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Sammlung historischer Palästinabilder

Allgemein
BezeichnungSammlung historischer Palästinabilder
UniversitätHumboldt-Universität zu Berlin
UniversitätsortBerlin
Museums- und SammlungsartEthnologie & Kulturanthropologie
Museums- und SammlungsformSonstige Sammlungsform
SammlungsschwerpunktFotografie · Kulturgeschichte · Kulturwissenschaft
Externe Links
AdresseHumboldt-Universität zu Berlin
Theologische Fakultät
Burgstrasse 26
10178 Berlin
Kontaktpalaestinabilder-theologie@hu-berlin.de
Telefon: (030) 2093 5936

Prof. Markus Witte (Ansprechpartner)
markus.witte@theologie.hu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30 2093 5695
Telefon: +49 (0) 30 2093 5936
BeschreibungDie Sammlung ,Die Levante in historischen Fotografien‘ trug bis 2025 den Namen ,Sammlung historischer Palästinabilder‘. Die Bezeichnung „Palästina“ geht auf den Sprachgebrauch zur Zeit der Anfertigung der Sammlung zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, ist insofern historisch verankert, war aber auch damals schon nicht ganz korrekt, da auch Darstellungen von Orten außerhalb Palästinas, z.B. aus Kleinasien oder Griechenland enthalten sind.

Die Sammlung befindet sich an der Theologischen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin und umfasst etwa 2.000 großformatige Glasdias, welche die Region Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentieren.

Ihr Ursprung geht auf Hugo Gressmann (1877–1927) zurück, der in Berlin von 1907 bis 1927 lehrte. Erhalten geblieben sind Glasplattendias mit historischen Abbildungen von Bauwerken der Region und von Landschaften sowie verschiedener Bevölkerungsgruppen und ihrem Lebensumfeld im Vorderen Orient. Die Bilder, die Gressmann teilweise selbst anfertige, teilweise ankaufte, vermitteln auch einen Eindruck von den Reisebedingungen im Vorderen Orient zu Beginn des 20. Jahrhunderts und von der Art und Weise, wie der Nahe Osten in Europa und in den Vereinigten Statten von Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts wahrgenommen und dargestellt wurde. 
Stand der InformationenMärz 2014
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Bilder sind im Medienportal der Humboldt-Universität erschlossen; ein Zugang kann auf Nachfrage bereit gestellt werden. 
Bedeutende Teilbestände
  • Sammlung Hugo Gressmann (1877-1927): Glasplattendias mit historischen Abbildungen von Bauwerken Palästinas sowie von Einwohnern und ihrem Lebensumfeld im Vorderen Orient
  • Nachlass Nikolaus Möller (1857-1912): ca. 350 Dias von jüdischen Grabinschriften mit weitgehend griechischem, lateinischem und hebräischem Text
  • Sammlung historischer Fotografien auf Papier
  • Sammlung von Skizzen und Zeichnungen palästinensischer Musikinstrumente, vornehmlich aus der "Sammlung des deutschen-evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des heiligen Landes zu Jerusalem": entstanden im Jahr 1925
  
Geschichte
Ereignisse
  • Zwischen 1907 und 1927 (vermutlich) Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDie "Sammlung historischer Palästinabilder" der Theologischen Fakultät an der Humboldt-Universität zu Berlin geht auf Hugo Gressmann (1877-1927) zurück, der hier von 1907 bis 1927 lehrte. Erhalten sind ca. 2.000 Glasplatten. Die Aufnahmen wurden von Gressmann teilweise selbst angefertigt, teilweise aber auch bei professionellen Fotografen käuflich erworben. Diese dürften meist auf Gustav Dalman (1855-1941) und auf Teilnehmer der von ihm geleiteten Lehrkurse des "Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes" zurückgehen. Hinzu kamen weitere Sammlungen aus unterschiedlichen Quellen, u.a. Reihen der American Colony. Auf diese Weise wurde eine interessante Vielfalt erreicht, da sich die einzelnen Institutionen unterschiedliche Schwerpunkte für ihre Motive gesetzt hatten.

Gustaf Dalman war von 1902 bis 1916 erster Direktor des "Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes in Jerusalem". In seiner Beschäftigung mit der Landeskunde Palästinas hat er eine große Zahl von Bildern zusammengetragen, die Geografie und Leben im heiligen Land zu Anfang des 20. Jahrhunderts illustrieren. Nach seiner Rückkehr arbeitete Dalman in Greifswald am Institut für biblische Landes- und Altertumskunde. Hugo Gressmann unternahm im Jahre 1906 eine Palästinareise und war Mitarbeiter im deutschen evangelischen Palästinainstitut. Schwerpunkte seiner Forschung waren u.a. die Städte Petra und Gerasa sowie Kultplätze und Altäre. Erst 1994 konnten die Glasplattendias, die bis dahin an unterschiedlichen Stellen gelagert und kriegsbedingt größtenteils in einem besorgniserregenden Zustand waren, zusammengetragen und zentral gelagert werden. Daher liegt die genaue Herkunft eines erheblichen Teils der Sammlung im Dunkeln.

Die Sammlung mit Zeichnungen und Skizzen von Musikinstrumenten aus Palästina wiederum entstand im Jahre 1925. Die Arbeiten stammen von der Hand des Pfarrers und Privatdozenten Lic. Sachsse (1885-1930) aus Kattenvenne bei Münster. Die abgebildeten Instrumente kamen vorwiegend aus der Sammlung des deutschen evangelischen Instituts und wurden von Prof. Dalman zusammengetragen. Daneben existierte eine kleinere Sammlung des syrischen Waisenhauses, die ebenfalls dokumentiert worden ist. Trotz des besorgniserregenden Zustands der Instrumente gelang es Eduard Sachsse, detailierte Skizzen und farbige Zeichnungen anzufertigen, die hier im Original vorliegen.

Website der Sammlung