Alle anzeigenKustodie
Allgemein
Bezeichnung | Kustodie |
Universität | Hochschule für Bildende Künste Dresden |
Universitätsort | Dresden |
Museums- und Sammlungsart | Kulturgeschichte & Kunst |
Museums- und Sammlungsform | Sonstige Sammlungsform |
Sammlungsschwerpunkt | Kulturgeschichte · Kunst · Universitätsgeschichte |
Externe Links | |
Adresse | Archiv und Kustodie Besucheranschrift: Brühlsche Terasse 1 01067 Dresden |
Öffnungszeiten | Nach Vereinbarung |
Kontakt | Prof. Ivo Mohrmann (Konservator) mohrmann@hfbk-dresden.de Telefon: +49 (0) 3514 4022163 |
Beschreibung | Der historisch gewachsene Kunstbesitz der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der ihrer Vorgängerinstitutionen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule ist Kunstsammlung und zeitgeschichtliches Dokument gleichermaßen und über die Jahrhunderte aus der Lehrtätigkeit der Institution entstanden. Die Werke stammen überwiegend aus der Zeit der DDR, darunter viele Studien- und Diplomarbeiten. Es sind ebenso Schenkungen von emeritierten Professor*innen und ehemaligen Studierenden im Bestand. Vereinzelt befinden sich auch ältere Werke in der Sammlung, von denen insbesondere die sogenannten Rezeptionsbilder hervorzuheben sind, mit denen sich Künstler im 18. bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Akademie um eine Lehrerstelle oder Mitgliedschaft bewarben. Der Altbestand der Sammlung geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Aus den Anfängen der Akademie stammen die wenigen noch an der Hochschule verbliebenen wertvollen Rezeptionsbilder von Charles François Hutin, Giovanni Battista Casanova, Franz Gerhard Kügelgen u.a., die zu den ältesten der Hochschulsammlung zählen. Begehrte man die Aufnahme als Lehrender oder als Mitglied der Dresdner Kunstakademie, musste jeder Lehrende ein Werk „als wesentliche Obliegenheit [...] bey Antritt seiner Stelle“ – so im Gründungsreskript der Akademie vom 6. Februar 1764 festgehalten – abliefern, sei es ein Gemälde, eine Zeichnung, ein Kupferstich oder eine plastische Arbeit. Die Rezeptionsstücke gingen in das Eigentum der Akademie über und wurden trotz permanenter Platzsorgen in einem eigens dafür bereitgestellten „Receptions-Saale“ aufbewahrt, der noch im Jahre 1832 nachweisbar existierte. Obwohl schon in der „Constitution der Königlich-Sächsischen Akademie der bildenden Künste“ aus dem Jahr 1814 eine Vorstellungspflicht mit einem Stück eigener künstlerischer Produktion nicht mehr festgeschrieben war, erhält sich die Erinnerung daran bis heute. Emeriti der letzten Zeit haben die Hochschule mit Schenkungen eigener Werke bedacht, so Hans Mroczinski, Gerd Jaeger, Günter Hornig, Klaus-Michael Stephan, Johannes Heisig oder Peter Bömmels. Die Kustodie verfügt über rund 1500 Gemälde, mehrheitlich Studierenden- und Diplomarbeiten aus der Zeit von 1947 bis 1990. Die Pflichtabgabe von studentischen Werken, die ab 1953 bzw. 1958 archivalisch belegt ist, führte zur Entstehung eines als Dokumentation der Lehre und der Hochschularbeit angelegten Bilderarchivs, das 2017 – 2019 im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Körper und Malerei“, erschlossen, untersucht und für die Nutzung in Lehre und Forschung zugänglich gemacht wurde. Die Grafiksammlung mit überwiegend Schülerarbeiten reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück. Zu den Höhepunkten gehören Blätter von Adrian Zingg, Naturstudien von Ludwig Richter–Schülern, der große Kriegsverluste verzeichnende Teilnachlass von Gottfried Semper sowie Lithografien von Schülern von Otto Dix. Die meisten Grafiken stammen aus der DDR-Zeit, die gleichsam wie das Bilderarchiv die künstlerische Lehre und Ausbildung am Haus dokumentieren. Werke mit der Provenienz Kunstgewerbeschule, nachfolgend Kunstgewerbeakademie / Hochschule für Werkkunst, sind ebenfalls vertreten. Um die Dokumentation fortzusetzen, wird die Sammlung durch Schenkungen ehemaliger Studierender und Lehrender stetig ergänzt. In Erweiterung des Kunstbegriffes gehören dazu mittlerweile auch Arbeiten der Gattungen Objekt-, Konzept- und Aktionskunst. Die zum großen Teil als Lehrmittel für den Unterricht benötigten und seit Jahrhunderten erworbenen Objekte wie Gipsabgüsse, Vorlageblätter fürs Zeichen, Kostüme, Stoffe, Porzellan, Möbel für Requisiten und Staffagen in Historien- und Porträtmalerei sowie anatomische Lehrmittel wuchsen mit der Zeit zu den einmaligen, bis in die 1930er Jahre nachweislich vorhandenen Sammlungen. Der Krieg, mutmaßliche Zerstörungen der Nachkriegszeit und vor allem der sich wandelnde Kunstgeschmack der jeweiligen Zeit, der die Wertschätzung der Lehrmittelsammlung bestimmte, dezimierten stark die einst großen Sammlungen. Heute deuten darauf nur einzelne erhaltene Stücke, die eher als Rudimente der früheren Abguss-, Porzellan- und Kostümsammlungen angesehen werden können, darauf hin. |
Sonstiges | Weitere Informationen zu den von der Kustodie betreuten Sammlungen sind in den speziellen Datensätzen dieser Datenbank enthalten. |
Stand der Informationen | Juni 2015 |
Bestände
Objektgruppen |
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Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Geschichte | An exponiertester Stelle der Stadt, an der Brühlschen Terrasse, steht die 1894 erbaute ehemalige Königliche Kunstakademie, eines der drei Gebäude der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1764 wurde die "Allgemeine Kunst-Academie der Malerey, Bildhauer-Kunst, Kupferstecher- und Baukunst" im Auftrag von Kurfürst Friedrich Christian gegründet. Sie war die Nachfolgeeinrichtung der 1680 gestifteten ersten "Zeichen- und Malerschule". Sie gehörte zu den ältesten Kunstakademien im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche bekannte Künstlerprofessoren wie Canaletto, Giovanni Casanova, Caspar David Friedrich und Gottfried Semper bescherten der Akademie ein internationales Ansehen. Die Lehrtätigkeit von Oskar Kokoschka und Otto Dix hat in Dresden eine lang anhaltende Malertradition begründet. 1950 wurde die Akademie der bildenden Künste Dresden mit der Staatlichen Hochschule für Werkkunst, der Nachfolgerin der 1875/76 gegründeten Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule, zur Hochschule für Bildende Künste Dresden vereint. Website der Hochschule für Bildende Künste Dresden |
Publikationen