Alle anzeigenKarzer
Allgemein
Bezeichnung | Karzer |
Universität | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg |
Universitätsort | Freiburg (Breisgau) |
Museums- und Sammlungsart | Kulturgeschichte & Kunst |
Museums- und Sammlungsform | Karzer |
Sammlungsschwerpunkt | Universitätsgeschichte |
Externe Links | |
Adresse | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Kollegiengebäude I Werthmannplatz 3 79085 Freiburg im Breisgau |
Öffnungszeiten | Vereinbarung von Führungen über das Uniseum |
Beschreibung | Weitgehend unbeachtet überragt seit fast 90 Jahren ein Turm die Universität. Er bietet einen beachtlichen Ausblick über Universität und Stadt und beherbergt zudem die ehemaligen Karzerräume der Universität. Besonders zu erwähnen ist der mittlerweile restaurierte Wandfries, Werk eines ehemaligen Freiburger Studenten. Die dargestellten Szenen reichen von der Kindheit über die Immatrikulation an der Universität zur Aufnahme in eine Korporation. Es folgen Abbildungen von Paukgängen, Festivitäten, Bällen und dem Kartenspiel. Die Szenen zeigen spöttisch den Disziplinarbeamten der Universität als eine Kreuzung aus Karikatur und dem Universitätspatron Hieronymus (347-419). Über die „bierakademischen“ Ereignisse und die Konfrontation mit der Staatsgewalt bis zum Aufenthalt im Sommerkarzer mit Blick auf Freiburg wird dieser Werdegang fortgeführt. Daran schließen sich der universitäre Vorlesungsalltag und der Erwerb des Doktorhutes, Prüfung und Verleihung des Doktorgrades sowie die weitere berufliche Entwicklung mit Familie und Ehrungen an, bis das Ganze schließlich mit Tod und Trauerzug endet. Website der Universität |
Stand der Informationen | April 2012 |
Bestände
Objektgruppen |
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Bedeutende Teilbestände | Teilbestände sind nicht vorhanden. |
Geschichte
Geschichte | Zum 550-jährigen Gründungsjubiläum übergab die Bauverwaltung am 19. Juli 2007 den renovierten Universitätsturm sowie den sanierten Sommerkarzer an die Universität. Der Karzer diente der Universität in früheren Jahren zur Umsetzung ihrer Gerichtsbarkeit und später als Instrument, die Disziplin aufrecht zu erhalten. Ein Disziplinarbeamter sorgte für Ordnung, doch 1920 kam für die Karzerstrafe das endgültige Ende. Beim Neubau des Universitätshauptgebäudes, dem heutigen KG I, wurden dort zwei Räume als Karzer eingeplant: ein beheizbarer, als Winterkarzer bezeichneter Raum und der nicht beheizbare Sommerkarzer zwei Stockwerke darüber. Beide Räume sind vom Treppenhaus beziehungsweise Turm aus zugänglich. Der 3000. Student der Universität, der im Sommer 1911 mit einem Festzug durch Freiburg gefeiert wurde, kam am 22. November 1911 auch als erster Bewohner in den Winterkarzer und erhielt daher den Titel „König Zufall“. Die Antifestschrift zur Einweihung des Kollegiengebäudes I lichtete ihn als triumphierenden Karzerinsassen ab. Im darauf folgenden Semester wurde auch der unbeheizbare Sommerkarzer bezogen. Für Anton Thomas Trautner, den ersten Insassen dieses Sommerkarzers, zeichnete später ein Freund den noch heute sichtbaren und inzwischen restaurierten Fries, der den Lebensweg eines Studierenden in idealtypischen Szenen darstellt. Der Karzerkünstler verewigte sich darunter mit den Zeilen: „Diesen Fries malte zu Ehren seines lieben Freundes Anton Thomas Trautner cand. med. aus Roding (Bayern), der diesen Karzer Ostern 1912 einweihte, Erwin Arthur Rousseaus.“ Seit Juli 2007 ist der Karzer nun im Rahmen von öffentlichen Führungen wieder zugänglich. Website der Universität |
Publikationen
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