Alle anzeigenSammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte
Allgemein
Bezeichnung | Sammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte |
Universität | Georg-August-Universität Göttingen |
Universitätsort | Göttingen |
Museums- und Sammlungsart | Geschichte & Archäologie |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Anthropologie · Archäologie · Geschichtswissenschaft · Ur- und Frühgeschichte |
Externe Links | |
Adresse | Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Ur- und Frühgeschichte Nikolausberger Weg 15 37073 Göttingen |
Öffnungszeiten | keine öffentliche Ausstellung, Führungen nach Vereinbarung. |
Kontakt | Dr. Immo Heske (Kustos) iheske@gwdg.de Telefon: +49 (0) 551 39 25080 |
Beschreibung | Die Sammlung war von Anfang an als Lehrsammlung konzipiert und aufgebaut worden. Daher befinden sich in der Sammlung Dubletten wichtiger Funde des Niedersächsischen Landesmuseums sowie Originale verschiedenster Fundorte, aber auch Leihgaben aus anderen Museen. Gegenwärtig (Stand 2001) umfasst die Sammlung circa 9.300 Positionen, die einzelne Objekte, aber auch Fundkomplexe darstellen. Damit gehört das Göttinger Seminar zu den wenigen deutschen Universitätsinstituten, die eine eigene Lehrsammlung besitzen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lehrsammlungen ist die Göttinger Sammlung aber weniger systematisch aufgebaut und bildet sowohl zeitlich als auch geographisch ein sehr heterogenes Bild. Die Sammlungsstücke stammen aus allen Teilen Europas und sind zudem verschiedenen Epochen zuzuordnen. |
Stand der Informationen | Dezember 2010 |
Bestände
Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Wurzeln der Sammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte lassen sich bis zum Akademischen Museum der Universität zurückverfolgen. Dem Engagement von Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) ist es zu verdanken, dass zahlreiche prähistorischen Objekte in den Fundus des Museums aufgenommen wurden. Mit dem Tod Blumenbachs ist auch ein spürbarer Rückgang des Erwerbs prähistorischer Funde festzustellen. Mit der Auflösung des Akademischen Museums übernahm vor allem das Provinzialmuseum, das spätere Niedersächsische Landesmuseum, viele Funde von überregionaler Bedeutung. Nur ein kleiner Teil verblieb in Göttingen. Mit der Gründung eines eigenständigen Faches Ur- und Frühgeschichte bildeten diese, zusammen mit einigen Neuerwerbungen, den Grundstock für die Lehrsammlung. Durch den Beschluss des Preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung folgten ab dem Wintersemester 1928/29 Vorlesungen und Übungen zur "Vorgeschichte". Damit beauftragt war der Direktor des Provinzialmuseums in Hannover Karl Hermann Jacob-Friesen (1886-1960). Da die finanziellen Mittel von Seiten der Universität den Aufbau einer Lehrsammlung nur in ihrer Infrastruktur zuließen, war Jacob-Friesen auf andere Quellen, vor allem bei dem Erwerb von Sammlungsgegenständen, angewiesen. Er griff deshalb auf das Provinzialmuseum und den dort vorhandenen Originalen zurück und ließ daraus Dubletten für die Lehrsammlung herstellen. Außerdem gelang es ihm aufgrund seiner Beziehungen zu anderen Museumsdirektoren im In- und Ausland nicht mehr benötigte Originale zu akquirieren. Seinem Wirken ist es letztendlich zu verdanken, dass 1933 aus der bis dahin bezeichneten „Vorgeschichtlichen Sammlung“ das „Vorgeschichtliche Seminar“ wurde, was vor allem zur finanziellen und damit personellen und materiellen Aufstockung führte. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Teile der Sammlung zerstört. 1947 wurde das Seminar in „Seminar für Ur- und Frühgeschichte“ umbenannt. Jacob-Friesen wurde zum Direktor des Seminars ernannt. Parallel dazu nahm er noch seine Tätigkeit als Direktor des Landesmuseums wahr. Der Umfang der Lehrsammlung beziffert sich mit dem Ausscheiden Jacob-Friesens am 5. April 1956 auf circa 5.000 Fundnummern. Mit der Einrichtung des Lehrstuhls für Ur- und Frühgeschichte zum Sommersemester 1956 und der Berufung von Herbert Jankuhn (1905-1990) entwickelte sich eine intensive Forschungstätigkeit, die sich vor allem auf Grabungen stützte. So wurde die Sammlung erweitert, hinzu kamen noch Objekte von Exkursionen im In- und Ausland. Der Archäologe Klaus Raddatz (1914-2002), Kustos der Sammlung von 1962 bis 1967 und Ordinarius zwischen 1974 und 1980, prägte die Sammlung nachhaltig, da in seiner Zeit die längst überfällige Inventarisierung abgeschlossen wurde und vor allem ein reger Fundzugang zu verzeichnen ist. Besonders 1967 erhielt die Sammlung einen beträchtlichen Zuwachs durch Dauerleihgaben des Braunschweiger Landesmuseums in Wolfenbüttel. In den Jahren danach war der Zuwachs nur noch gering. Willroth, 2001 |
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