Informationssystem zu Sammlungen und Museen
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Mathematische Modellsammlung

Allgemein
BezeichnungMathematische Modellsammlung
UniversitätPhilipps-Universität Marburg
UniversitätsortMarburg
Museums- und SammlungsartNaturwissenschaft & Technik
Museums- und SammlungsformLehrsammlung
SammlungsschwerpunktGeodäsie · Geometrie · Informatik · Mathematik
Externe Links
AdresseFB 12 / Mathematik und Informatik
Philipps-Universität Marburg
Hans-Meerwein-Str.
Campus Lahnberge
35032 Marburg
ÖffnungszeitenIn der Bibliothek frei zugänglich zu den Öffnungszeiten Mo-Do 9-18 Uhr Fr 9-17 Uhr
KontaktProf. Ilka Agricola (Wissenschaftliche Leiterin)
agricola@mathematik.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28 25453
BeschreibungDie Sammlung befindet sich an zwei Standorten. Einmal im Foyer des Mehrzweckgebäudes Hans-Meerweinstraße (Ebene 3). Dort findet sich eine große Vitrine gleich am Eingang links (in Kooperation mit dem Hochschulrechenzentrum) und ein 2 m langer Rechenschieber an der Wand zwischen Hörsaal I und Seminarraum II. Ein weiterer Teil ist in der Bibliothek des Fachbereichs Mathematik und Informatik im selben Gebäude (Ebene 4) ausgestellt.

Gezeigt werden u.a. Mechanische Rechenmaschinen aller Art und Altgeräte der Telefontechnik (Foyer), mechanische Integriergeräte (Integrimeter, Planimeter, Integraphen, harmonische Analysatoren), zudem Vermessungsgeräte (Theodoliten, Diopterlineal), Modelle mathematischer Flächen aus Gips, Draht, Karton, Metall und diversen Kombinationen sowie Modelle von platonischen Körpern und Sternkörpern.

Die Sammlung hat weniger musealen Charakter, sondern dient v.a. der Ausbildung in Mathematik und Informatik. Sie wird ständig um neue, meist selbst gebaute Modelle erweitert. Neben den ausgestellten Objekten beherbergt die Sammlung Modelle, die nur im Unterricht Verwendung finden.

Website der Sammlung 
Stand der InformationenOktober 2013
  
Bestände
Objektgruppen
Bedeutende Teilbestände
  • ein Pantograph aus Messing der Firma Breithaupt in Kassel von 1866 (links oben im Bild)
  • Kartonmodelle von Flächen zweiter Ordnung der Firma Brill (um 1885)
  • ein Theodolit der Firma Breithaupt in Kassel von 1906
  • ein Amsler-Planimeter (um 1900) aus Schaffhausen / Schweiz
  • einige Gips- und Fadenmodelle von Flächen
  • Sammlung von Digitalrechner
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1885 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteHeinrich Weber (1842-1913) war von 1884 bis 1892 Professor für Mathematik an der Universität Marburg. Seine Forschungen reichten von der Algebra (Begriff des Normalteilers, Satz von Kronecker-Weber) über die Funktionentheorie bis zur Analysis (Webersche Differentialgleichung). Er hatte am 11. November 1884 die Gründung eines mathematischen Seminars und Mittel zu dessen Einrichtung beantragt, beides wurde am 23. Januar 1885 bewilligt.

Die gesamte Universität hatte damals um die 1000, die Mathematik zwischen 10 und 30 Studenten. Bis zum Sommersemester 1904 stieg die Zahl dann langsam auf 75 Mathematik-Studenten an.

Nach der Gründung des mathematischen Seminars begann man, eine Sammlung von Modellen zur Unterstützung der Lehre anzulegen. Aus dieser Zeit sind noch einige Gips- und Kartonmodelle von Flächen sowie Vermessungsinstrumente und Planimeter erhalten. Bis etwa 1960 wurde die Sammlung entsprechend den Schwerpunkten der Professoren in Lehre und Forschung kontinuierlich erweitert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand in der Mathematik unter dem Einfluss von ”Nicolas Bourbaki“ (einer Gruppe bedeutender Mathematiker, die gemeinsam unter diesem Pseudonym Bücher verfasste) ein erheblicher Abstraktionsschub statt. Dies war konzeptionell ein großer Gewinn, führte aber leider auch oft dazu, dass Modelle als antiquiert galten und fortan verpönt waren. Die Marburger Sammlung wurde auseinander gerissen und geriet in Vergessenheit.

Nach Jahrzehnten des Verfalls gab es nur noch zwei Alternativen, entweder neu anzufangen oder die Objekte wegzuwerfen. Zum Glück entschied man sich für die erste Variante und so wurde im Herbst 2008 damit begonnen, das Vorhandene zu sammeln, zu restaurieren, zu ergänzen und zu inventarisieren.

Zum Festkolloquium anlässlich des 125. Bestehens des Fachbereichs am 2. Februar 2011 wurde die Sammlung offiziell wieder eröffnet.

Website der Sammlung