Alle anzeigenMathematisch-Physikalisches Kabinett*
Allgemein
Bezeichnung | Mathematisch-Physikalisches Kabinett* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Universitätsort | Würzburg |
Museums- und Sammlungsart | Naturwissenschaft & Technik |
Museums- und Sammlungsform | Historische Sammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Architektur · Astronomie · Geodäsie · Mathematik · Physik |
Externe Links | |
Kontakt | Prof. Dr. Hans-Joachim Vollrath vollrath@mathematik.uni-wuerzburg.de |
Beschreibung | Das Mathematisch-Physikalische Kabinett der Philosophischen Fakultät erwuchs aus Modellen, Instrumenten und Geräten, die in den Lehrveranstaltungen der „Mathematischen Wissenschaften“ verwendet wurden. Sie sollten einmal zur Förderung des Verständnisses dienen, zum anderen aber auch die Studierenden auf die berufliche Praxis vorbereiten. So gab es Werkzeuge wie z. B. Reißzeuge, Winkelmessgeräte und Rechenhilfsmittel, Uhren, Fernrohre und Vermessungsinstrumente. Zur Veranschaulichung von Körpern und Maschinen dienten Modelle. Bei vielen Objekten erkennt man enge Zusammenhänge zu den in den Büchern von Kaspar Schott (1608-1666) beschriebenen Geräten der Mathematischen Wissenschaften (z. B. Proportionalzirkel oder Vermessungsinstrumente wie das Pantometrum Kircherianum, eine Laterna Magica, eine Camera Obscura, Flaschenzüge und einfache Maschinen und diverse Sonnenuhren.) Wesentliche historische Bestände wurden Ende des 19. Jahrhunderts an das Bayerische Nationalmuseum München und Anfang des 20. Jahrhunderts an das Deutsche Museum München abgegeben. Das Bayerische Nationalmuseum zeigt eine Reihe von Instrumenten in seinem Zweigmuseum „Schulmuseum Ichenhausen“. |
Sonstiges | Interessante Exponate, die sich noch in den Museen befinden, werden fortlaufend wissenschaftlich untersucht. |
Stand der Informationen | Dezember 2010 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Den früheren Bestand der Sammlung zeigt das Inventarverzeichnis von 1707, das sich in der Bibliotheka Apostolica Vaticana in Rom befindet (Nr. 11090). Im Jahr 1812 wurde durch den Physiker Franz August Lothar Sorg (1773-1827) ein Verzeichnis der mathematischen Instrumente der Sammlung erstellt (Akten des Rektors und Senats Nr. 3227). Das Bestandsverzeichnis von 1828, das durch den Physiker Gottfried Wilhelm Osann (1797-1866) erstellt wurde, lehnt sich zunächst an das Bestandsverzeichnis von 1812 an. Bald hört dann aber die Nummerierung auf. In dem Verzeichnis fehlen einige Instrumente, die im Verzeichnis von 1812 aufgeführt waren; auch finden sich dort einige noch nicht genannte Instrumente (Akten des Rektors und Senats Nr. 3227). Alle genannten Verzeichnisse sind als downloadbare PDFs auf der Website zu finden. |
Bedeutende Teilbestände | Die mathematischen Instrumente und Modelle stellten einen umfangreichen Teilbestand neben naturwissenschaftlichen Geräten dar. Dazu kamen Bildnisse und Manuskripte. |
Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Im Jahre 1655 wurde Kaspar Schott (1608-1666), der nach seinen Erfahrungen im Museum Kircherianum in Rom die Studierenden experimentieren ließ, an die Universität Würzburg berufen. Möglicherweise lässt sich hier der Ursprung der Sammlung finden. Das früheste Inventarverzeichnis stammt von 1707. Es zeigt, dass die Sammlung auch Objekte aus Nachlässen von Professoren enthielt. Im Jahr 1731erlässt Friedrich Carl von Schönborn eine neue Studienordnung und stellt Mittel zur Beschaffung von Instrumenten für praktische Übungen der Studierenden bereit. Mit der Errichtung eines eigenen Lehrstuhls für Experimentalphysik 1748 wurde die Sammlung vor allem in Richtung der Physik ausgebaut. Franz Huberti (1715-1789) trug auf Anordnung des Fürstbischofs wesentlich zum Ausbau der Astronomie bei. Später hatte er den Auftrag, sich um das Maßwesen im Hochstift zu kümmern. Auf ihn gehen einige Instrumente aus dem Kabinett zurück. So verweist das Inventarverzeichnis von 1812 auf Huberti. Die meisten historischen Instrumente wurden 1877 an das Bayerische Nationalmuseum verkauft. Die größte Kostbarkeit war eine kunstvoll gestaltete Planetenmaschine von Johann Georg Nesstfell (1694-1762) aus dem Jahre 1759, die nach der Behebung der erheblichen Kriegsschäden heute wieder im Bayerischen Nationalmuseum in München ausgestellt ist. 1905 und 1909 wurden einige weitere Instrumente an das neu eingerichtete Deutsche Museum als Dauerleihgabe abgegeben. Ein besonders interessantes Instrument ist ein kleines Vermessungsinstrument von Balthasar Neumann (1687-1753). Nur wenige mathematische Instrumente und Modelle wurden danach im Mathematischen Seminar weiter verwendet. Sie wurden allesamt 1945 bei dem Bombenangriff vernichtet. |
Archivalien | Mit den Abgaben von Instrumenten befassen sich die folgenden Akten aus dem Archiv der Universität Würzburg. - Verkauf von Instrumenten an das Bayerische Nationalmuseum: Akten des Rektors und Senats Nr. 3230 - Abgabe von Instrumenten an das Deutsche Museum: Akten des Rektors und Senats Nr. 1630 |
Publikationen
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