Alle anzeigenZoologische Sammlung
Allgemein
Bezeichnung | Zoologische Sammlung |
Universität | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Universitätsort | Halle (Saale) |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Zoologie |
Externe Links | |
Adresse | Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen Domplatz 4 06108 Halle (Saale) |
Öffnungszeiten | Aktuelle Öffnungszeiten finden sich auf der Website: https://www.naturkundemuseum.uni-halle.de/ |
Kontakt | Telefon: +49 (0) 345 5526 455 Dr. Hendrik Müller (Kostos) hendrik.mueller@zns.uni-halle.de Dr. Frank D. Steinheimer (Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen (ZNS)) frank.steinheimer@zns.uni-halle.de Telefon: +49 (0) 345 55 21437 |
Beschreibung | Die Zoologische Sammlung zählt zu den wichtigsten Forschungskollektionen Deutschlands und ist die älteste und umfangreichste ihrer Art in Sachsen-Anhalt. In Umfang und thematischer Breite wird sie in Mitteldeutschland nur von den Sammlungen der Naturkundemuseen in Berlin, Dresden und Görlitz übertroffen. Deutschlandweit ist sie unter den 15 größten zoologischen Sammlungen einzuordnen. Gleichzeitig gilt sie als Zentrum der Biodiversitätsforschung in Sachsen-Anhalt. Sie beinhaltet umfangreiche, gut dokumentierte historische Sammlungsteile aus dem 19. Jahrhundert, Ausbeuten von zahlreichen Expeditionen nach China, Kuba und in die Mongolei sowie große Kollektionen heimischer bestandsgefährdeter Vogel- und Säugetierarten. Zwei Sammlungsteile, Nitzschs Mallophagensammlung und Schönwetters Vogeleiersammlung, sind als national wertvolles Kulturgut gelistet. Die Zoologische Sammlung umfasst mit ihren ca. 2,5 Millionen Objekten alle Tiergruppen, von Schwämmen über Korallen bis hin zu Weichtieren, Krebsen, Spinnen, Insekten und Wirbeltieren. Das Material stammt zum großen Teil aus Südamerika, Zentralasien und Mitteleuropa. Bemerkenswert ist der hohe Anteil stark bedrohter oder bereits ausgestorbener Arten sowie von sogenannten Typusexemplaren. Die Sammlung besitzt zwei Schaumagazine für Lehre und Weiterbildung im Ambiente des späten 19. Jahrhunderts, einschließlich der knapp 200 historischen Vitrinen. Einige Sammlungsteile sind in der internationalen Forschung sehr gefragt, darunter die historische Insektensammlung, die am besten dokumentierte und weltweit umfangreichste Sammlung mongolischer Wirbeltiere, die weltweit drittbeste Sammlung an kubanischen Vögeln, eine der drei besten Vogeleiersammlungen der Welt und das frühe Typenmaterial aus Südamerika, u.a. von Burmeister. Die wissenschaftliche Sammlung beinhaltet zudem eine Skelettsammlung vom Aussterben bedrohter Tiere mit teils erstaunlichen Serien von mehreren hundert Nachweisen von u. a. Fischottern, Bibern und Wildkatzen. Zu den musealen Besonderheiten zählen Riesenotter, Beutelwolf und der zentralasiatische Biber. Die Sammlung beteiligt sich regelmäßig an regionalen, nationalen wie internationalen Forschungsvorhaben und wird intensiv in der Objekt basierten Lehre eingesetzt. Obwohl es derzeit keine öffentliche Ausstellung gibt, werden mit Führungen und zu speziellen Anlässen mehrere tausend Besucher pro Jahr erreicht. |
Sonstiges | Sammlungsführer |
Stand der Informationen | März 2014 |
Bestände
Objektgruppen | |
Relevanz | Typusmaterial |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität können auf eine lange Tradition biologischer Forschung zurückblicken. Die Berufung Johann Friedrich Gottlieb Goldhagens (1742-1788) im Jahre 1769 zum ersten Professor für Naturgeschichte in Halle gilt als Geburtsstunde des Institutes für Zoologie und der Sammlungen. Sein Naturalienkabinett galt als das umfangreichste, was an einer deutschen Universität angetroffen werden konnte. Trotz mancher Rückschläge wuchsen die Sammlungen kontinuierlich über die Jahrhunderte hinweg durch Expeditionen, Schenkungen, Tausch und Ankauf. Im Jahre 1837 wurde Carl Hermann Conrad Burmeister (1807-1892) als Extraordinarius für Zoologie und Direktor des Zoologischen Museums nach Halle berufen. Unter ihm erfuhren die Sammlungen eine bisher ungeahnte Blüte. Er führte zwei große Reisen nach Südamerika durch, von denen er umfangreiches Material mitbrachte. Viele der Tiere waren der Wissenschaft bis dahin unbekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnte der Sammlungsfundus durch vielfältige Aktivitäten ausgebaut werden. Auch die heimische Tierwelt wurde nun verstärkt einbezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den die Sammlungen ohne nennenswerte Verluste überstanden hatten, wurde das Material durch Rudolf Piechocki (1919-2000) wieder der internationalen Forschung zugänglich gemacht. Durch Expeditionen und Sammelreisen nach Kuba, China und der Mongolei gelangte erneut eine große Anzahl wissenschaftlich wertvoller Belegstücke nach Halle. Heidecke und Schneider 2002 |
Publikationen