Informationssystem zu Sammlungen und Museen
an deutschen Universitäten
Diese Anwendung wird nicht mehr gepflegt. Aktuelle Daten können im Portal der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland abgerufen werden.

Alle anzeigen
IODP/ODP - Kernlager / Bremen Core Repository (BCR)

Allgemein
BezeichnungIODP/ODP - Kernlager / Bremen Core Repository (BCR)
UniversitätUniversität Bremen
UniversitätsortBremen
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformForschungssammlung
SammlungsschwerpunktBiologie · Bodenkunde · Geologie · Geowissenschaften · Lagerstättenkunde · Meereskunde · Sedimentologie · Stratigraphie
Externe Links
AdresseUniversität Bremen
MARUM-Gebäude
Leobener Straße
28359 Bremen
ÖffnungszeitenNach Absprache werktags zwischen 9 und 18 Uhr
KontaktDr. Ursula Röhl (Head of the IODP Group, IODP Curator for BCR and Mission Specific Platform Expeditions)
uroehl@marum.de
Telefon: +49 (0) 421 218 65560
Dr. Holger Kuhlmann (Repository Superintendent, BCR)
kuhlma@marum.de
Telefon: +49 (0) 421 218 65673
BeschreibungBei dieser Sammlung handelt es sich um eines der drei internationalen Bohrkernlager des Integrated Ocean Drilling Programs. Sie enthält ca. 154 km Bohrkerne in 220.000 Einzelstücken,
die in einer 1.100 m² großen Kühlhalle fachgerecht bei +4 °C gelagert werden. Dazu gehören auch mehrere angeschlossene Labore zur Besichtigung und Beprobung der Bohrkerne.

Am Ende einer wissenschaftlichen Bohrexpedition des Integrierten Ozeanbohrprogramms (IODP) werden die Bohrkerne in zwei Hälften - 'work' (Arbeits)-Hälfte und Archiv Hälfte - zerteilt und in gekühlten Containern an die drei internationalen IODP-Lager (Repositories) versandt. Dort wird das Material gelagert und Wissenschaftlern aus aller Welt für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Die Lagerung der Sedimente und Gesteine in 1,5 m langen Abschnitten erfolgt bei der Temperatur am Meeresboden (ca. +4°C), um chemische und physikalische Veränderungen (insbesondere auch Feuchtigkeitsverlust) bzw. Alterungsprozesse auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Jahr nach Ende einer Fahrt steht das Material allen interessierten Wissenschaftlern zur Beprobung zur Verfügung. Dabei ist es eine der Hauptaufgaben der Kernlager, die Proben aus den Kernen zu entnehmen und zu verschicken (ca. 50.000 Proben pro Jahr), sofern die Wissenschaftler nicht selbst kommen können. Die Archivhälften dürfen ausschließlich für Beschreibungen und zum Fotografieren benutzt werden.

Das Integrierte Ozeanbohrprogramm (IODP) ist ein internationales Meeresforschungsprogramm, das von Japan, den USA, einem Verbund aus 16 europäischen Staaten sowie Kanada, China, Australien und Neuseeland getragen wird. Auf IODP - Expeditionen wird der Meeresboden durch Bohrungen beprobt. Von unterschiedlichen Plattformen aus erforschen weltweit führende Wissenschaftler Umweltveränderungen, die tiefe Biosphäre unterhalb des Meeresbodens sowie die dynamischen Kreisläufe innerhalb der festen Erde. Sie tragen damit zu einem besseren wissenschaftlichen Verständnis des Systems Erde bei. 
SonstigesTag der offenen Tür 
Stand der InformationenApril 2013
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungAlle zu DSDP/ODP/IODP gehörenden Kerne und Proben im Bremer Kernlager sind in einer Datenbank (Drilling Information System, DIS) erfasst. Die Publizierung der Informationen erfolgt über verschiedene öffentlich zugängliche Datenbanken: a) über ein Datenportal, das ausschließlich Informationen über die europäischen Teile des IODP zu Verfügung stellt (http://iodp.wdc-mare.org/). Ein Webinterface des Drilling Information Systems (DIS) erlaubt der Zugriff auf Kern- und Probendaten (http://iodp.wdc-mare.org/front_content.php?idcat=390); b) über das Datenpublikations-System und Welt-Daten-Zentrum WDC-MARE/PANGAEA® werden außer den Kerninformationen auch wissenschaftliche Daten zu dem Kernmaterial publiziert (http://www.pangaea.de/); c) über das IODP Datenportal SEDIS (http://sedis.iodp.org/). Die elektronische Erfassung läuft, zunächst in einer Datenbank des amerikanischen Projekt-Trägers, seit 1997 kontinuierlich. Alle für das Kernlager wichtigen Daten wurden in das Bremer Datensystem übernommen. Da im Rahmen des IODP Programms in Zukunft weitere Kerne gebohrt werden, werden auch diese zukünftig digital erfasst werden. Proben, auch von älteren Kernen, werden ebenfalls routinemäßig erfasst. Von den Kernen werden digitale Übersichtsfotos und hochauflösende Line-Scans angefertigt; weitere digitale Aufnahmen erfolgen je nach Bedarf (z.B. Detailphotos). (Stand: Juni 2009) 
Bedeutende TeilbeständeEs sind keine nennenswerten Teilbestände aufgeführt.
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1994 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
GeschichteDie Einrichtung der Sammlung erfolgte im Jahr 1994 als ODP (Ocean Drilling Program, Vorläuferprogramm von IODP) - Bohrkernlager, welches seit 2004 den Namen IODP-Bohrkernlager trägt. Es ist in seiner Art das einzige IODP/ODP-Bohrkernlager in Europa; die anderen beiden befinden sich in Texas und in Japan.

BCR wiederum ist ein wichtiger Kontaktpunkt für Wissenschaftler aus der ganzen Welt (ca. 2.000 Wissenschaftler-Besucher bisher) und trägt daher signifikant zum Austausch und Transfer des wissenschaftlichen Knowhows in Bremen bei. Dies führt u.a. zur Kooperation und wissenschaftlichen Interaktion mit den führenden geowissenschaftlichen Institutionen der Welt.