Alle anzeigenPaläontologische Sammlung
Allgemein
Bezeichnung | Paläontologische Sammlung |
Universität | Technische Universität Bergakademie Freiberg |
Universitätsort | Freiberg |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Geowissenschaften · Paläobotanik · Paläontologie · Stratigraphie |
Externe Links | |
Adresse | Technische Universität Bergakademie Freiberg
Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau A.-v.-Humboldt-Bau B.-v.-Cotta-Str. 2 09596 Freiberg |
Öffnungszeiten | Mi-Fr 9-12 und 13-16 Uhr Sa nach Vereinbarung Für Studenten der TU Bergakademie Freiberg: Mo-Fr 7-16 Uhr |
Kontakt | Dr. Birgit Gaitzsch (Kustodin) birgit.gaitzsch@geo.tu-freiberg.de birgit.gaitzsch@geosamm.tu-freiberg.de Telefon: +49 (0) 3731 39 2198 Prof. Gerhard Heide (Direktor) gerhard.heide@mineral.tu-freiberg.de Telefon: +49 (0) 3731 39 2665 |
Beschreibung | Die Paläontologische Sammlung umfasst heute ca. 1.080.000 Objekte. Die Sammlung enthält Belege zur Allgemeinen Paläontologie (Biostratinomie, Fossildiagenese, Ichnologie, Phylogenetik), Mikro- und Makrofossilien zur Paläozoologie und zur Paläobotanik, die geordnet sind nach dem natürlichen System der Organismen, dem Bildungszeitraum, dem Sedimentations- und Bildungsraum sowie den Autoren. Die Ausstellung vermittelt einen Einblick in die Entwicklung des Lebens vom Präkambrium bis ins Pleistozän. Außerordentliche Bedeutung hat die Typen- und Originale-Sammlung, die in einem speziellen Raum aufbewahrt wird. Wichtige historische Bestände sind u. a. August von Gutbiers (1798-1866), Flora aus dem Zwickauer Karbon, Johann Jacob Kaups (1803-1873) Fährtenplatten von Hildburghausen, Emil Adolf Rossmässlers (1806-1867) Herbarien, Hanns Bruno Geinitzs (1814-1900) Fossilien aus dem Karbon, Zechstein und der Kreide sowie Deichmüllers Insekten aus dem Brandschiefer von Weissig. Ein Magazinbestand von ca. 100.000 Stücken umfasst Objekte sowohl der Paläontologischen als auch der Stratigraphischen Sammlung. |
Sonstiges | Die Sammlung wird als Lehrmittel für die studentische Ausbildung genutzt und auch unterrichtsergänzend für Biologie und Geographie von Gymnasien und Schulen besucht. Der Sammlungsinhalt, als wissenschaftlicher Fond von enormem Ausmaß, ist Potential für die geologische Forschung, doch zugleich auch Quelle für Leihgaben zu Ausstellungen und Forschungsprojekten außerhalb der Bergakademie. |
Bestände
Objektgruppen |
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Relevanz | Typusmaterial |
Stand der Erschließung | Inventarisierung und Katalogisierung sind im Gange, aber die Beendigung dieser Arbeiten ist in Anbetracht der personellen Ausstattung nicht absehbar. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Personen |
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Geschichte | Der Ursprung der Sammlung liegt in der Vor-Werner-Zeit, d.h. im akademischen Mineralien-Cabinett und seinen Vorläufern. Zu diesem ältesten Sammlungsgut gehören Pflanzenreste aus dem Rotliegenden von Hilbersdorf und sehr repräsentative Stücke, die in dem wohl bedeutendsten paläontologischen Werk seiner Zeit, "Die Naturgeschichte der Versteinerungen..." von Georg Wolfgang Knorr (1705-1761) und Johann Ernst Immanuel Walch (1725-1778), entstanden in den Jahren 1755 bis 1773, abgebildet sind. Im Jahre 1799 begann Abraham Gottlob Werner (1749-1817), zur Untermauerung seines neptunistischen Gedankengebäudes, mit der weltweit ersten Paläontologie-Vorlesung in der Geschichte der Geowissenschaften. Nach den Skripten zu Werners Vorlesung zur "Geognosie" von Heinrich Adolf Leberecht Schippan (1794-1837) aus den Jahren 1814/15 betrachtete er diese "Versteinerungslehre" oder "Petrefaktologie" als ein Teilgebiet seiner "Geognosie". Für diese Vorlesung und zu Übungszwecken legte er sich jeweils eine eigene "Conchylien-", "Zoophyten-" und "Petrefaktensammlung" an, die später in die Bergakademische Sammlung übernommen wurden. Nach Werner's Tod trugen vor allem die Freiberger Professoren Friedrich August Breithaupt (1791-1873), Ferdinand Reich (1799-1882), Bernhard von Cotta (1808-1879), Alfred Wilhelm Stelzner (1840-1895) und Richard Beck (1858-1919) durch eigene Aufsammlungen und weltweite Beziehungen zur Vergrößerung dieser Kollektion bei. Nach einer Forderung des Oberberghauptmannes Johann Carl Freiesleben (1774-1846) erfasste zunächst zwischen 1822 und 1824 Karl Gustav Adalbert von Weissenbach (1797-1846) die an der Bergakademie vorhandenen Fossilien, Ferdinand Reich (1799-1883) bestimmte sie neu, versah alle Stücke mit der binären Nomenklatur nach Carl von Linné (1707-1778) und nahm 1830/31 die Vorlesung über Versteinerungslehre, 13 Jahre nach Werners Tod, wieder auf. Sein Nachfolger von Cotta ließ 1859 durch seinen ehemaligen Schüler E. L. Weiss (gest. 1898) einen Katalog der vorhandenen Versteinerungen anfertigen. Danach existierten an der Bergakademie 8459 Tier- und 982 Pflanzenfossilien sowie etwa 2500 Doubletten. Ihr Wert wurde auf 4500 Talern geschätzt (Reich, 1866). Unter Friedrich Schumacher (1884-1975) kam es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch fortschreitende fachliche Spezialisierung zur thematischen Trennung dieser Kollektion und zur Entwicklung einer Paläontologischen und einer Stratigraphischen Sammlung. Ab dem Jahre 1958 erhielt die Paläontologische Sammlung durch den weltbekannten Freiberger Paläontologen Arno Hermann Müller (1916-2004) einen bedeutenden Aufschwung, der sich mit seinem Schüler Jörg Schneider (geb. 1948) fortsetzt. Gerhard Roselt (1915-2000) und Yvonne Kiesel (geb. 1931) trugen wesentlich zur Abtrennung und spezifischen Entwicklung einer Paläobotanischen Sammlung bei. Website der Sammlung |
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