Alle anzeigenSammlungen der ehemaligen Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule (Landwirtschaftliches Museum)*
Allgemein
Bezeichnung | Sammlungen der ehemaligen Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule (Landwirtschaftliches Museum)* |
Besonderer Status | *Aufgelöst |
Universität | Humboldt-Universität zu Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Naturwissenschaft & Technik |
Museums- und Sammlungsform | Museum |
Sammlungsschwerpunkt | Agrarwissenschaften · Anatomie · Biologie · Botanik · Forstwissenschaft · Geodäsie · Geowissenschaften · Hygiene · Maschinenbau · Osteologie · Pharmakognosie · Pharmazie · Physik · Technikgeschichte · Wissenschaftsgeschichte · Zoologie |
Externe Links | |
Adresse | Humboldt-Universität zu Berlin Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät Invalidenstr. 42 10115 Berlin |
Beschreibung | Die Königlich Landwirtschaftliche Hochschule Berlin war die Vorgängerinstitution der heutigen Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit ihrer Gründung im Jahre 1881 beherbergte die Hochschule auch die Sammlungen des ehemaligen Berliner Landwirtschaftlichen Museums. Das Museum bestand wahrscheinlich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, obwohl es bereits in einem 1936 erschienenen Museumsführer keine Erwähnung mehr fand. Ein Großteil der Sammlungen überstand die Wirren des Krieges und der Nachkriegszeit und findet sich heute in diversen Museen wieder. |
Stand der Informationen | November 2006 |
Bestände
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Geschichte | Mitte der 1860er Jahre ließ der damalige preußische Minister für Landwirtschaft, Graf Heinrich Friedrich August von Itzenplitz (1799-1883), in Berlin ein Landwirtschaftliches Institut errichten, welches dem Ministerium unterstand und an die Universität angebunden war. Dessen Unterbringung erfolgte zunächst im ersten Stock eines Privathauses in der Behrensstraße 28, ab 1873 in der Dorotheenstraße 38/39. Unter besonderer Mitwirkung von Professor Ludwig Wittmack (1839-1929) wurde 1867 zudem ein Landwirtschaftliches Museum gegründet und zunächst ebenfalls in einem Privathaus am Berliner Schöneberger Ufer 26 bzw. ab 1875 im früheren Ministerialgebäude Schützenstraße 26 untergebracht. Die Bestände hierfür stammten aus Ankäufen auf der Pariser Weltausstellung von 1867 sowie aus Teilen der Sammlungen der aufgelösten landwirtschaftlichen Akademien in Möglin, Eldena und Proskau. 1881 wurden Museum und Landwirtschaftliches Institut unter dem Namen Königliche Landwirtschaftliche Hochschule vereinigt. Damals bestand die Hochschule aus einem dreigeschossigen Kubusbau in der Invalidenstraße, an welchen sich im Nordosten der zweigeschossige Flügelbau des Chemischen Institutes, das sogenannte Hintergebäude, anschloss. Diese beiden Gebäude beherbergten die drei Stamminstitute, nämlich die Landwirtschaft, die Allgemeine Botanik und die Chemie, die später durch die Institute der Systematischen Botanik, der Tierzucht und Betriebslehre, der Mineralogie, der Zoologie und der Tier- und Pflanzenphysiologie ergänzt wurden. Dem Mineralogisch-petrologischen Institut oblag zugleich die Verwaltung des neu entstandenen Mineralogisch-geologisch-pedologischen Museums, dessen Sammlungen in Lehr- und Schausammlungen zerfielen. Ein Agronomisch-pedologisches Institut bestand aus zwei Abteilungen, der Abteilung des Agronomisch-pedologischen und Agrikultur-chemischen Laboratoriums sowie der Abteilung für Boden, Dünger und Meliorationswesen im Museum. Das pflanzenphysiologische Institut umfasste u. a. ein Gewächshaus, einen Versuchsgarten sowie verschiedene Lehrsammlungen. Die vegetabilische Abteilung des Museums erstreckte sich über vier Säle. Der erste Saal widmete sich der Forstwirtschaft und dem Gartenbau, der zweite Saal diente vorzugsweise der hygienischen Abteilung und der dritte Raum enthielt eine kleine Kolonial-Ausstellung. Der letzte Saal war für die Darstellung der stärkemehlhaltigen Lebensmittel, der Getreide- und Hülsenfrüchte sowie der Gräser und Futterkräuter und deren Samen, der Harze, Öle, Drogen und Farbstoffe bestimmt. Die Sammlungen des Zoologischen Institutes waren, besonders in Bezug auf die Osteologie der Säugetiere, relativ umfangreich. Sie umfassten u. a. die ehemalige Schädel- und Skelett-Sammlung des Herman von Nathius. Die übrigen Abteilungen der zoologischen Sammlung bezogen sich im Wesentlichen auf die für den Landwirt damals wichtigen und interessanten Tiere Europas. Die Mittel des Zootechnischen Instituts setzten sich vor allem aus Apparaten und Instrumenten für wissenschaftliche Untersuchungen bzw. zur Unterstützung des Unterrichts sowie aus Abbildungen, Modellen und, bezüglich der Schafzucht, aus Wollmustern zusammen. Durch die Reichhaltigkeit der Sammlungen stellte dieser Teil des Museums gewissermaßen eine permanente Tierausstellung dar. Das Geodätisch-kulturtechnische Institut und dessen Sammlung wurden 1883 begründet. Die Geodätische Sammlung umfasste damals eine Reihe moderner Messinstrumente. Für den Unterricht standen zudem eine geodätische Handbibliothek, eine Plansammlung sowie eine Reihe von 42 Wandtafeln zur Verfügung. Zur Maschinen- und Modell-Abteilung der Landwirtschaftlichen Hochschule gehörte eine Sammlung von Messwerkzeugen, gebrauchsfähigen Geräten und Maschinen sowie von Nachbildungen im kleineren Maßstab. 1906 war die Hochschule in die drei Fakultäten bzw. Abteilungen Landwirtschaft, Geodäsie und Kulturtechnik sowie Landwirtschaftlich-technische Gewerbe unterteilt. Durch die Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens aus dem Jahr 1906 ist die Existenz folgender Sammlungen belegt: die neue Maschinenhalle in der Chausseestraße, die Sammlung von Modellen für landwirtschaftliches Bauwesen, die zoologischen Sammlungen des Zoologischen Instituts, die zootechnischen Sammlungen des Zootechnischen Instituts, die vegetabilische Abteilung des Museums, ein physikalisches Kabinett mit einer meteorologischen Station sowie eine geodätische Sammlung. Zur Getriebemodellausstellung in Berlin im Jahre 1929 wurden auch Objekte aus dem Institut für Maschinenkunde der landwirtschaftlichen Hochschule Berlin gezeigt. Ein Großteil der Sammlungen überstand die Wirren des Zweiten Weltkrieges und bildete in den frühen 1950er Jahren den Grundstock der Sammlungen der neu geschaffenen Landwirtschaftlichen Fakultät. Aber bereits ein Jahrzehnt später wurde der größte Teil der Objekte an das Heimatmuseum Wandlitz (heute Agrarmuseum) abgegeben, wo 1967 eine Studiensammlung landwirtschaftlicher Geräte eröffnet wurde. Der Verbleib der anderen Objekte lässt sich nicht eindeutig klären, aber möglicherweise gingen diese an andere Museen der DDR. Guttstadt, 1886; Wittmack, 1906; Möbius, 1983; Schmalfuß, 2000 |
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