Alle anzeigenHerbarium (HAL)
Allgemein
Bezeichnung | Herbarium (HAL) |
Universität | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Universitätsort | Halle (Saale) |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Herbarium |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik · Mykologie · Phykologie |
Externe Links | |
Adresse | Raum 1.01.0 Am Kirchtor 3 06108 Halle (Saale) |
Öffnungszeiten | Besuch nach Anmeldung |
Kontakt | Dr. Marcus Lehnert (Kustos) marcus.lehnert@botanik.uni-halle.de Telefon: +49 0345 55 26214 Denise Marx (Präparatorin) denise.marx@botanik.uni-halle.de Telefon: +49 (0) 34555 26236 |
Beschreibung | Das Herbarium (internationales Akronym HAL) des Instituts für Geobotanik und des Botanischen Gartens ist eine wissenschaftliche Sammlung getrockneter Pflanzen. Die Sammlung zählt mit ca. 450.000 Belegen höherer und niederer Pflanzen sowie Pilzen aus aller Welt, darunter zahlreiche Typen, zu den größten und bedeutendsten Herbarien Deutschlands. Das Hallesche Herbarium besteht aus einer weltweiten Hauptsammlung höherer Pflanzen, einer Heimatsammlung (herzynisches Gebiet), einigen Spezialsammlungen (z.B. Kuba, Mongolei) und verschiedenen Kryptogamensammlungen (Algen, Moose, Flechten, Pilze). Schwerpunkte der Sammlungen liegen neben Europa und Deutschland vor allem in Mittel- und Südamerika, Südafrika und Australien. Eine besondere Bedeutung für das Herbarium hat die Sammlung von Dietrich Franz Leonhard von Schlechtendal (1794-1866), der von 1833 bis zu seinem Tod 1866 Direktor des Botanischen Gartens war und auch die Sammlung verwaltete. Das Material wird für nationale und internationale Forschungen auf dem Gebiet der speziellen Botanik genutzt und dient als Grundlage für Anschauungszwecke in der Lehre und für Ausstellungen. Website des Herbariums |
Stand der Informationen | August 2012 |
Bestände
Objektgruppen |
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Relevanz | Typusmaterial |
Stand der Erschließung | Es findet eine Inventarisierung der Typen statt. Dabei werden Schritt für Schritt alle vorhandenen Herbarbelege der historischen Sammlung (hauptsächlich des Herbariums Schlechtendal) systematisch durchgesehen und bezüglich des Vorhandenseins von Typen überprüft. Die Sammlung ist zum Teil auf Karteikarten und in einer Typus-Datenbank erfasst (Stand: April 2009). Die Erfassung wurde in den letzten zehn Jahren durchgeführt. Erfassung und Digitalisierung der Typuskollektionen finden zurzeit im Rahmen von JSTOR (http://www.jstor.org) statt und sollen in ca. zwei Jahren zum Abschluss kommen. (Stand: April 2009) Ein bewilligtes Projekt aus der Ausschreibung der DFG von 2011 „Erschließung und Digitalisierung von objektbezogenen wissenschaftlichen Sammlungen“ Erschließung der Pflanzensammlungen aus der Mongolei (Mongolische Republik) im Herbarium der Universität Halle-Wittenberg in einer open source-Datenbank Das Herbarium der Martin-Luther-Universität beherbergt die weltweit drittgrößte Sammlung Mongolischer Pflanzen (etwa 10,500), nur übertroffen durch Sammlungen in Ulan-Bator (Mongolei) und in St. Petersburg (Russland). Die Mongolei-Sammlung ist eine der national und international am stärksten genutzten Teile unseres Herbariums. Diese wichtige Sammlung ist wissenschaftlich und technisch in perfektem Zustand und in einem eigenen Raum unseres Herbarium untergebracht. Um sie online zugänglich und nutzbar zu machen, schlagen wir vor, die jeweiligen Daten der Belege vollständig datenbankmäßig zu erfassen und zu georeferenzieren. Häufig stehen die Belege auch in Zusammenhang mit publizierten Vegetationsaufnahmen. Wir beabsichtigen, eine etablierte, von Computersystemen unabhängige Datenbank-Plattform zu nutzen, die am Naturhistorischen Museum Wien (Österreich) angesiedelt ist und von uns schon in einem gegenwärtig laufenden, von der Amerikanischen Andrew W. Mellon Foundation in Rahmen der ‘Global Plant Initiative’ unterstützen Typus-Projekt genutzt wird, die auch mit anderen wichtigen internationalen Datenbanken, wie z.B. ‘Tropicos’ oder ‘JSTOR Plant Science’, verknüpft ist (siehe auch unsere eigene Homepage http://www.botanik.uni-halle.de/herbarium/). Eine Digitalisierung unserer mongolischen Pflanzensammlung ist im vorliegenden Antrag nicht vorgesehen. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | 1812 erwarb die Universität Wittenberg die Sammlung des Botanikers Christian Schkuhr (1741-1811). Nach der Zusammenlegung der beiden Universitäten 1819 kam sie nach Halle. Anton Sprengel (1803-1851) ordnete die Sammlung und fertigte einen Katalog, der 4.300 Arten aufwies. Unter der Leitung von Dietrich Franz Leonhard von Schlechtendal (1794-1866), der von 1833 bis zu seinem Tod Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Gartens in Halle war, nahm die Sammlung den wesentlichen Aufschwung. Er vergrößerte die Sammlung kontinuierlich. Nach dem Tod seines Freundes Adelbert von Chamisso (1781-1838) bekam er einen Teil der Pflanzensammlung von dessen Weltreise. Er gab die botanische Zeitschrift "Linnaea" heraus und hatte so zahlreiche Kontakte zu anderen Botanikern. Nach dem Tod Schlechtendals umfasste die Sammlung circa 70.000 Belege. Bis 1910 wuchs die Sammlung kontinuierlich an, dann wurde sie vernachlässigt. Von 1932 bis 1945 war Wilhelm Troll (1897-1978) Direktor des Instituts. In dieser Zeit wurde eine "Mitteldeutsche Heimatsammlung" angelegt, die noch heute große lokale Bedeutung besitzt. Außerdem wurde nach der Deutschen Hindukusch-Expedition 1935 ein großer Teil der gesammelten Pflanzen nach Halle gebracht. In den 1950er Jahren zog die Sammlung in ihr heutiges Gebäude um. Bis heute wird das Universitätsherbarium ständig erweitert. Braun, 2002 |
Publikationen
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