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Schaupuppen zur Darstellung einer Weddafamilie

Allgemein
TitelSchaupuppen zur Darstellung einer Weddafamilie
Einzelmodell/ Gruppe/ ReiheEinzelmodell
ModellartEthnographische Modelle
Stand der InformationenAugust 2010
  
Formale Beschreibung
MaßstabOriginalgröße
MaterialGips · Holz · Textiles Material
HerstellungstechnikHandarbeit
Einzel-/ MehrfachanfertigungEinzelfertigung
Statisch/BeweglichStatisch
ZerlegbarkeitZerlegbar
  
Inhaltliche Beschreibung
DisziplinAnthropologie · Ethnologie
VerwendungszweckAusstellungsobjekt
Herstellungsjahr1907
HerstellungsortFreiburg i.Br.
Herstellung/Vertrieb
Weitere InformationenBei dieser 'ethnographischen Gruppe' aus dem Bestand des Adlerhausermuseums Freiburg handelt es sich um die szenische Darstellung einer Kernfamilie der Wedda, i.e. die indigene Bevölkerung Sri Lankas. Der dortige Museumsdirektor Hugo Ficke erwarb das Modell 1907 von dem Steinbildhauer und Gipsmodelleur Friedrich Meinecke (1878-1913), dessen ethnographische Schaupuppen in mehreren deutschen Völkerkundemuseen zu finden sind. Das Modell wurde angeblich unter Anleitung des Baseler Naturforschers und Völkerkundlers Dr. Fritz Sarasin angefertigt.

Die Blattzweige des Blätterrocks der weiblichen Figur waren bei der auf Kunstpflanzen und andere Dekorationsartikel spezialisierten Firma Adolph Meyer, Köln, bestellt worden. Die Figuren wurden mit Waffen bzw. Geräten (Axt, Bögen, Pfeile) in der Nachbildung einer Höhle aufgestellt - diese galten als typische Behausung des "Urvolks" Wedda (vgl. Gerhards 2003, S. 324). 
Publikationen
Archivmaterial- Handschriftliches Angebot Meineckes vom 31.8.1907 mit Notizen Fickes vom 31.8.m 15.10. und 17.11.1907 (Stadtarchiv Freiburg D.Sm. 6/1)
- Empfehlungsschreiben von Fritz Sarasin vom 15.12.1907 (Stadtarchiv Freiburg D.Sm. 6/1)
- Foto G. Röbke Nr. 6800, Statarchiv Freiburg

Sarasin, Paul und Fritz: Die Weddas von Ceylon und die sie umgebenden Völkerschaften. Ein Versuch die in der Phylogenie des Menschen ruhenden Räthsel der Lösung näher zu bringen [1. und 2. Lieferung], Wiesbaden 1892/93.

[entnommen aus Gerhards, Eva: Zerstückelte Wilde. Ethnographische Schaupuppen und Inszenierungen des Freiburger Museums für Natur- und Völkerkunde, in: Wilde Denker. Unordnung und Erkenntnis auf dem Tellerrand der Ethnologie. Festschrift für Mark Münzel zum 60. Geburtstag, hg.v. Bettina E. Schmidt (=Curupira, Bd. 14), Marburg 2003, S. 313-338.] 
  
Bezugsgegenstand
BezugsgegenstandWedda-Mann, Frau und Kind mit Kleidung, Waffen und Werkzeug
Darstellungszeitraumum 1900
KontinentAsien
Ort/RegionCeylon (Sri Lanka)
Bezugsgegenstand
Beschreibung
Die zuerst angefertigte männliche Figur stellt laut einem Schreiben Sarasins (s. Archivmaterial) eine Person dar, die als "Perikabalai vom Danigala-Gebirge" bezeichnet wird. Von dieser hatte Sarasin für seinen Band "Die Weddas von Ceylon und die sie umgebenden Völkerschaften" eine Brustbild-Fotografie aufgenommen. Auf fotografische Materialien aus Sarasins Band ging auch die anschließende Modellierung der Weddafrau und des Kindes zurück. Die Figuren wurden in Freiburg in einer höhlenartigen Umgebung inszeniert, obwohl Sarasin auf seinen Reisen keine in Höhlen lebenden Weddas hatte ausfindig machen können (vgl. Gerhards, S. 324). 
  
Bestandsnachweis
Adelhausermuseum Freiburg i.Br. (z.T. Ethnographische Sammlung, Universität Freiburg) · Details
SammlungAdelhausermuseum Freiburg i.Br. (z.T. Ethnographische Sammlung, Universität Freiburg)
Externe Sammlung
Ständiger Aufbewahrungsort Adelhausermuseum, Freiburg i. Br.
Aktueller Standortebd., Magazin
Alte Inventarnummern4758, 4844/4945
Restauratorischer bzw.
Konservatorischer Zustand
stark beschädigt