Modellbegriffs selbst ab. Ihre dreidimensionale, plastische und vor allem stark generalisierte Abbildung der Erde rechtfertigt aber die Aufnahme in diese Datenbank. In den Universitätssammlungen gehören Globen zu den älteren Sammlungsobjekten, da sie zur Grundausstattung jedes Universalgelehrten und jedes Observatoriums zählten.