Alle anzeigenMedizinhistorisches Museum Hamburg
Allgemein
Bezeichnung | Medizinhistorisches Museum Hamburg |
Universität | Universität Hamburg |
Universitätsort | Hamburg |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Dermatologie · Gynäkologie · Hals-Nasen-Ohrenheilkunde · Humanmedizin · Medizin · Medizingeschichte · Medizintechnik · Psychiatrie · Zahnmedizin |
Externe Links |
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Adresse | Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Martinistr. 52 20246 Hamburg |
Öffnungszeiten | Das Museum hat Mi, Fr, Sa von 14-18 Uhr sowie am So von 12-18 Uhr geöffnet. Öffentliche Führung werden ab Mai 2014, jeweils So, 13 Uhr angeboten. Der restaurierter Sektionssaal kann zu den Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden. |
Kontakt | Prof. Philipp Osten (Museumsdirektor) p.osten@uke.de Dr. Henrik Eßler (Wiss. Mitarbeiter) h.essler@uke.de Telefon: +49 (0) 40 7410 57225 |
Beschreibung | Das dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des UKE unterstehende Medizinhistorische Museum Hamburg hat in den vergangenen Jahren zahlreiche wissenschaftliche Sammlungen akquiriert. Zugänglich sind vor allem Teile der Moulagensammlung. Von großem historischem Wert sind darüber hinaus die Sammlungen aus der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, aus der Zahnprothetik, aus der Neuropathologie, aus dem Bereich der Medizintechnik und aus der Dermatologie. Das Museum verfügt auch über eine Dokumentensammlung. Sie umfasst Bestände aus diversen Gebieten der Medizingeschichte. Schwerpunkte bilden die Geschichte des Eppendorfer Krankenhauses und die historische Fotosammlung des UKE. Als Gegenstück zu den naturwissenschaftlichen Objekten sammelt das Museum Zeugnisse aus der Sozialgeschichte der Medizin. Erst durch sie werden die Entwicklungen der Heilkunde erfahrbar. Es verfügt über eine sehr umfangreiche historische Fotosammlung zur Geschichte des Krankenhauses. Die ca. 3.000 Fotos umfassen den Zeitraum vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre. Dabei handelt es sich um Abbildungen von Gebäuden, Personen (Ärzteportraits und Patienten, Schwesternausbildung), Krankenstationen, Operationssälen und den verschiedenen Kliniken, die als Reproduktionen vorliegen. Das Museum unterhält zudem ein Personenarchiv, das eingeschränkt genutzt werden kann. Darüber hinaus werden Gegenstände des medizinischen Alltags und der medizinischen Forschung gesammelt. Bisher handelt es sich beispielsweise um einige Gegenstände aus dem Nachlass eines praktischen Arztes aus den 1930er Jahren sowie um zahlreiche chirurgische Instrumente vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Aus der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin wurden eine Reihe historischer gynäkologischer Instrumente aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts übernommen. Zu den Neuzugängen der Sammlung zählen überdies etliche neurologische Apparate und Gegenstände aus der Krankenpflege bzw. Einrichtungsstücke aus einem Krankenzimmer der Nachkriegszeit. Beschreibung der Teilsammlungen: Die Wittmaack-Sammlung: Eine der bis heute bedeutendsten Forschungssammlungen der Hals-Nasen-Ohren-Medizin baute der Hamburger Prof. Dr. Karl Wittmaack zwischen 1926 und 1945 am Universitätskrankenhaus Eppendorf auf. Die Sammlung umfasst rund 102.000 histologische Serienschnitte des menschlichen Innenohres, das in der Felsenbeinpyramide des Schädels sitzt, sowie etwa 50.000 Schnitte von Felsenbeinen tierischer Herkunft. Auf Grundlage der WiIttmaack-Sammlung wurden zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten erstellt. Bis heute wird sie gelegentlich zu Forschungszwecken herangezogen. Inzwischen sind die Schnitte in sechs historischen Eichenschränken im Depot des Medizinhistorischen Museuems untergebracht. Die zahnärztlich-zahntechnische Sammlung Stemmann: Als Dauerleihgabe betreut das Medizinhistorische Museum seit 2010 die Privatsammlung Hartmut Stemmanns (1932-2014). Der Zahntechniker der hatte 1956 das Inventar seines Großvaters übernommen. Auf dieser Grundlage entstand eine umfangreiche Sammlung von Zahnprothesen, Artikulatoren und zahntechnischen Geräten aus den Jahren 1850 bis 2007. Ergänzt wird diese durch verschiedene zahnärztliche Einrichtungen seit dem 17. Jahrhundert sowie eine Epithesensammlung. Der Gesamtbestand umfasst mehrere komplette Arbeitsplätze und nimmt rund 200 Quadratmeter ein. Fabian-Sammlung: Eine umfangreiche Lehr- und Forschungssammlung richtete Prof. Dr. Heinrich Fabian (1889-1970) seit den 1920er Jahren in der Zahnklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf ein. Fabian, Leiter der Abteilung für konservierende Zahnmedizin, setzte besonderes Augenmerk auf die vergleichende Anatomie. Er galt als überzeugter Nationalsozialist und wurde 1945 von seinem Amt suspendiert, 1949 jedoch wieder eingestellt. Bis 2009 wurde die Fabian-Sammlung in ihrem ursprünglichen Arrangement in zwölf Glasschränken in einem Seminarraum der Zahnklinik aufbewahrt. Mit dem Abriss des Gebäudes wurde die Sammlung dokumentiert und durch das Medizinhistorische Museum übernommen. Derzeit läuft eine wissenschaftliche Erschließung und Aufarbeitung des Bestandes. Internistische Fachartzpraxis von Leitner: Das einheitliche Ensemble einer internistischen Facharztpraxis der 1950er Jahre wurde dem Museum durch Gudrun von Leitner als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Die Tochter des Internisten Dr. Hans-Joachim von Leitner hatte das Inventar nach der Schließung der Eppendorfer Praxis mitsamt aller Geschäftsunterlagen und Korrespondenz erhalten. Neben dem zeittypischen Inventar wurden unter anderem auch die EKG- und Röntgeneinrichtungen, Schreib-, Rechen und Laborgeräte übernommen. Heute bietet die Sammlung einen Einblick in eine typische Arztpraxis dieser Dekade. |
Stand der Informationen | September 2013 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlung des Institutes befindet sich im Aufbau, es kommen ständig neue Exponate hinzu. Geplant ist, laufend mit der Sammlung zu arbeiten sowie im Rahmen der Möglichkeiten des Hauses Ausstellungen zu organisieren. Die genannten Fotoabzüge sind in einem Forschungsprojekt zum 100jährigen UKE Jubiläum archiviert und verschlagwortet worden. Die Exponate des Museums werden in einer auf Filemaker basierten Datenbank nach und nach erschlossen. Die Erschließung der Moulagensammlung ist abgeschlossen. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Geschichte der Medizin wurde in Hamburg schon seit der Gründung der Universität 1919 von Vertretern verschiedener anderer medizinischer Fächer mitgelehrt. Im Jahre 1954 wurde sie zum Pflichtfach für Medizinstudierende. Ein eigenes Ordinariat wurde erst 1963 eingerichtet. Der erste Amtsinhaber Charles Lichtenthaeler (1915-1993) baute mit Mitteln der Volkswagenstiftung eine wertvolle Sammlung von medizinhistorischen Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts auf. Er initiierte als Hauptarbeitsgebiet des Instituts die Alte Medizin mit dem Schwerpunkt Hippokratische Medizin. Seine Nachfolgerin Ursula Weisser setzte seit 1987 diese Forschungsrichtung fort und erweiterte sie um den Schwerpunkt Medizin im arabisch-islamischen Mittelalter. Mit dem Arbeitsbeginn von Heinz-Peter Schmiedebach im April 2003 verlagerten sich die Forschungsschwerpunkte auf die Medizin des 18. - 20. Jahrhunderts. Auch die Ethik in der Medizin zählt nun zu den Lehr- und Forschungsaufgaben des Institutes. Dementsprechend wurde der Name in "Institut für Geschichte und Ethik der Medizin" umbenannt. Seit Herbst 2009 hat das Institut seinen Sitz im Fritz Schumacher-Haus, einem unter Denkmalschutz stehenden, am beginnenden 20. Jahrhundert für die theoretischen Fächer der Medizin erbauten Forschungsgebäude. Der Architekt und Oberbaudirektor Fritz Schumacher hat das Haus 1911 entworfen, das nun durch den Einsatz des Freundes- und Förderkreises des UKE und mit Hilfe zahlreicher Sponsoren restauriert wird. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin entsteht dort zurzeit das neue Medizinhistorische Museum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Besonders beeindruckend ist der bereits fertig restaurierte historische Sektionssaal mit seiner originalen Einrichtung von 1926. Website des Instituts |
Publikationen
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