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Prinz-Johann-Georg-Sammlung

Allgemein
BezeichnungPrinz-Johann-Georg-Sammlung
UniversitätJohannes Gutenberg-Universität Mainz
UniversitätsortMainz
Museums- und SammlungsartKulturgeschichte & Kunst
Museums- und SammlungsformHistorische Sammlung
SammlungsschwerpunktÄgyptologie · Byzantinistik · Christliche Archäologie · Kirchengeschichte · Klassische Altertumswissenschaft · Kulturgeschichte · Kunst · Kunstgeschichte · Mediävistik · Orientalistik
Externe Links
AdresseDauerleihgabe an:
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49
55116 Mainz

Kontakt:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft
Abteilung Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte
Jakob-Welder-Weg 12
55099 Mainz
Kontakttsamakda@uni-mainz.de
Telefon: +49 (0) 6131 39 37781

Prof. Vasiliki Tsamakda
tsamakda@uni-mainz.de
Telefon: +49 (0) 6131 39 37781
BeschreibungDie Prinz Johann Georg-Sammlung der Abteilung Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft umfasst ein sehr heterogenes Spektrum von ca. 1.000 Exponaten.

Prinz Johann Georg (1869-1938), der Bruder des letzten sächsischen Königs, sammelte und erwarb zahlreiche Kunstwerke, Devotionalien und Andenken auf seinen Reisen in die europäischen Nachbarländer, nach Griechenland, Russland, in den Nahen Osten und Vorderen Orient sowie nach Ägypten, vor allem zwischen den Jahren 1905 und 1930.

Zahlreiche Aegyptiaca bilden einen wesentlichen Bestandteil der Sammlung, darunter verschiedene pharaonenzeitliche und ptolemäische Steindenkmäler, Uschebtifiguren, Terrakotten und Gläser. Hervorzuheben sind besonders die Mumienkartonagen und Mumienportraits. Der spätantiken, byzantinischen und frühislamischen Zeit gehören koptische Plastiken aus Holz und Stein, Weihrauchgefäße, Menasampullen, Brotstempel, Lampen, Kreuze, silbernes und bronzenes Kultgerät orthodoxer Kirchen an sowie koptische Textilien.

Seine Liebe gehörte aber auch stets den Ikonen, die er in Russland, Griechenland, Konstantinopel, Kreta, Palästina, Ägypten und Italien zusammengetragen hatte. Die Sammlung umfasst etwa 150 Ikonen, die zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert entstanden sind.

Neben diesen beiden Schwerpunkten enthält die Prinz Johann Georg-Sammlung auch Terrakotten, schwarz- und rotfigurig bemalte Vasen aus Griechenland, Grabreliefs aus Palmyra, verschiedene mittelalterliche Steindenkmäler sowie kunsthandwerkliche Gegenstände mit christlicher Thematik aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Ursprünglich befanden sich auch zahllose Aquarelle und Handzeichnungen überwiegend des 19. Jahrhunderts in der Sammlung, die jedoch bereits kurz nach dem Tod des Prinzen veräußert wurden.

Das Kultusministerium des Landes Rheinland-Pfalz konnte im Wintersemester 1949/1950 diese ungewöhnliche Sammlung erwerben und dem Kunstgeschichtlichen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz anvertrauen. Sie wird seither als Studiensammlung von Studierenden und Wissenschaftlern für Vergleichszwecke und Studien genutzt oder aber von anderen Museen, die einzelne Exponate für Sonderausstellungen ausleihen.

Seit 1981 befindet sich die Prinz Johann Georg-Sammlung als Dauerleihgabe im Landesmuseum Mainz und bildet seither einen festen Bestandteil in der Dauerausstellung des Museums. 
Stand der InformationenNovember 2018
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Objekte der Prinz Johann Georg-Sammlung sind auf Inventarblättern und als EDV-erfasste Liste vollständig aufgenommen, die aber nicht öffentlich zugänglich ist.

Die Sammlung ist publiziert im Bestands- und Ausstellungskatalog: "Sammler - Pilger - Wegbereiter. Die Sammlung des Prinzen Johann Georg von Sachsen", erschienen im Verlag Philipp von Zabern in Mainz im Jahr 2004.
Die Erfassung erfolgte 2002-2004, im Zuge der Ausstellungsvorbereitung. 
Bedeutende Teilbestände
  • Sammlung von Objekte des pharaonischen, ptolemäischen und römischen Ägyptens
  • Sammlung des spätantik-koptischen Ägyptens
  • Sammlung von griechischen und römischen Kleinplastiken in Stein, Bronze und Terrakotta
  • Sammlung von griechischer und russischer Ikonen
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1950 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichtePrinz Johann Georg, Herzog zu Sachsen (1869-1938), war der Bruder des letzten Königs von Sachsen. Sein großes Kunstinteresse, aber auch seine soziale Stellung und vor allem seine streng religiöse, katholische Erziehung veranlassten ihn, zahlreiche Reisen in die europäischen Nachbarländer, aber auch nach Russland, Griechenland und in den Vorderen Orient (Syrien, Palästina, den Sinai und Ägypten) zu unternehmen. Auf jeder Reise erwarb er zahlreiche Kunstwerke, aber auch Gegenstände des Alltags. Zahlreiche Aegyptiaca bilden einen wichtigen Bestandteil seiner Sammlung, darunter Uschebtifiguren, Mumienkartonagen und Mumienportraits, daneben aber auch Terrakotten und schwarz- und rotfigurig bemalte Vasen aus Griechenland und Grabreliefs aus Palmyra sowie koptische Textilien. Der spätantiken, byzantinischen und frühislamischen Zeit gehören koptische Plastiken, Weihrauchgefäße, Menasampullen, Brotstempel, Lampen, Kreuze, silbernes und bronzenes Kultgerät orthodoxer Kirchen an. Seine Liebe gehörte aber auch stets den Ikonen, die Prinz Johann Georg während seiner Aufenthalte in Russland, Griechenland, Konstantinopel, Kreta, Palästina, Ägypten und Italien zusammentrug. Ursprünglich befanden sich auch Aquarelle und Handzeichnungen deutscher und österreichischer Künstler des 19. Jahrhunderts in der Sammlung, die jedoch bereits kurz nach dem Tod des Prinzen veräußert wurden. Im Jahre 1950 erwarb das Land Rheinland-Pfalz die Sammlung und übergab diese der Kunsthistorischen Institut der Universität in Mainz. Die durch das Kultusministerium des Landes Rheinland-Pfalz angekaufte Sammlung wurde dem Institut überlassen und provisorisch inventarisiert (über 900 Inventarnummern). Aus konservatorischen Gründen konnten die Objekte zunächst nur teilweise ausgestellt werden.

Seit 1978 wird die Prinz Johann Georg-Sammlung dem Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz als Dauerleihgabe überlassen. Beweggründe für diesen Schritt waren neben sicherheits- und präsentationstechnischen Problemen die zunehmende Raumknappheit im Haus. 
  
Publikationen
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