Show allJustus Liebig Museum
General
Name | Justus Liebig Museum |
Special Status | Associated Collection |
University | Justus-Liebig-Universität Gießen |
Location of University | Gießen |
Museum and Collection Type | Science & Engineering |
Museum and Collection Form | Memorial Organization |
Subjects | Chemistry · Pharmacy · History of Pharmacy · History of Science |
External Links | |
Address | Justus-Liebig Gesellschaft zu Gießen e.V.
Liebig-Museum Liebigstr. 12 35390 Gießen |
Contact | info@liebig-museum.de |
Description | Justus Liebig (1803-1873), der Namenspatron der Gießener Universität, wirkte in Gießen als Professor der Chemie von 1824 bis 1852. Im Jahre 1920 wurde in den Räumen seines ehemaligen Instituts ein Museum eingerichtet. Das Museum besitzt ein umfangreiches Archiv zum Leben und Werk Justus Liebigs. Es zählt zu den sechs wichtigsten Chemie-Museen der Welt und stellt eine historische Stätte erster Ordnung dar, denn hier hat der bedeutendste deutsche Chemiker seine bahnbrechenden Entdeckungen gemacht. |
Other | Aufgenommen in das Programm der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) "Historische Stätten der Chemie"; Öffentliche historische Experimentalvorlesungen |
Last Update | September 2005 |
Holdings
Object Groups |
|
Significant Subcollections |
|
History
Events |
|
Persons | |
History | Justus Liebig (1803-1873) erhielt Ende der 1820er Jahre ein von der Universität übernommenes ehemaliges Wachhaus einer Kaserne, um dort ein chemisches Laboratorium einzurichten. Liebig war mit Dekret vom 26. Mai 1824 zum außerordentlichen Professor, ein Jahr später zum ordentlichen Professor für Chemie und Pharmazie in Gießen ernannt worden. Das Laboratoriumsgebäude war relativ klein, außerdem bezog Liebig auch eine Wohnung im Obergeschoss, die auch als Hörsaal benutzt wurde. Die schnell steigende Anzahl seiner Studenten führten mit der Zeit zu sehr beengten Laborverhältnissen. Im Jahre 1832 erhielt Liebig deshalb die Erlaubnis, an das Laborgebäude einen Anbau zu errichten, in dem er ein eigenes Arbeitszimmer und ein Privatlabor erhielt. Im Obergeschoss des Anbaus wurden Wohnzimmer erstellt, die Liebig zur Verfügung standen. In den Jahren 1839/40 wurde erneut gebaut. Vor allem die Einrichtung des Analytischen Labors war für damalige Verhältnisse ganz ungewöhnlich und richtungsweisend. Zu Beginn der 1850er Jahre bemühte sich Prof. Max von Pettenkofer (1818-1901) erfolgreich, Liebig an die Universität München zu holen. Im Sommer 1852 verließ er Gießen, wo er insgesamt 28 Jahre gewirkt hatte. Durch seine Forschungen, seine Lehrtätigkeit und seine Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Chemie, der Pharmazie und der Physiologie hatte Liebig Weltruhm erlangt. In den Folgejahren nutzte die Universität den Gesamtkomplex des Liebig-Laboratoriums ohne wesentliche Veränderungen weiterhin als Chemisches Institut. Nach der Errichtung eines neuen Komplexes für die Chemie zogen andere Institute und Funktionseinrichtungen in das Gebäude ein. Bei der Umwidmung der Labor-Gebäude im Jahre 1888 regte der hessische Großherzog Ernst-Ludwig (1868-1937) an, alle aus Liebigs Zeiten stammenden Einrichtungsgegenstände wie Mobiliar, Geräte und Apparate sorgfältig aufzubewahren. Durch diese Maßnahme blieb der größte Teil der Einrichtung erhalten und konnte später im Museum wiederverwendet werden. Im Jahre 1896 verkaufte der hessische Staat das ganze Gelände, somit auch das von Liebig ehemals genutzte Haus, an die Stadt Gießen. Das Gebäude stand nun lange Zeit leer und der Abriss drohte. Nach einem werbenden Vortrag von Prof. Dr. Robert Sommer (1864-1937) im Dezember 1909 schlossen sich begeisterte Anhänger der Idee eines Liebig-Museums zu einem "Arbeitsausschuß zur Erhaltung des Gießener Liebig-Laboratoriums" zusammen. Der Ausschuss richtete umgehend an die Bürgermeisterei und die Stadtverordneten-Versammlung der Stadt Gießen das Gesuch, ihm die unteren Räume des Liebig-Laboratoriums zu vermieten. Auf dieses Gesuch hin hat die Stadtverordneten-Versammlung in einer geheimen Sitzung am 4. August 1910 beschlossen, sich mit dem Verkauf des Laboratoriums für 60.000 Reichsmark einverstanden zu erklären. Ein erster öffentlicher Aufruf erweckte allgemeines Interesse und erbrachte namhafte Spenden von Einzelpersonen und aus der Industrie. Im Oktober 1910 wurde die "Gesellschaft Liebig-Museum" mit dem Sitz in Gießen gegründet. Satzungsgemäße Aufgabe war die "Erhaltung, Erwerbung und Wiederherstellung des Liebig-Laboratoriums und die Errichtung eines Liebig-Museums in seinen Räumen". Vorsitzende wurden Dr. E. A. Merck (1855-1923) und Prof. Dr. Robert Sommer. In den Folgejahren warben Merck und Sommer bei Persönlichkeiten aus Industrie und Wirtschaft für den Wiederaufbau des Laboratoriums. Ein großer Teil der Originalgeräte und -möbel konnte wiedergefunden oder erworben werden. Andere wurden nach aufgefundenen Zeichnungen rekonstruiert. Einen besonders wertvollen Zuwachs bildeten zahlreiche Schriften, Bücher, Briefe und andere Gegenstände, die von Angehörigen der Familie Liebig, von Freunden sowie ehemaligen Schülern geschenkt wurden. Am 26. März 1920 konnte das Liebig-Museum durch Prof. Sommer feierlich eröffnet werden. In den folgenden Jahren zog es einen ständig wachsenden Strom von Besuchern aus aller Welt, Wissenschaftler ebenso wie Laien, in seine Räume. Während des Zweiten Weltkrieges gingen die Besucherzahlen stark zurück und Verbesserungen im Museum konnten kaum mehr ausgeführt werden. Am 6. Dezember 1944 wurde bei einem Fliegerangriff auf Gießen das "Alte Labor" im vorderen Teil des Gebäudes durch eine Bombe zerstört. Materialien gingen dabei kaum verloren Der Magistrat der Stadt Gießen ließ das Gebäude sofort instand setzen, dass es vor Witterungseinflüssen geschützt war. Das Museum musste aber für mehrere Jahre geschlossen werden. Nach dem Krieg wurde das Gebäude zeitweilig zweckentfremdet genutzt. Durch die Zerstörung des Liebig-Hauses in Darmstadt kamen die dort vorhandenen Teile des Nachlasses von Liebig nach Gießen. Am 1. Juli 1952 konnten die Pforten des Liebig-Museums wieder für Besucher geöffnet werden. Das im Kriege schwer beschädigte "Alte Labor" konnte 1956 in mühseliger Kleinarbeit wieder hergestellt und in das Museum eingegliedert werden. Das Liebig-Museum ist auch heute weiterhin bemüht, interessante Ausstellungsstücke, die mit Liebig in Zusammenhang stehen, zu erwerben. So konnten in den letzten Jahren verschiedene Möbel Liebigs sowie Gemälde von Mitgliedern seiner Familie, Bilder seiner Freunde, seiner Mitarbeiter und Schüler und natürlich Briefe von und an Liebig sowie zahlreiche Dokumente beschafft werden. Der Träger des Museums, die Gesellschaft Liebig-Museum e.V. Gießen, hat sich 1989 einen neuen Namen gegeben und nennt sich seither "Justus Liebig-Gesellschaft e.V. zu Gießen". Verbunden mit dieser Namensänderung war die Absicht, aus der ausschließlichen Museumsarbeit herauszutreten und neben den bisherigen Aufgaben verstärkt durch wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen und Tagungen das Wissen über das Leben und Wirken Liebigs und dessen Bedeutung für den heutigen Menschen zu beleben. In den letzten Jahren wurden zudem alle Räume des Museums renoviert, viele Exponate fachkundig restauriert und ihre Beschriftungen mehrsprachig gestaltet. So präsentiert sich das Museum heute in neuem Glanz. Website des Museums |
Publications