Alle anzeigenBotanischer Garten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Allgemein
Bezeichnung | Botanischer Garten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Universität | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Universitätsort | Kiel |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Botanischer Garten/Arboretum |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik · Mykologie |
Externe Links | |
Adresse | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Botanisches Institut und Botanischer Garten Am Botanischen Garten 1-9 24118 Kiel |
Öffnungszeiten | Täglich geöffnet: April bis September 9:00 - 18:00 Uhr Schaugewächshäuser 9:30 - 17:30 Uhr Oktober bis März ab 9:00 Uhr Schließung zwischen 15:00 und 17:00 Uhr, je nach Jahreszeit |
Kontakt | hortus@bot.uni-kiel.de Telefon: + 49 (0) 431 880 4275 Telefon: + 49 (0) 431 880 4276 Dr. Martin Nickol (Kustos) mnickol@bot.uni-kiel.de Telefon: +49 (0) 431 880 4273 Prof. Dietrich Ober (Direktor) dober@bot.uni-kiel.de Telefon: +49 (0) 431 880 4299 |
Beschreibung | Auf einem Gelände von sieben Hektar im Freiland und ca. 3000 qm Gewächshausfläche beherbergt der Botanische Garten der Christian-Albrechts-Universität Kiel rund 14.000 Arten. Im Freiland bildet den klassischen Kern das "System der Pflanzen" mit rund 800 Repräsentanten der Pflanzenfamilien, sowie der Arznei, Heil- und Gewürzpflanzengarten mit einem Bestand von über 100 Medizinalpflanzenarten. Die Ökologischen Abteilungen enthalten als Schwerpunkte eine "Blütenökologie" und "Ausbreitungsökologie", zahlreiche "Lehrbiotope" wie Salzwiese, Düne, Heide, Teiche, Erlenbruch, Feuchtwiese, Moor, Geröllhalde, Kalktrockenrasen, Kalkflachmoor. Daran schließen sich ein 4.000 qm großes Alpinum und geographisch gegliederte Arboreten an, die asiatische, amerikanische und europäische Gehölzformationen erlebbar machen. Die Gewächshausanlage bemisst über 3000 qm überglaste Fläche, die ungefähr zur Hälfte auf die niedrigen Gewächshäuser entfällt, die unmittelbar an das Institutsgebäude anschließen: Es sind teilklimatisierte Anzucht- und Versuchsgewächshäuser, in denen Pflanzen für einige der Forschungsschwerpunkte des Botanischen Institutes sowie für die Auspflanzung in anderen Revieren des Gartens herangezogen werden. Die der Öffentlichkeit zugänglichen Schaugewächshäuser gruppieren sich um einen Innenhof, in dem im Sommer zahlreiche Kübelpflanzen mit mediterranen Gehölzen und anderen wärmeliebende Arten z.B. aus Südafrika und Australien aufgestellt sind. Jedes der Gewächshäuser ist ökologisch-klimatisch spezialisiert. Dem größten Schaugewächshaus, ein Tropenhaus mit zahlreichen Nutzpflanzen, schließt sich das Nebelwaldhaus an, in dem Farne und Bärlappe tropischer Bergwälder vorherrschen. Im Mediterranhaus sind die Pflanzen weltweiter gemäßigter Klimate mit sommerlicher Trockenzeit und winterlichen, aber weitgehend frostfreien feuchten Verhältnissen, zusammengetragen . Zahlreiche Nutzpflanzenarten, u.a. Citrus-Taxa, sind im Subtropenhaus angesiedelt. In den beiden Aridhäusern Amerika und Afrika befindet sich eine bedeutende Sammlung sukkulenter Pflanzen. Das letzte Haus im Rundgang ist das Victoria-Haus, dass neben einer Reihe von Nutzpflanzen auch tropische Marschpflanzen (Mangrovegewächse) und die attraktive Amazonas-Seerose, Victoria regia, sowie die Titanenwurz beherbergt. Wie im Freiland sind auch in den Gewächshäusern zahlreiche Arten in Kultur, die in ihrer Heimat gefährdet oder schon vom Aussterben bedroht sind. Richter 1990; Nickol 2015; Website des Gartens |
Sonstiges | Ausstellungen, Veranstaltungen |
Stand der Informationen | März 2009 |
Bestände
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Geschichte
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Geschichte | Der Botanische Garten der Christian-Albrechts-Universität Kiel blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Vier Institutionen sind der heutigen Anlage vorangegangen. Die Gründung des ursprünglichen „hortus medicus“ „zu sonderbarem Nutzen der auf unserer Universität studierenden Jugend“ im Jahr 1668 geht maßgeblich auf die Initiative des Professors der theoretischen Medizin Johann Daniel Major (1634-1693) zurück, der mit der Gründung der Universität im Jahr 1665 für die Lehre der Medizin und Botanik berufen worden war. Major setzte sich nicht nur persönlich für die im Schlossgarten gelegene Anlage ein, sondern trug auch die Kosten ihrer Einrichtung. Als er sich allerdings aufgrund institutioneller Widerstände dazu veranlasst sah, 1884 von seinen Posten als Garteninspektor zurückzutreten, führte fehlender Weitereinsatz zum baldigen Verfall des Gartens. Der zweite Garten, 1727 an der Falkstraße nahe des Kieler Klosters gegründet, wurde bereits nach kurzer Zeit an einen Apotheker verpachtet. Seine Nutzung war jedoch an die Auflage gebunden, der Universität weiterhin ausreichendes Demonstrationsmaterial zu Verfügung zu stellen. Der 1803 in der Prüne eingerichtete „hortus medicus“ umfasste ein Gelände von ca. 2,25 ha. Die 500 qm große Glasfläche beherbergte unter anderem auch über 100 Mesambryanthemum-Arten, die vermutlich als Grundstock in die spätere Kieler Sukkulentensammlung übernommen wurden. Das Gelände für die darauf folgende Anlage am Düsternbrooker Weg, die ab 1878 fast 100 Jahre bestand, wurde durch eine Kieler Kaufmannsfamilie erworben. Das mit 2,5 ha kaum größere Areal wurde erstmals ausdrücklich als Botanischer Garten bezeichnet, verfügte jetzt allerdings über Gewächshäuser von 1.000 qm Gründfläche. Seine Einrichtung profitierte von der Lehre und Forschung zweier bedeutender Systematiker: August Wilhelm Eichler (1839-1887), in Kiel von 1873 bis 1878, und Adolf Engler (1844-1930), in Kiel von 1878 bis 1884. Im Verlauf der 1960er Jahre konnte der Garten allmählich nicht mehr den notwendigen Anforderungen gerecht werden: Während Institut und Garten einem zunehmenden Platzmangel begegnen mussten, wurde gleichzeitig der technische Rückstand der Gewächshausanlagen offensichtlich. Die ersten Errichtungsarbeiten auf dem heutigen Gelände am Universitätscampus setzten 1975 ein. Nachdem der Umzug des Instituts 1978 folgen konnte, wurde der neue Garten der Öffentlichkeit im Juni 1985 vorgestellt. Er geht in Planung und Anlage auf Prof. Dr. Wilhelm Halbsguth (1912-1988) zurück, der gemeinsam mit dem Gartenarchitekten Fenne und dem damaligen Technischen Leiter des Botanischen Gartens, Klaus Hesselbarth, seine Verwirklichung vorantrieb. Richter1990; Website des Gartens |
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