Alle anzeigenLandwirtschaftlich-Botanischer Garten der Universität Bonn*
Allgemein
Bezeichnung | Landwirtschaftlich-Botanischer Garten der Universität Bonn* |
Besonderer Status | *Aufgelöst |
Universität | Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
Universitätsort | Bonn |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Botanischer Garten/Arboretum |
Sammlungsschwerpunkt | Agrarwissenschaften · Biologie · Botanik |
Externe Links | |
Beschreibung | Der erste Direktor des Gartens, Friedrich August Koernicke (1826-1908), begründete 1867 einen Schwerpunkt "Getreidearten und ihre Varietäten", der als Erhaltungskultur bis heute fortbesteht. Ab 1968 wurde ein zweiter Schwerpunkt zu "Nutzpflanzen sowohl der gemäßigten Breiten, der Tropen und der Subtropen" aufgebaut. Im Freiland finden sich in Demonstrationsflächen u.a. heimische Gewürz- und Wildgemüsepflanzen, ebenso wie z.B. stärke-, fett- und eiweißliefernde Arten. In den Gewächshäusern wurde eine bemerkenswerte Sammlung tropisch-subtropisch verbreiteter Nutzpflanzen aufgebaut, die heute zu den größten ihrer Art in Deutschland gehört. In den 1980er Jahren wurde damit begonnen, im Zusammenhang mit Forschungsprojekten der Abteilung Geobotanik und Naturschutz am Institut für Landwirtschaftliche Botanik, einheimische Wildpflanzen zu kultivieren. Der eine Teil dieser Arten wird in der Lehre für Studierende der Landwirtschaftlichen Fakultät eingesetzt, der andere Teil dient als Erhaltungskultur, wie z.B. die vom Aussterben bedrohten Arten der Ackerbegleitvegetation ("Ackerunkräuter" zu nennen), darunter so seltene Arten wie Kornrade (Agrostemma githago), Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora) und Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris). Für die Öffentlichkeit ist der Garten nicht zugänglich. Innerhalb des Bonner Lehr- und Forschungsbetriebs wird der Garten vornehmlich von Studierenden der Agrar-, Ernährungs- und Haushaltswissenschaften genutzt. Website des Gartens; Franke und Hoffmann, 1990 |
Stand der Informationen | November 2011 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Der Pflanzenbestand ist seit 1990 vollständig über ein Computersystem dokumentiert. Er ist sowohl über das Informationssystem Botanischer Gärten SysTax, als auch über den öffentlichen Gesamtkatalog der Botanischen Gärten der Bonner Universität abfragbar. Das Verzeichnis wird täglich ergänzt. Darüber hinaus wird derzeit an einer Fotodatenbank gearbeitet. (Stand März 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Geschichte des Nutzpflanzengartens am Katzenburgweg ist eng mit dem Institut für Landwirtschaftliche Botanik der Landwirtschaftlichen Fakultät verbunden, das 1847 als Botanisches Institut der Landwirtschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf bei Bonn gegründet wurde. Als 1861 Julius Sachs (1832-1897), ein bedeutender Pflanzenphysiologe, als Direktor berufen wurde, verfügte das Institut bereits über einen Versuchsgarten, in dem Sachs seine Experimente durchführen konnte. Mit dem Umzug des Instituts an seinen heutigen Sitz in der Meckenheimer Allee 176 wurde der Garten 1867 als „Ökonomisch-Botanischer Garten“ an der Rückseite des Naturwissenschaftlichen Lehrgebäudes entlang des Katzenburgweges neu angelegt. Die Nutzung folgte immer wieder wechselnden Schwerpunktsetzungen: Sachs' Nachfolger Friedrich August Koernicke (ab 1867) nutzte die Gartenflächen insbesondere für den vergleichenden Getreideanbau weltweit zusammengetragener Sorten. Unter Friedrich Noll (ab 1898) wurde der Garten vermehrt universitär genutzt und diente im Wesentlichen der Pflanzenanzucht zu Unterrichts- und Versuchszwecken; Max Koernicke (ab 1908) wiederum konzentrierte seine Arbeit auf Akklimatisationsversuche, während sein Nachfolger Fritz Overbeck (1939-1951) moorkundliche Forschungen in den Vordergrund stellte. Wolfgang Franke (Leitung seit 1968) hat den Garten schließlich, sofern seine Flächen nicht für Versuche benötigt wurden, zum Nutzpflanzengarten ausgestaltet. Die Gewächshäuser, unter denen das erste bereits in der Direktionszeit Nolls errichtet wurde, konnten nach den Schäden des Zweiten Weltkriegs ab 1953 wiederhergestellt werden; sie zeigen heute im Schwerpunkt Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Die offenen Demonstrationsflächen dagegen stellen Nutzpflanzen des gemäßigten Klimas, Gewürze, Küchenkräuter sowie Wildgemüse- und salate aus. Ein größeres Areal ist mit frühblühenden mitteleuropäischen Wildpflanzenarten bepflanzt worden. Im Oktober 2002 wurde der Landwirtschaftlich-Botanische Garten mit dem Botanischen Garten der Universität zu einer zentralen Betriebseinheit "Botanische Gärten der Universität Bonn" zusammengelegt und in Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg umbenannt. Website des Gartens; Franke und Hoffmann, 1990 Die Geschichte des Nutzpflanzengartens am Katzenburgweg ist eng mit dem Institut für Landwirtschaftliche Botanik der Landwirtschaftlichen Fakultät verbunden, das 1847 als Botanisches Institut der Landwirtschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf bei Bonn gegründet wurde. Als 1861 Julius Sachs, ein bedeutender Pflanzenphysiologe, als Direktor berufen wurde, gehörte bereits ein Versuchsgarten dazu. 1867 bezog das Institut das Gebäude an der Meckenheimer Allee 176, wo ein großer Ökonomisch-Botanischer Garten an der Rückseite des Naturwissenschaftlichen Lehrgebäudes entlang des Katzenburgweges angelegt wurde. 1934 erfolgte die Einbeziehung der Landwirtschaftlichen Akademie als 7. (Landwirtschaftliche) Fakultät in die Universität Bonn und der Ökonomisch-Botanische Garten wurde in Landwirtschaftlich-Botanischer Garten umbenannt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden neue Gewächshäuser gebaut und der Garten umgestaltet, der dann, nach dem bedauerlichen Wegfall von Flächen für Straßenbau, seine heutige Gestalt erhielt. Am 1. Oktober 2002 wurde der Landwirtschaftlich-Botanische Garten mit dem Botanischen Garten der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät zu einer zentralen Betriebseinheit "Botanische Gärten der Universität Bonn" zusammengelegt und in Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg umbenannt. Website der Botanischen Gärten der Universität Bonn 2017 |
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