Alle anzeigenBotanischer Garten*
Allgemein
Bezeichnung | Botanischer Garten* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Universitätsort | Frankfurt (Main) |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Botanischer Garten/Arboretum |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik |
Externe Links | |
Adresse | Botanischer Garten Siesmayerstraße 72 60323 Frankfurt |
Öffnungszeiten | Mo-Sa 9 - 18 Uhr So 9 - 13 Uhr November bis Februar geschlossen Führungen nach Vereinbarung |
Kontakt | Dipl.-Ing. Manfred Wessel info@botanischergarten-frankfurt.de Telefon: +49 (0) 69 798 24763 Fax: +49 (0) 69 798 24835 |
Beschreibung | Der Botanische Garten ist seit 2011 nicht mehr im Besitz Johann Wolfgang Goethe-Universität. Neuer Besitzer ist die Stadt Frankfurt am Main. |
Stand der Informationen | Januar 2015 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Pflanzen des Botanischen Gartens sind in einer internen elektronischen Datenbank, die ständig ergänzt wird, vollständig erfasst. Teilweise erfolgte bereits eine bildliche Digitalisierung des Bestandes, die zukünftig fortgesetzt werden soll. (Stand: Mai 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Geschichte des Frankfurter Botanischen Gartens begann im Jahre 1763 mit der Stiftung Johann Christian Senckenbergs (1707-1772). Der Stifter beabsichtigte damit, in erster Linie die medizinische Wissenschaft zu unterstützen. Das circa einen Hektar große Gelände lag zwischen der heutigen Stift- und Bleichstraße am Eschenheimer Turm. Senckenberg selbst plante den ersten Botanischen Garten nach dem Vorbild des Linné'schen Gartens in Uppsala. Zur endgültigen Fertigstellung gelangte der Garten wahrscheinlich 1774, also lange nach dem Tode des Stifters. Seine Hauptaufgabe bestand darin, der Medizin als "hortus medicus" zur Verfügung zu stehen. Deshalb hatten in den ersten hundert Jahren Stiftsärzte die Leitung inne. Hinzu kam jeweils ein ausgebildeter Gärtner, der sich um die praktischen Belange kümmerte. Im Jahre 1867 bekam erstmals ein Botaniker die Verantwortung übertragen. Die Heilpflanzen waren nach dem Linnéschen System geordnet. Im Laufe der Zeit wurde die Zahl der vorhandenen Pflanzen stetig erhöht, sodass im Jahre 1903 mehr als 4.000 Arten vorhanden waren. Parallel zu dieser Expansion musste der Botanische Garten allerdings immer wieder Einbußen an Gelände durch die Errichtung von Stiftungsneubauten und den Ausbau des Bürgerhospitals hinnehmen, bis er schließlich nur noch eine Größe von 7.000 m² besaß. Der Platzmangel und die erhöhte Luftverschmutzung aufgrund der Lage im Stadtgebiet erschwerten die Pflege der Pflanzen so deutlich, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Verlegung des Botanischen Gartens mit zunehmender Dringlichkeit diskutiert wurde. Nach langen Verhandlungen zwischen der Dr. Senckenbergischen Stiftung und der Stadt Frankfurt wurde schließlich ein 1,4 ha großes Gelände am östlichen Rand des Palmengartens zur Verfügung gestellt. Der Umzug der Freilandpflanzen, der von dem Frankfurter Botaniker und damaligen Direktor des Botanischen Gartens Martin Möbius (1859-1946) in Zusammenarbeit mit Obergärtner Rudolph Günther geleitet wurde, vollzog sich in den Jahren 1907/08. Neben einer systematischen Abteilung besaß dieser Garten bereits einen Bereich, in dem die Pflanzen nach ökologischen Gesichtspunkten gruppiert waren. Er diente vor allem der Forschung am Senckenbergischen Institut und später auch der 1914 gegründeten Frankfurter Universität. Unter Gartenbauoberinspektor Kiehne erfolgte in den 1930er Jahren vor allem aus praktischen Gründen eine Umgestaltung des Gartens, der sich ursprünglich an rein systematischen Vorstellungen orientierte. Die Holzgewächse wurden in einem Arboretum ausgestellt, und es gab bereits erste pflanzengeographisch orientierte Parzellen (Sanddüne, Alpinum), für die durch die Umgestaltung des Gartens Platz geschaffen worden war. Nach wie vor allerdings beherrschte die Symmetrie die Ausgestaltung des Gartens. Parallel zu Kiehnes Bemühungen wurde allerdings deutlich, dass die Intensivierung der Lehr- und Forschungstätigkeiten im botanischen Institut auf Dauer größere Flächen benötigen würden. Während konkrete Pläne bereits seit 1930 vorlagen, konnte die Stadt erst 1936 eine Fläche von 7 ha im nordwestlichen Grüneburgpark zur Verfügung stellen. Die Flächen des zweiten Botanischen Gartens wurden dem Palmengarten (Nordost-Ecke, Standort der "alten Eibe") zugesprochen. Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die darauffolgende Sperrung des Geländes durch die amerikanische Besatzungsmacht wurde der Ausbau des Gartens erheblich verzögert: Er wurde 1949 wieder aufgenommen und konnte erst 1958 fertiggestellt werden, nachdem unter anderem auch die biologischen Institute der Universität auf das Gelände übergesiedelt worden waren. Kiehne, beeinflusst durch seine Ausbildung im Botanischen Garten in Berlin-Dahlem, plante dort die Errichtung einer großen pflanzengeographischen Abteilung, die sich vor allem von der bisher eingehaltenen Symmetrie lösen sollte, ein großzügig dimensioniertes System und eine Arzneipflanzenabteilung. Die pflanzengeographische Abteilung, die bestimmte Gebiete des holarktischen Florenreiches repräsentiert, bildet den dominierenden Teil des Gartens. Dabei fand vor allem die Mitteleuropäische Vegetation besondere Berücksichtigung. Die Pflanzensoziologie spielte bei der Planung des Gartens nur eine Nebenrolle. Trotzdem zeigte sich nach einer vegetationskundlichen und floristischen Bestandsaufnahme, dass viele der vorhandenen Pflanzengemeinschaften durchaus als Assoziationen im Sinne der Pflanzensoziologie (u.a.: Arrhenatherum elatioris, Hordelymo-Fagetum, Carici-Fagetum, Genisto-Callunetum, Phragmitetum communis) anzusehen sind. Mit der Errichtung eines Laborgebäudes und einer umfangreichen Gewächshausanlage in den Jahren 1961-63 konnte die Entwicklung des Botanischen Gartens ihren vorläufigen Abschluss finden: Es war eine zusammenhängende Gartenanlage geschaffen worden, die den vorgesehen Aufgaben in Forschung und Lehre in vollem Umfang dienen kann. Ebel u.a., 1990; Website des Gartens |
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