Informationssystem zu Sammlungen und Museen
an deutschen Universitäten
Diese Anwendung wird nicht mehr gepflegt. Aktuelle Daten können im Portal der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland abgerufen werden.

Alle anzeigen
Botanischer Garten Berlin

Allgemein
BezeichnungBotanischer Garten Berlin
UniversitätFreie Universität Berlin
UniversitätsortBerlin
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformBotanischer Garten/Arboretum
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik
Externe Links
AdresseFreie Universität Berlin
Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Dahlem
Königin-Luise-Straße 6-8
14195 Berlin
ÖffnungszeitenTäglich geöffnet (außer 24.12.) Mo-So 9 - 20 Uhr (Gewächshäuser schließen 19 Uhr, Gartenkassen/letzter Einlass in Garten 19 Uhr) Führungen nach Vereinbarung
KontaktProf. Albert-Dieter Stevens (Leiter der Abteilung Biologische Sammlungen)
ad.stevens@bgbm.org
Telefon: +49 (0) 30 838 50222
Prof. Thomas Borsch
direktor@bgbm.org
BeschreibungMit seiner Fläche von 43 Hektar gehört der Botanische Garten Berlin-Dahlem zu den größten und bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. Circa 20.000 verschiedene Pflanzenarten werden hier in elf Gewächshaus-, neun Freiland und zwei Schmuckpflanzenrevieren kultiviert. Die Kulturgewächshäuser und 16 Schaugewächshäuser des Gartens messen insgesamt über 16.000 Quadratmeter Hochglasfläche. Einer der prominentesten Teile dieses Komplexes ist das Große Tropenhaus, das mit 60 m Länge und 23 m frei getragener Höhe zu den weltweit größten Gewächshäusern gezählt werden darf.

Der Garten pflegt eine circa 13 Hektar umfassende Pflanzengeographische Abteilung, für die, maßgeblich durch die Vorarbeit Adolf Englers, Pflanzengesellschaften fast aller gemäßigten Lebensräume der Nordhalbkugel zusammengetragen worden sind. Das Arboretum erhält auf ebenfalls 14 Hektar Gehölze von circa 1800 Arten aus 263 Gattungen und 80 Familien.

Als Spezialkollektionen führt der Botanische Garten u.a. ein System krautiger Pflanzen (1.000 Arten), eine kleine Nutzpflanzen- sowie eine Sumpf- und Wasserpflanzenabteilung (200 Arten). Nicht öffentlich zugänglich sind die Erhaltungskulturen, die ausschließlich auf die Nachzucht von ihrem Aussterben bedrohter Pflanzenarten konzentriert sind. Eine Systematische und eine Ornamentale Abteilung sind ebenfalls angelegt worden. Unter den zahlreichen Gärten ist insbesondere der in Form eines bepflanzten Menschen angelegte Arzneipflanzengarten und der Duft- und Tastgarten zu nennen.

Ern; Zepernick, 1990 
SonstigesThematische Sonderführungen 
Stand der InformationenFebruar 2015
  
Bestände
Objektgruppen
Bedeutende Teilbestände
  • Sukkulenten (ca. 3.000 Arten)
  • Sumpf- und Wasserpflanzen (400 Arten)
  • Pflanzengeographische Sammlung (nordhemispherisch) auf 10 ha mit 6.400 Arten
  • Mediterrane Geophyten (150 Arten)
  • Griechenland (350 Arten), gegr. 1978
  • Bromeliaceae (1.350 Arten), gegr. 1946
  • Cactaceae (2.100 Arten), gegr. 1946
  • Orchidaceae (1.200 Arten)
  • Begonia (200 Arten)
  • Moose / Lebermoose (50 Arten);
  • Schutzsammlung: Welwitschia mirabilis, gegr. 1946
  • Themengärten: Pflanzengeographische Sammlung, System der krautigen Pflanzen, Arboretum, Arzneipflanzengarten, Duft- und Tastgarten, Rosengarten, Wassergarten,Winterharte Kakteen, Moosgarten, Italienischer Garten
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1679 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteAuf Anordnung des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1620-1688) wurde 1679 in Schöneberg ein Obst- und Küchengarten angelegt, aus dem sich nach und nach ein Botanischer Garten entwickelte. 1715 wurde die Beaufsichtigung des Gartens der Sozietät der Wissenschaften übertragen. Entscheidend für die weitere Entwicklung des Gartens war die Übertragung der Aufsicht an Karl Ludwig Willdenow (1765-1812) am 7. Juli 1801. Bereits bei seinem Tod 1812 war die Zahl der im Garten kultivierten Arten auf 7.700 angewachsen. Als 1843 die Pflanzen neu geordnet und kultiviert wurden, zählte man einen Gesamtbestand von 14.061 Arten – eine Angabe, die dem 1846 von Gartenvizedirektor Kunth herausgegebenen Generalkatalog zufolge nochmals korrigiert werden musste: Er verwies auf insgesamt 16.000 Pflanzenarten. Damit konnte sich der Garten als der reichste in ganz Europa ausweisen.

1810 wurde der Garten der Universität übertragen. Obwohl der Garten an seiner nordwestlichen Seite noch 1856 um ein ca. 4,5 ha großes Gelände erweitert werden konnte, entschloss man sich aufgrund der zum Ende des Jahrhunderts stark zugenommenen städtischen Umbauung und der mit ihr einhergehenden Umweltbelastung für eine mittelfristige Verlegung. Im Juli 1895 wurde der Auftrag gegeben, Pläne für eine Neuanlage in Dahlem anzufertigen, wo ein Gelände in der Größe von 42 ha zur Verfügung stand. Im Frühjahr 1899 wurde mit der Anpflanzung begonnen, 1902 mit dem Bau der Schauhäuser. Mit der Übergabe des Wasserpflanzenhauses 1909 war die Anlage fertig. Im Mai 1910 konnte sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Botanische Garten schwer verwüstet, aber bereits im Herbst 1945 konnte der notdürftig hergestellte Garten wieder eröffnet werden. Am 31. März 1946 unterstellte die amerikanische Militärregierung, in deren Sektor der Botanische Garten lag, die bisher zur, im sowjetischen Sektor gelegenen, Friedrich-Wilhelms-Universität gehörige Institution dem Magistrat von Groß-Berlin. Im Zuge der weiteren politischen Entwicklung wurde dann der Botanische Garten (und auch das Botanische Museum) zu einer Einrichtung des Landes Berlin, später dann der Freien Universität Berlin.

Ern; Zepernick, 1990 
  
Publikationen
Publikationen