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Sammlung chirurgischer und geburtshilflicher Instrumente

Allgemein
BezeichnungSammlung chirurgischer und geburtshilflicher Instrumente
UniversitätJulius-Maximilians-Universität Würzburg
UniversitätsortWürzburg
Museums- und SammlungsartMedizin
Museums- und SammlungsformHistorische Sammlung
SammlungsschwerpunktGeburtshilfe · Humanmedizin · Medizin · Medizingeschichte
Externe Links
AdresseJulius-Maximilians-Universität Würzburg
Institut für Geschichte der Medizin
Oberere Neubergweg 10a
97074 Würzburg
KontaktDr. Sabine Schlegelmilch (Kustodin)
sabine.schlegelmilch@uni-wuerzburg.de
Telefon: +49 (0) 931 31 82638
BeschreibungDas Institut für Geschichte der Medizin verfügt über umfangreiche historische Bestände medizinischer Instrumente und Objekte. Folgende historisch gewachsene Lehr- und Forschungssammlungen aus der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden wissenschaftlich bearbeitet und – ihrer Tradition folgend – wieder in der Lehre eingesetzt:

1. Chirurgische Instrumente, rund 800 vorwiegend aus dem des 19. Jahrhundert. Zu der Lehrsammlung gehören auch sieben gut erhaltene Osteotome unterschiedlichen Typs, die vor allem von Bernhard Heine (1800-1846) in Würzburg entwickelt und in den Würzburger Werkstätten Heine und Herrmann hergestellt worden sind. Die Sammlung wurde vermutlich im ausgehenden 18. Jahrhundert von Carl Caspar von Siebold (1736-1807) begründet. Wichtige Akteure des 19. Jahrhunderts waren Cajetan von Textor (1782-1860) und Ernst von Bergmann (1836-1907).

2. Geburtshilfliche Instrumente des 18. und 19. Jahrhunderts der Universitätsfrauenklinik Würzburg. Diese Sammlung hat das Institut im Frühjahr 2016 übernommen. In den 1940er Jahren wurde die Sammlung der Universitätsfrauenklinik in einem Museum im Dachgeschoss ausgestellt (336 Instrumente damals, 53 Wachsabformungen und eine Beckensammlung). Bis heute ist die Sammlung auf 600 Instrumente angewachsen, von den Wachsmoulagen sind nur wenige, von den Beckenknochen einige überliefert. Vor allem der Bestand an Geburtszangen aus dem 18. und 19. Jahrhundert ist groß und eine wichtige Quelle für die Medizingeschichte.

3. Aus dem Nachlass des Würzburger Professors für Dermatologie Karl Zieler (1874-1945) und Karl Hoedes (1897-1973), der Zieler 1939 auf dem Lehrstuhl nachfolgte, stammt eine Instrumentensammlung aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

4. Das Institut besitzt zudem eine Lehrsammlung historischer Glasplattendias aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Fachgebiete: Anatomie, Histologie, Anthropologie, Zoologie, Dermatologie und Gynäkologie.

5. Darüber hinaus befinden sich einzelne medizinische Instrumente und Apparaturen aus verschiedenen Fachgebieten im Besitz des Instituts, die noch erschlossen werden müssen. 
Stand der InformationenJanuar 2014
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Sammlung wird derzeit noch wissenschaftlich bearbeitet. Der größte Teil der Objekte wurde in seiner Funktion bestimmt und datiert - allerdings fehlt noch eine genaue Beschreibung sowie fotografische Erfassung der Instrumente, die jedoch erstellt werden soll. Viele der Instrumente sind auch restaurierungsbedürftig. Die Sammlung kann dennoch schon für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Wenn die Bestandsaufnahme mit genauen Beschreibungen abgeschlossen ist, ist geplant, diese Informationen online zu stellen. (Stand Januar 2014) 
Bedeutende TeilbeständeTeilbestände sind nicht bekannt.
  
Geschichte
Personen
GeschichtePhilipp Franz von Siebold (1796-1866) war ein bedeutender deutscher Arzt, Japan- und Naturforscher, Ethnologe und Pflanzenjäger. Siebold studierte seit 1815 an der Universität der Stadt Würzburg, wo er sich neben der Medizin mit den Naturwissenschaften sowie mit Länder- und Völkerkunde beschäftigte. 1820 erlangte er die medizinische Doktorwürde. Im Jahre 1822 folgte er einem Ruf nach Den Haag, wo er am 21. Juli 1822 durch königlichen Erlass zum Chirurgyn-Major in der niederländisch-indischen Armee ernannt wurde. Näheres über die Geschichte dieser Sammlung chirurgischer und geburtshilflicher Instrumente ist jedoch nicht bekannt. Überliefert ist nur, dass sie als Anziehungspunkt für viele reisende Ärzte und Wissenschaftler galt.