Alle anzeigenHerbarium Marburgense (MB)
Allgemein
Bezeichnung | Herbarium Marburgense (MB) |
Universität | Philipps-Universität Marburg |
Universitätsort | Marburg |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Herbarium |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Botanik · Mykologie |
Externe Links | |
Adresse | Herbarium Marburgense
Karl-von-Frisch-Straße 8 35042 Marburg |
Kontakt | Dr. Karl-Heinz Rexer (Sammlungsmanager) rexer@biologie.uni-marburg.de Telefon: +49 (0) 6421 28 25436 |
Beschreibung | Die Sammlungen des Herbarium Marburgense (internationales Akronym MB) besitzen nicht nur durch ihren botanischen Inhalt einen besonderen Wert, sondern sind auch vom wissenschaftshistorischen Standpunkt aus als Kostbarkeiten zu betrachten. Einzigartig ist die Sammlung in Alkohol eingelegter Trüffelpilze, angelegt von Rudolph Hesse und Grundlage für seine 1894 erschienenen “Hypogäen Deutschlands”, die unersetzliche Typusbelege enthält. Ebenfalls in Marburg lagern die Originalbelege zur "Mycotheca germanica", 1903 bis 1920 herausgegeben von dem bekannten deutschen Mykologen Hans Sydow, sowie die Belege von Gottlob Ludwig Rabenhorst (1806-1881) und Karl Wilhelm Krieger aus dem 19. Jahrhundert. Weniger wissenschaftlich bedeutsam, aber dafür von ästhetischem Reiz ist das Hespe'sche Moosherbar. Zu jedem der Moosexemplare gehört eine detaillierte Zeichnung mikroskopischer Merkmale. Sehr detailgenau ist die Sammlung von Tiergallen und Gallentieren aus dem Rheinland. Ebenfalls historisch interessant ist die Lehrsammlung des Herbarium Marburgense. Karl Ritter von Goebel (1855-1932) hat während seiner Zeit in Marburg von 1886 bis 1891 zahlreiche Alkoholpräparate angefertigt. Daneben finden sich Wachsmodelle, an denen unterschiedliche Samenmorphologien hergeleitet werden können, und Pilzmodelle unter Glas, die charakteristische Wuchsformen präsentieren. Die Sammlung wird durch mitgebrachte Belege von Forschungsreisen ständig erweitert. von Soosten, 2004 Zur Zeit beherbergt das Herbarium Marburgense ca. 250.000 Belege Höherer Pflanzen (hpts. historische Belege aus der Region) sowie ca. 80.000 Kryptogamen-Belege (hpts. Moose, Flechten Pilze) aus aller Welt. (Stand Januar 2014) |
Stand der Informationen | Oktober 2009 |
Bestände
Objektgruppen | |
Relevanz | Typusmaterial |
Stand der Erschließung | Der überwiegende Teil der Objekte der Sammlungen sind nicht oder nur sehr unvollständig erfasst. So gibt es von den höheren Pflanzen einige sehr alte, handgeschriebene Inventarbücher, die leider mit dem heutigen Bestand in keiner Weise mehr übereinstimmen (also eher von historischem Wert sind). Von den Kryptogamen und Pilzen gibt es einige Listen, die aber nur in gedruckter Form vorliegen und nur kleine Teile der Sammlung erfassen. Die Sammlung Henssen und die Pilze im Herbarium werden gegenwärtig (Stand: Juli 2009) in einer Datenbank erfasst. Die genannten Teile werden in Diversity Collection erfasst und (wenn ein vorzeigbarer Teil erfasst wurde) auch über den GBIF-Knoten (hierzu mehr Informationen unter: http://www.gbif-mykologie.de/) zugänglich sein. Die Erfassung läuft seit circa einem Jahr und umfasst derzeit rund 4.500 Datensätze. Eine Digitalisierung der Bestände ist mittelfristig nicht geplant. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Aus den privaten Pflanzensammlungen der ersten Botaniker an der Philipps-Universität Marburg entstand im 18. Jahrhundert das heutige Herbarium Marburgense am Fachbereich Biologie. Den Grundstock bildete die Sammlung von Albert Wigand (1821-1886), die mit damals etwa 200.000 Belegen zu den wichtigsten seiner Zeit gehörte. Im Jahre 1925 setzte sich das Herbarium aus einem Generalherbarium, einem Herbarium Florae Hassiacae und einer größeren Anzahl kleinerer Kryptogamen und Phanerogamen enthaltender Herbarien zusammen. Nach der Trennung der Fächer Botanik und Pharmakognosie 1966 und der Verlegung des Botanischen Gartens und Instituts von 1972 bis 1977 wanderten die Botanischen Sammlungen, darunter das ebenfalls von Wigand angelegte Herbarium, auf die Lahnberge oberhalb Marburgs. Die Sammlung von Drogen verblieb dem Institut für Pharmazeutische Biologie am Pilgrimstein. Trotzdem das Herbarium Marburgense im Gegensatz zu vielen älteren Herbarien in Hessen die Zeit des Zweiten Weltkrieges nahezu unbeschadet überstanden hat, befindet es sich in schlechtem Zustand, seit in den 1960er Jahren die letzte Kustodenstelle gestrichen wurde. In den 1980er Jahren erfolgte aufgrund von Personalmangel die endgültige Schließung des Herbariums. Seit 2002 stellt die Arbeitsgruppe von Professor Kost wieder einen Mitarbeiter, um die Bestände zu sichten und zu sortieren. von Soosten, 2004 und Boymann, 1925 |
Publikationen
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