Alle anzeigenArboretum der Humboldt-Universität
Allgemein
Bezeichnung | Arboretum der Humboldt-Universität |
Universität | Humboldt-Universität zu Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Botanischer Garten/Arboretum |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik · Dendrologie |
Externe Links |
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Adresse | Humboldt-Universität zu Berlin Lebenswissenschaftliche Fakultät Institut für Biologie Arboretum der Humboldt-Universität Spätstraße 80/81 12437 Berlin |
Öffnungszeiten | April bis Oktober: Mi-Do, Sa-So und feiertags 10 - 18 Uhr |
Kontakt | arboretum@hu-berlin.de Telefon: (030) 6368306 Dr. Anika Dreilich (Gärtnerisch-Technische Leiterin) anika.dreilich.1@hu-berlin.de Telefon: +49 (0) 30 2093 98363 Dr. Thomas Janßen (Kustos) thomas.janssen@biologie.hu-berlin.de Telefon: +49 (0) 30 636 6941 |
Beschreibung | Das Arboretum der Humboldt-Universität war noch vor wenigen Jahren nach Ludwig Späth benannt, dem Eigentümer der später weltgrößten Baumschule. Es wurde 1879 von dessen Sohn Franz Späth gegründet und von Berlins Gartendirektor Gustav Meyer im Englischen Stil gestaltet. Seit 1961 gehört das Arboretum zur Humboldt-Universität zu Berlin und stellt Pflanzenmaterial für Forschung, akademische Lehre und Öffentlichkeitsbildung zur Verfügung. Die auf 3,5 ha Fläche beherbergten 4000 Akzessionen der Sammlung lebender Pflanzen schließen 1200 Gehölze ein, unter welchen sich zahlreiche seltene Sorten befinden. Entsprechend seiner einstigen Funktion als Schaugarten von Späths Baumschule sind die Bäume und Sträucher des Arboretums nicht nach systematischer oder geographischer Verwandtschaft, sondern vorwiegend nach ästhetischen Gesichtspunkten angeordnet. Sowohl die Gehölzsammlung als auch die Parkgestaltung führten 1998 zur Verleihung der „Distinction for Merit“ der International Dendrology Society. Das Arboretum liegt im Berliner Bezirk Treptow zwischen der Königsheide und dem Britzer Zweig-Kanal, umgeben von Baumschulanlagen und Kleingartengebieten, in der Nähe städtisch bebauter oder auch industriell genutzter Flächen. Das Arboretum verfolgt gegenwärtig drei Sammlungsschwerpunkte: 1. Erhalt der historischen Gehölzsammlung und Suche nach weiteren von L. Späth gezüchteten oder eingeführten Sorten 2. Aufbau einer umfassenden Forschungssammlung winterharter Farne der gemäßigten Zonen 3. Pflanzen von Berlin und Brandenburg für Lehrsammlung und Erhaltungskultur |
Sonstiges | Seit 1962 werden Samenlisten, heute als ‘Index-Seminum’, für den internationalen Saatguttausch herausgegeben. |
Stand der Informationen | Mai 2014 |
Bestände
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Geschichte
Ereignisse |
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Geschichte | Das Arboretum verdankt den ursprünglichen Namen seinem Begründer Franz Späth (1839 -1913), dem Inhaber der Baumschule Ludwig Späth (gegr. 1720) und späteren Landesökonomierat. Im Zuge der Verlegung seines Betriebs in das damalige Neu-Britz (heute: Baumschulenweg) konkretisierte er Anfang der 1870er Jahre die Überlegung, auf dem großzügigen Grundstück nicht nur einen neuen Wohnsitz – das heutige Institutsgebäude –, sondern auch ein Rosarium und einen Garten einzurichten. Die tatsächliche Ausführung plante der Berliner Stadtgartendirektor und zeitweilige Mitarbeiter Lennés, Gustav Meyer (1816-1877). Nach nur kurzer Zeit erfolgte bereits 1879 eine Vergrößerung, mit der das Gelände seinen heutigen Umfang von 3,5 ha erhielt. Das Arboretum wurde im Stile englischer Landschaftsparks mit weiten Durchblicken angelegt und diente einerseits den Privatinteressen der Familie Späth, andererseits dem Betrieb der Baumschule. Dort wurden im Schwerpunkt eingeführte Gehölzsippen und Neuzüchtungen geprüft, ferner Mutterbäume für die Saatgut- und Reisergewinnung gepflegt und schließlich Neuheiten für Kunden demonstriert. Der Ausbau der Schule zu einer wissenschaftlichen Einrichtung geht maßgeblich auf das Engagement Hugo Jansens (1853-1931) zurück, der seine Arbeit vor allem auf den Aufbau von Archiv, Bibliothek und Samensammlung sowie die Einführung eines Etikettierungssystems konzentrierte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gelände der Baumschule 1949 in Volkseigentum überführt und im September 1961 in das kürzlich zuvor gegründete Institut für Spezielle Botanik der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität eingegliedert. In den Folgejahren wurden grundlegende Umgestaltungsmaßnahmen durchgeführt: 1962 wurde mit der Durcharbeitung des Bestandes und der Etikettierung begonnen; 1963 folgte die Neugestaltung des 1928/ 29 als Tiefgarten angelegten Alpinums sowie die Umgestaltung des Rosariums zur Abteilung System; 1965/66 wurden die Quartiere Arznei- und Gewürzpflanzen eingerichtet. Mit der Eingliederung des Arboretums in die naturwissenschaftliche Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Mai 1966 war der Vorhabenkatalog allerdings noch nicht abgearbeitet. 1971 wurden die Pflanzenbestände aus dem Versuchs- und Schaugarten des ehemaligen botanischen Instituts der landwirtschaftlich-gärtnerischen Fakultät übernommen; 1973/74 ein Tiefgarten mit Zwerggehölzen angelegt. 1976/77 konnte der Teich des Arboretums rekonstruiert und eine Ziergräseranlage eingerichtet werden. 1984/85 wurde das Arboretum schließlich um eine kleine Steppen- und Prärieanlage ergänzt. Wesentliche Prägung hat das Arboretum durch die ab 1974 und bis zur Wiedervereinigung institutionalisierte Zusammenarbeit mit botanischen Einrichtungen auf Kuba erfahren. Seit der Umstrukturierung der Humboldt-Universität 1995 ist die Einrichtung als Arbeitsgruppe in das Institut für Biologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät I eingegliedert. Mai, 1990; Website des Arboretums |
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