Alle anzeigenBiogeographische Sammlungen*
Allgemein
Bezeichnung | Biogeographische Sammlungen* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Universität des Saarlandes |
Universitätsort | Saarbrücken |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Geographie · Geowissenschaften · Zoologie |
Externe Links | |
Adresse | Zentrum für Biodokumentation Am Bergwerk Reden 11 66578 Schiffweiler |
Öffnungszeiten | Mo - Do 9 - 16 Uhr Fr 9 - 12 Uhr Termine am Wochenende und außerhalb der angegebenen Zeiten nach telefonischer Vereinbarung. |
Kontakt | Dr. Andreas Bettinger (Leitung) info.biodoku@lua.saarland.de Telefon: + 49 (0) 6821 501 3452 |
Beschreibung | Als „de Lattin-Sammlung“ wird der wissenschaftlich bedeutendste Teil an Lepidopteren der ehemaligen Biogeographischen Sammlung der Universität des Saarlandes bezeichnet. Unter der „Sammlung der Delattinia“ ist vereinseigenes Belegmaterial der Arbeitsgemeinschaft für tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland gemeint, die im Jahre 1981 zu Ehren ihres Begründers, Prof. Dr. Gustaf de Lattin (1913-1968), in Delattinia umbenannt wurde. Die Präparate der Sammlungen sind zum Teil in Alkohol konserviert, vor allem Reptilien, Amphibien, Fische, limnische Invertebraten und Spinnentiere. Als Trockensammlung sind die entomologische Sammlung, die Schalensammlung von Mollusken, die Balgsammlungen von Vögeln und Fledermäusen und auch das Herbar aufbewahrt. Zur entomologischen Sammlung gehört ein Schrank mit Genitalpräparaten, die zur sicheren Determination mancher Arten angefertigt wurden. Die entomologische Sammlung enthält überwiegend Lepidopteren aus allen Erdteilen, aber von unterschiedlichem Bearbeitungsstand. Für den Zeitpunkt, zu dem die „de Lattin-Sammlung“ innerhalb der UdS aus dem Zoologischen Institut in das Geographische Institut verlagert wurde, ist der Umfang mit 269.510 Exemplaren schriftlich durch den damals zuständigen Kustos festgehalten worden. Anteilig wurden darunter 123.364 präparierte Exemplare und 127 Typen gezählt. Über längerfristige Forschungsaufträge, vor allem in afrikanischen Ländern, regionale Untersuchungen, Aufsammlungen in Zusammenhang mit Studienarbeiten, Exkursionsausbeuten und von Außenstehenden eingebrachtes Material (E. Diehl, E. Dewes, R. S. Peigler) ist die entomologische BGSS heute auf einen nicht exakt zu ermittelnden Umfang von vielleicht 400.000 Belegen angewachsen. Das Material ist in 14 dreitürigen und in acht zweitürigen Insektenschränken mit insgesamt 1.726 Normkästen untergebracht. Hinzu kommt ein Schrank als Dauerleihgabe von Dr. Eduard Diehl mit Material aus Sumatra und Madagaskar in insgesamt 64 Kästen. In fünf Schrankaufsätzen befinden sich weitere Belege in 100 Nichtnormkästen. Website des Zentrums für Biodokumentation |
Stand der Informationen | Februar 2011 |
Bestände
Objektgruppen |
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Relevanz | Typusmaterial |
Stand der Erschließung | Über den Stand der Erschließung ist nichts bekannt. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Lepidopterensammlung nahm ihren Anfang als Privatsammlung Ende der 1920er Jahre, als Gustaf de Lattin (1913-1968) bereits als Schüler begann regelmäßig Schmetterlinge zu sammeln. Über die Fundortdaten auf den Etiketten des Belegmaterials lassen sich mühelos die Stationen des Lebensweges von Gustaf de Lattin rekonstruieren. Besonders umfangreiche Aufsammlungen stammen von den Stätten seiner beruflichen Tätigkeit aus der Märkischen Schweiz, aus Würzburg, aus der Südpfalz, aus Hamburg und aus dem Saarland. De Lattins Begeisterung, Schmetterlinge zu sammeln, übertrug sich gleichermaßen auf seine Schüler, von denen mehrere systematische Fragestellungen aufgriffen und Belege sammelten wie auch auf seinen eigenen Doktorvater Prof. Curt Kosswig (1903-1982), der zwar Ichthyologe war, aber für de Lattin größere Ausbeuten an Lepidopteren in der Türkei zusammentrug. Als Direktor des Zoologischen Institutes der UdS hatte de Lattin Möglichkeiten, bedeutende Sammlungen aus anderen Regionen zu erwerben. Nach dem frühen Tod von Prof. de Lattin im Jahre 1968 schien das Schicksal der Sammlung zunächst in Frage gestellt, da die Ausrichtung des Zoologischen Institutes von Systematik und Zoogeographie zu Bionik wechselte. Es ist dem Einsatz von Prof. Josef Schmithüsen (1909-1984) zu verdanken, den als Vegetationsgeographen gemeinsame Forschungsinteressen mit dem Zoogeographen de Lattin verbanden, dass biogeographische Forschung an der UdS fortgesetzt werden konnte. Mit der Etablierung einer biogeographischen Abteilung am Geographischen Institut erfolgte auch die Verlagerung der zoologischen Sammlung einschließlich der für die Betreuung notwendigen Kustodenstelle an das Geographische Institut. Soweit es sich um Privatbesitz handelte, wurde dieser aus dem Nachlass mit finanziellen Mitteln erworben, die der damalige 1. Vorsitzende der heutigen Arbeitsgemeinschaft für tier- und pflanzengeographische Heimatforschung im Saarland e.V. (Delattinia), Verlagsdirektor Ernst Graupner, besorgte. Seit 1998 gibt es an der Universität des Saarlandes keinen Studiengang mehr mit Organismischer Biologie als Schwerpunktfach. Weiterhin haben die ehemals für Lehre und Forschung angelegten naturkundlichen Sammlungen ihren unmittelbaren Verwendungszweck verloren. Diese Entwicklung war mithin der Anlass dafür, im Saarland ein modernes Zentrum für Biodokumentation (ZfB) einzurichten. Das Zentrum für Biodokumentation (ZfB), heute als Stabsstelle an das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz angegliedert, begann Ende 2002 am Zukunftsort Reden seine Pionier-Arbeit. Anfang 2003 wurden die naturkundlichen Sammlungen der Universität des Saarlandes dem ZfB übergeben. Im Jahr 2005 konnten diese Sammlungen durch die Übernahme des geologischen Museums, welches vorher in Saarbrücken seinen Standort hatte, erweitert werden. Website des Zentrums für Biodokumentation |
Publikationen
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