Alle anzeigenHistorische Gerätesammlung im Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Allgemein
Bezeichnung | Historische Gerätesammlung im Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde |
Universität | Philipps-Universität Marburg |
Universitätsort | Marburg |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Anatomie · Humanmedizin · Medizin · Medizingeschichte · Prothetik · Veterinärmedizin · Zahnmedizin · Zahntechnik |
Externe Links | |
Adresse | Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg Medizinisches Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Georg-Voigt-Str. 3 35039 Marburg |
Öffnungszeiten | Nach Vereinbarung |
Kontakt | Prof. Maike Rotzoll maike.rotzoll@uni-marburg.de Dr. Nina Ulrich nina.ulrich@staff.uni-marburg.de Telefon: 06421 28 67085 |
Beschreibung | Am Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Marburger Universität existiert eine sehr große zahnmedizinhistorische Sammlung, die aus zahlreichen Einzelsammlungen besteht. Ihr Großteil ist im Hörsaal sowie auf dem Flur der Abteilung Zahnärztliche Propädeutik, Kiefer- und Gesichtsprothetik aufgebaut. In einer der Schauvitrinen des Hörsaals ist z. B. eine Sammlung von Unterkiefern zu sehen. Eine weitere Vitrine enthält eine Sammlung chirurgischer und zahnärztlicher Instrumente wie Mundwinkel- und Wangenhalter, Wundhaken, Wurzelschrauben und Winkelstücke sowie zehn verschiedene Zahnzangen. Eine Besonderheit stellen in diesem Kontext eine Front- und eine Molarenzange im Rohrguss dar. Einige dieser Stücke stammen aus dem 18. Jahrhundert. Eine andere Vitrine ist dem Thema der Paradontosebehandlung gewidmet. Hierzu werden u.a. eine Kollektion von Zahnreinigungsinstrumenten, Geräte zur Zahnmassage, Zahnstocher und schließlich ein Exemplar des Interdentalzahnreinigers "Fedenor" ausgestellt. Es folgt eine Sammlung zur vergleichenden Anatomie der menschlichen und tierischen Schädel. In diesem Zusammenhang ist auch eine Vielzahl unterschiedlicher Tierzähne zu nennen. Eine Sammlung prothetischer Instrumente für Kronen- und Brückenarbeiten am Patienten sowie einige Prothesen aus dem 18. und 19. Jahrhundert ergänzen das komplexe Gesamtbild. Ein der Zahntechnik gewidmeter Schaukasten beschließt die Ausstellung. Aus Platzgründen mussten viele größere Objekte der Marburger Sammlungen in den Depoträumen verstaut werden, darunter historisches Praxismobilar aus dem 20. Jahrhundert und Einrichtungsgegenstände aus einem zahntechnischen Laboratorium. Ein besonders anschauliches Dokument aus der Geschichte der Zahnheilkunde dürfte ein Unterrichtsfilm des ehemaligen Institutsdirektors Guido Fischer darstellen, in dem er seine Technik der Lokal- und Leitungsanästhesie festgehalten hat. Schmitt, 1993 |
Sonstiges | Bislang werden nur in Ausnahmefällen Stücke der Sammlung zu Unterrichtszwecken eingesetzt. |
Stand der Informationen | Februar 2014 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlungsbestände sind bislang nur unvollständig über eine handschriftliche Inventarliste erfasst. Eine Datenbank ist nicht angelegt. Auch auf Publikationen über das Inventar oder die Sammlung kann nicht verwiesen werden. Fehlende personelle und finanzielle Ressourcen erlauben es leider nicht, die Sammlung an historisch relevanten zahnmedizinischen Artefakten adäquat aufzubereiten und zu präsentieren. Es ist allerdings längst überfällig, diese wertvolle Sammlung im Detail digital zu erfassen und zu beschreiben sowie zumindest ausgewählte Stücke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Marburger Sammlung zahnmedizinisch relevanter Objekte geht auf die Einrichtung der 1890 durch Prof. Julius Witzel (1863-1914) gegründeten Marburger Zahnklinik zurück. 1925 war das damalige Zahnärztliche Institut in zwei Gebäuden untergebracht: dem alten physikalischen Institut und einer ehemaligen Schule an der Ketzerbach. Beide Gebäude umfassten zusammen 31 Räume mit 104 Laborarbeitsplätzen und 33 Operationsstühlen. Jede Abteilung verfügte über einen eigenen Hörsaal mit Projektionseinrichtung. Die Bibliothek umfasste damals 800 Bände. Auch die Existenz einer "guten Lehrmittelsammlung" ist belegt. Bestandsschwankungen prägen die Geschichte jedoch deutlich. Bisweilen wurden Teile der Sammlung verschenkt, während andere spurlos verschwanden oder vor allem durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen sind. Nach dem Neubau des Medizinischen Zentrums für Zahn,- Mund- und Kieferheilkunde wurde die Sammlung neu zusammengestellt und im Kellergeschoss untergebracht. Durch die Studentenunruhen 1968 erneut stark in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Sammlung im Hörsaal in neuen Vitrinen installiert; auch im Flur der Abteilung Zahnärztliche Propädeutik, Kiefer- und Gesichtsprothetik wurde damals ein weiterer Schaukasten mit historischen Exponaten aus dem Gebiet der Prothetik aufgestellt. Schmitt, 1993 und Boymann, 1925 |
Publikationen