Alle anzeigenBotanischer Garten der Justus-Liebig-Universität
Allgemein
Bezeichnung | Botanischer Garten der Justus-Liebig-Universität |
Universität | Justus-Liebig-Universität Gießen |
Universitätsort | Gießen |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Botanischer Garten/Arboretum |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik |
Externe Links | |
Adresse | Botanischer Garten der Justus-Liebig-Universität
Fachbereich Biologie und Chemie Senckenbergstraße 6 35390 Gießen |
Kontakt | Prof. Volker Wissemann (Wissenschaftlicher Leiter) volker.wissemann@bot1.bio.uni-giessen.de Telefon: +49 (0) 641 99 35170 Holger Laake (Technischer Leiter) holger.r.laake@bot1.bio.uni-giessen.de Telefon: +49 (0) 641 99 35240 |
Beschreibung | Der Botanische Garten Gießen ist eine Einrichtung des Fachbereichs Biologie und Chemie der Justus-Liebig-Universität für die botanische Lehre und Forschung. Vom 20. März bis 20. Oktober ist er öffentlich zugänglich. Auf einer Fläche von etwa 3 Hektar werden ca. 7.500 Pflanzenarten aus der ganzen Welt kultiviert. Als Einrichtung des Fachbereichs Biologie der Justus-Liebig-Universität dient der Garten seiner Bestimmung nach ausnahmslos wissenschaftlichen Zwecken. Studenten der Botanik, Agrarwissenschaften, Geographie, Medizin und Tiermedizin nutzen seine ca. 7.500 Pflanzenarten während ihrer Ausbildung, um nicht nur theoretische Kenntnisse vertiefen zu können, sondern auch um mit heimischen und exotischen Pflanzen vertraut zu werden. In besonderer Weise zeichnet den Gießener Botanischen Garten aus, dass hier Geschichte in Gegenwart aufgeht: Die ältesten, bereits im frühen 17. Jahrhundert angelegten Gartenteile sind ausnahmslos in die heutige Gestaltung einbezogen worden: Die Flächen des „hortus medicus“ sind in der Abteilung für Heil- und Giftpflanzen erhalten geblieben; das System der Höheren Pflanzen lässt seinen Bezug zum „hortus systematicus“ nachvollziehen; der „hortus geographicus“ ist in der Anlage des Natürlichen Biotops erkennbar. Gottsberger, 1990; Website des Gartens |
Sonstiges | Faltblatt |
Stand der Informationen | April 2009 |
Bestände
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Geschichte
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Geschichte | Der Botanische Garten der Justus-Liebig-Universität Gießen ist der älteste Botanische Garten Deutschlands, der seit seiner Anlage nicht verlegt worden ist. Seine Anfänge gehen auf das Jahr 1609 zurück, als der Landgraf Ludwig von Hessen (1577-1626) der zwei Jahre zuvor gegründeten Universität ein etwa 1200 m² großes Stück Parkgelände zur Einrichtung eines „hortus medicus“ überließ. Erster Leiter war der Professor der Medizin und Botanik Ludwig Jungermann (1572-1653) zwischen 1609 und 1625. Zum Schutz der offenen Fläche gegen „das Vieh der Nachbarn“ und die unerwünschte Präsenz der „Juniores“ beauftragte er die Errichtung einer hohen Umgrenzungsmauer, um so „die für das Gedeihen der Pflanzen erforderliche Ruhe“ sicherstellen zu können. Der Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs provozierte die Verlegung der Gießener Universität nach Marburg und ließ den Garten bis zu ihrer Rückkehr 1650 verwildern. 1699 wird von der Errichtung eines festen Überwinterungshauses berichtet; 1720 entstand das erste Glashaus, das erst 1859 abgerissen wurde. Der erstmalige Verweis auf den Garten als „Botanischen Universitätsgarten“ stammt aus dem Jahr 1773. 1802 wurde unmittelbar neben dem Botanischen Garten ein Universitätsforstgarten errichtet, der dem forstpraktischen Unterricht als Demonstrations- und Versuchsfeld diente. Mit der Vereinigung der beiden Institutionen, die auf die Anregung des zwischen 1817 und 1846 amtierenden Gartenleiters Johann Bernhard Wilbrand (1779-1846) zurückging, erreichte der Botanische Garten seine heutige Größe. Die Flächenausdehnung des Gartens ging allerdings nicht mit seiner idealen Instandhaltung einher. Nachdem die Botanik aus der Medizinischen Fakultät ausgegliedert worden war, beklagte sich ihr erster Gießener Vertreter, Alexander Braun (1805-1877) (Amtszeit 1850-1851), über einen nach wie vor verwahrlost geführten Garten. Die überfällige und umfassende „Modernisierung“ nahm erst Adolf Hansen (1851-1920) (Amtszeit 1891-1920) gemeinsam mit seinem Garteninspektor F. Rehnelt vor: „Die Umpflanzung, bei der kaum eine Pflanze auf ihrem Platz bleiben konnte, machte eine gewaltige Arbeit. Sie schuf aber nicht nur systematische Übersicht nach neueren Gesichtspunkten, sondern brachte auch eine geschmackvolle Anlage des ganzen Geländes mit sich“. Errichtet wurden u.a. Gewächshäuser und ein Überwinterungshaus, die durch die nun mögliche Einführung bisher in Gießen unkultivierter Pflanzen für einen Aufschwung der hiesigen Botanik sorgten. 1944 wurden die Gewächshausanlagen des kriegsverfallenen Gartens durch einen Bombenangriff zerstört. Aufbauinitiativen folgten bereits in den frühen 1950er Jahren: So wurden die Gewächshausanlagen nicht nur restauriert, sondern z.B. auch um ein Warmwasserpflanzenhaus erweitert. In der Folgezeit brachten Umgestaltungsmaßnahmen auch die Einrichtung neuer Bereiche, u.a. einer Historischen Abteilung und einer Genetisch-Biologischen Demonstrationsabteilung. Ein Gewächshausneubau konnte in den frühen 1980er Jahren fertig gestellt werden und sicherte die Unterbringung sowohl der Sammlung für tropische Nutzpflanzen als auch der tropischen Orchideen und Insectivoren. Gottsberger 1990; Website des Gartens |
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