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Marburger Universitätsmuseum - Universitätsmuseum für Bildende Kunst

Allgemein
BezeichnungMarburger Universitätsmuseum - Universitätsmuseum für Bildende Kunst
UniversitätPhilipps-Universität Marburg
UniversitätsortMarburg
Museums- und SammlungsartKulturgeschichte & Kunst
Museums- und SammlungsformMuseum
SammlungsschwerpunktKunst · Kunstgeschichte
Externe Links
AdressePhilipps-Universität Marburg
Universitätsmuseum für Bildende Kunst
Ernst-von-Hülsen Haus
Biegenstraße 11
35037 Marburg
ÖffnungszeitenDerzeit ist das Museum für Bildende Kunst im Ernst-von-Hülsen-Haus sanierungsbedingt geschlossen.
Kontaktmuseum@verwaltung.uni-marburg.de

Dr. Christoph Otterbeck
otterbeck@uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28 22355

Dr. Anna Seidel (Kuratorin)
anna.seidel@uni-marburg.de
BeschreibungDas Marburger Universitätsmuseum ist seit 1981 in zwei getrennte Teile mit verschiedenen Standorten gegliedert. Neben der Abteilung für Kulturgeschichte existiert eine Abteilung für Bildende Kunst.
Das Museum für Bildende Kunst, 1927 zur 400-Jahr-Feier der Philipps-Universität entstanden, zeigt überwiegend Gemälde des 17. bis 20. Jahrhunderts, Skulpturen und Graphik. Werke der deutschen Nachimpressionisten sind ebenso vertreten wie Arbeiten von Paul Klee (1879-1940), Wassily Kandinsky (1866-1944), Alexej von Jawlensky (1864-1941) und Ernst Wilhelm Nay (1902-1968). Mit Carl Bantzer (1857-1941) und Otto Ubbelohde (1867-1922) sind hier zwei Maler, die die Stellung Hessens in der neueren deutschen Kunst wesentlich prägten, in einem Umfang wie nirgends sonst präsent. Eine neuere Abteilung ist der Malerei des "Expressiven Realismus" gewidmet. 
SonstigesFlyer 
Stand der InformationenFebruar 2013
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Objekte der Sammlung sind fast vollständig in Inventarkarten und -büchern erfasst. Mit dem Aufbau einer Datenbank wurde begonnen (Stand: April 2009). Über den Bildindex Foto Marburg lassen sich Teile online recherchieren. Die Erfassung wurde seit Bestehen des Museums 1927 bis heute kontinuierlich durchgeführt.
Es gibt keinen gedruckten Gesamtbestandskatalog, aber circa 90 Werke einer Privatsammlung, die 1960 ins Museum kamen, werden aktuell publiziert: A. Tieze (Hrsg.): Wege zur Moderne, Richard
Hamann als Sammler, Museum für Kunst und Kulturgeschichte, München 2009.
Eine Erfassung für neu gestiftete Werke aus der Sammlung Zimmermann wird derzeit durchgeführt (Stand: April 2009) und soll voraussichtlich 2010 abgeschlossen werden.
Eine Digitalisierung soll in Zukunft für weitere noch nicht digitalisierte Objekte vorgenommen werden. 
Bedeutende Teilbestände
  • "Adam und Eva" von Louis Finson (1580-1617)
  • "Der Briefbote im Rosenthal" von Carl Spitzweg (1808-1885)
  • Sammlung von Arbeiten aus dem Kreis der Willingshäuser Malerkolonie
  • Arbeiten von Paul Klee (1879-1940), Wassily Kandinsky (1866-1944), Alexej von Jawlensky (1864-1941), Ernst Wilhelm Nay (1902-1968), Carl Bantzer (1857-1941) und Otto Ubbelohde (1867-1922)
  • Sammlung von Adolf (1857-1938) und Luisa Haeuser (1869–1953)
  • Sammlung des Kunsthistorikers Richard Hamann (1879-1961)
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1927 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDie Initiative für ein Marburger Universitätsmuseum, das auch die Bildende Kunst mit einschließen sollte, ging auf den Juristen Ludwig Bickell (1838-1901) zurück. Angeregt durch Besuche kulturgeschichtlicher Museen in Belgien, Frankreich und England, beschloss Bickell, eine Sammlung kulturgeschichtlicher Altertümer in dem 1866 von Preußen okkupierten Kurhessen (Hessen-Kassel) in Marburg, dem Stammsitz der hessischen Landgrafen, anzulegen. Nachdem der Verein für hessische Geschichte und Landeskunde 1875 beschloss, diese Sammlung zu übernehmen und zu erweitern, legte Bickell 1879 einen Entwurf vor, der die Aufgaben eines neu zu gründenden Museums beschrieb. Die neue Institution sollte parallel zum (kur-)hessischen Landesarchiv organisiert werden und vor allem der regionalhistorischen Entwicklung von Kunst und Gewerbe gewidmet sein. Auch sollten die gesammelten Objekte für die Wissenschaft zugänglich werden. Als Bickell im Jahre 1901 starb, hatte er zwar eine umfangreiche Sammlung verschiedenster Artefakte zusammengetragen, jedoch ohne ihre Institutionalisierung in Form eines hessischen Provinzialmuseums durchzusetzen. Erst als Richard Hamann (1879-1961), Professor für Kunstgeschichte in Marburg, die Einrichtung eines umfassenden Instituts für Kunstpflege und Kunstwissenschaft unter Berücksichtigung aller Marburger Sammlungen forcierte, wurde Bickells Vision Wirklichkeit: Anlässlich der 400-Jahr-Feier der Philipps-Universität wurde 1927 das Universitätsmuseum gegründet. Als Gebäude diente der in der Biegenstraße eigens errichtete „Jubiläumsbau“, der später den Namen des Universitätskurators Ernst von Hülsen (1875-1950) erhielt. Neben der Sammlung des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde stellten kirchliche Leihgaben und gemalte Professorenbildnisse aus dem 17. bis 20. Jahrhundert den ersten Bestand. Ankäufe und Schenkungen von Künstlern und Privatsammlern, auch von namhaften Kunsthistorikern wie Richard Hamann, erweiterten in den nächsten Jahren den Grundstock. Durch die Bemühungen des ersten Museumsdirektors Albrecht Kippenberger (1890-1980), der von 1927 bis 1957 das Museum leitete, konnte die Sammlung über Ankäufe und Schenkungen erweitert werden. Dank einer Spende des Marburger Universitätsbundes gelangten zahlreiche Gemälde des Marburger Künstlers Otto Ubbelohde (1867-1922) in die Sammlung; per testamentarischer Verfügung gelangte auch die Sammlung von Adolf (1857-1938) und Luisa Haeuser (1869–1953) in das Museum. Unter der Leitung von Carl Graepler (geb. 1921) (Leitung 1957-1986), erfolgte der Ankauf der Sammlung des Kunsthistorikers Richard Hamanns (1960). 1981 wurde der größte Teil der kulturwissenschaftlichen Bestände schließlich in den Wilhelmsbau des Landgrafenschlosses überführt. Die Bildende Kunst verbleibt dagegen in den Räumen des Ernst-von-Hülsen Hauses.