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Botanischer Garten*

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten*
Besonderer Status*Aufgelöst
UniversitätNürnbergische Universität Altdorf (seit 1809 geschlossen)
UniversitätsortAltdorf bei Nürnberg
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
BeschreibungFast zeitgleich mit der Erhebung zur Universität wurde in Altdorf ein „Hortus medicus“, ein Doktorgarten nach italienischem Vorbild eingerichtet. Von diesem frühen Botanischen Garten existieren heute nur noch Mauerreste und ein Torbogen.
Der Garten lag außerhalb der Stadtmauer und erreichte in seiner letzten Entwicklungsphase eine Größe von circa 4.500 qm. Er war durch zwei sich kreuzende Hauptwege in vier gleichgroße Quadrate geteilt, an deren Schnittpunkt sich ein Pavillon befand. Dabei stand die Ästhetik der Anlage noch vor ihrer Funktionalität, so dass der Garten eher einem Lust- als einem Lehrgarten glich.

Recknagel, 1993 
Stand der InformationenSeptember 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Bedeutende TeilbeständeEs gibt keine Informationen zu Teilbeständen.
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1626 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
  • 1809 Beendung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDer Professor für Medizin Ludwig Jungermann (1572-1653) und Johann Friedrich Löffelholz initiierten 1626 in Altdorf, drei Jahre nach der Erhebung zur Universität, einen Doktorgarten. Jungermann hatte kurze Zeit vorher bereits an der Universität in Gießen einen Garten anlegen lassen und war so bereits bewandert, im Anlegen eines Botanischen Gartens.
Die Vorbilder für die frühen Botanischen Gärten auf deutschsprachigem Gebiet sind in den Universitätsgärten der norditalienischen Städte und den mittelalterlichen Klostergärten zu finden. Die Botanik stand zu jener Zeit im Dienste der Medizin. Wissenschaftliche und praktische Grundlagen für die Erforschung von Arzneipflanzen standen dabei im Mittelpunkt, daher auch die Bezeichnung als „Hortus medicus“.
Das erwachsene Interesse an Natur und den aufkommenden Naturwissenschaften erleichterte auch die Durchführung des Projektes in Altdorf. So erhielten die Initiatoren die notwendigen Geldmittel vom Nürnberger Rat ohne Schwierigkeiten.
Ein unmittelbares Vorbild für den Altdorfer Doktorgarten war die Anlage des Eichstätter Fürstbischofs Johann Conrad von Gemmingen. Ein Stadtplan von Merian aus dem Jahre 1656 zeigt die genaue Lage und das Aussehen des Hortus medicus.
1656 wurde ein „Überwinterungshaus“ für frostempfindliche Pflanzen durch Jungermanns Nachfolger Professor Mauritius Hoffmann eingerichtet.
Der Garten diente vor allem dem Anbau und der Demonstration von Heilpflanzen. 1790 erschien dazu der letzte Inventarkatalog von Professor Vogel, der auch der letzte Präfekt bis zur Schließung der Universität 1809 war, und in dem ebenfalls 2.500 exotische Pflanzen aufgeführt worden sind.
Nach der Auflösung der Universität wurde der größte Teil der Pflanzen nach München gebracht.

Recknagel, 1993 
  
Publikationen
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