Alle anzeigenEthnographische Bildersammlung des Frobenius-Instituts
Allgemein
Bezeichnung | Ethnographische Bildersammlung des Frobenius-Instituts |
Besonderer Status | Assoziierte Sammlung |
Universität | Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Universitätsort | Frankfurt (Main) |
Museums- und Sammlungsart | Ethnologie & Kulturanthropologie |
Museums- und Sammlungsform | Sonstige Sammlungsform |
Sammlungsschwerpunkt | Afrikanistik · Architektur · Ethnologie · Kunst |
Externe Links |
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Adresse | Frobenius-Institut an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Norbert-Wollheim-Platz 1 60323 Frankfurt am Main |
Öffnungszeiten | Führungen nach Vereinbarung |
Kontakt | Dr. Richard Kuba (Sammlungsleiter und Kurator) kuba@em.uni-frankfurt.de Telefon: +49 (0) 69 798 33056 |
Beschreibung | Der traditionelle Schwerpunkt der Arbeit des Frobenius-Instituts lag auf der Erforschung afrikanischer Kulturen und deren Geschichte. Das Institut wurde 1925 der Universität in Frankfurt am Main angegliedert, blieb aber weiterhin eine selbstständige Einheit, womit die Sammlungen bis heute als assoziierte Sammlungen anzusehen sind. Das Frobenius-Institut verfügt über drei wertvolle und wissenschaftlich stark frequentierte Sammlungen, zu denen - neben der völkerkundlichen Bibliothek und der Fotosammlung - die Ethnographische Bildersammlung gehört. Schwerpunkt der spezialisierten Bildersammlung ist die weltweit angelegte Dokumentation ethnographischer Belege zu materieller Kultur, Kunst, Felsbildern und Architektur, zum rituellen Leben, zur Ökonomie u.v.a.m. Der Gesamtbestand umfasst gegenwärtig etwa 70.000 historische Illustrationen aus allen fünf Kontinenten, wobei der regionale Sammelschwerpunkt Afrika dominiert, gefolgt von Ozeanien und Australien. Die Sammlung setzt sich aus fünf Teilen zusammen: 1. aus einem weltweiten, im Stil der französischen Enzyklopädisten und nach über 80 Themenbereichen angelegten "Bildregister" mit etwa 30.000 kleinformatigen Originalzeichnungen (vor allem Tusche, Bleistift, Rötel) von materieller Kultur, Kunst, Architektur und Körperdekoration, die umfassend regionale Spezifika wie lokal-historischen Wandel dokumentieren, 2. aus der eigentlichen sogenannten "Bildersammlung" mit etwa 4.600 Originalzeichnungen, Tusche- und Bleistiftskizzen, Aquarellen, Gouachen, Ölbildern und Fotografien unterschiedlichen Formates; Bestandteile dieser Sammlung sind auch historische Illustrationen indigener Künstler, 3. aus der "Felsbildsammlung" mit etwa 4.000 Felsbildkopien in Originalgröße, vorrangig aus Afrika, Ozeanien und Australien. Die Sammlung stellt international noch immer eine Besonderheit dar - sie gehört zu den ältesten, explizit der Felsbild-Forschung gewidmeten und zugleich umfassendsten Sammlungen, 4. aus der "prähistorischen Bildersammlung" mit etwa 620 Illustrationen, die das weltweit angelegte Bildmaterial vorrangig von prähistorischen Objekten (Werkzeugen etc.) liefern, 5. aus "Sondersammlungen", die sich aus sechs kleineren, aber sehr bedeutenden Kollektionen sowie einer kleinen Zahl von Einzelillustrationen zusammensetzen. Die Abteilung umfasst insgesamt 725 Illustrationen, darunter 178 Bilder und Zeichnungen von Georg Schweinfurth (1836-1925), 136 Fotografien von Hans Himmelheber (1908-2003), 89 Werke von Johann Martin Bernatz (1802-1878), 53 Illustrationen von Hyazinthe Hecquard, eine Kollektion von 200 Zeichnungen von Kabylen sowie etwa 40 Blätter äthiopischer Volksmalerei. Zu den ergänzenden Einzelillustrationen gehören vier Aquarelle von Eduard Mohr (1828-1876) sowie Werke von Eduard Moritz. |
Sonstiges | Sonderausstellungen |
Stand der Informationen | Januar 2010 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlung wurde mit Sachbeihilfe der DFG von 2006 bis 2009 digitalisiert und systematisch wie inhaltlich weitgehend erschlossen. Für Teile des Felsbild- und Fotoarchivs liegen zudem alte maschinenschriftliche Bildkataloge vor, für andere Teile des Felsbildarchivs und für das ethnographische Bildarchiv handschriftliche existieren Registerbücher. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Der einzigartige Bestand ist das Ergebnis einer institutionellen Sammel- und Dokumentationstätigkeit, die 1898 begann und 1938 nach dem Tod des Institutsgründers Leo Frobenius (1873-1938), fortgeführt wurde. Die frühesten Bilddokumente der Sammlung stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die kontinuierliche Erweiterung der Sammlung wurde - unterbrochen von zwei Weltkriegen - bis 1956 in der vom Institutsgründer vorgegebenen Weise fortgeführt. Knapp ein Drittel der Sammlung setzt sich aus erworbenen oder getauschten Materialien zusammen, zwei Drittel wurden von den Zeichnern des Instituts während der so genannten Frobenius-Expeditionen angefertigt. Zu den Besonderheiten der von Frobenius geleiteten und initiierten Forschungsexpeditionen zählt der große Wert, der auf visuelle Dokumentationsformen gelegt wurde. Frobenius wurde auf allen seiner zwölf "Deutschen Inner-Afrika Expeditionen" von mindestens einem, oft auch mehreren Zeichnern und Fotografen begleitet. Auf diese Weise entstand eine im europäischen Raum einmalige Sammlung von Bilddokumenten. |
Publikationen
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