Alle anzeigenSiegfried Oberndorfer-Lehrsammlung am Pathologischen Institut
Allgemein
Bezeichnung | Siegfried Oberndorfer-Lehrsammlung am Pathologischen Institut |
Besonderer Status | Assoziierte Sammlung |
Universität | Ludwig-Maximilians-Universität München |
Universitätsort | München |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Humanmedizin · Medizin · Medizintechnik · Pathologie |
Externe Links | |
Adresse | Städtisches Klinikum München GmbH
Institut für Pathologie Klinikum Schwabing Kölner Platz 1 80804 München |
Öffnungszeiten | Führungen nach Vereinbarung für medizinisches Fachpersonal oder dem Städtischen Klinikum München angehörigen Personen. Für die Öffentlichkeit nur zu Sonderveranstaltungen (z.B. Tag des offenen Denkmals, Jubiläen etc.) |
Kontakt | Alfred Riepertinger (Sammlungsbetreuer) a.riepertinger@gmx.de Telefon: +49 (0) 89 3068 2315 Telefon: +49 (0) 89 3068 2318 Prof. Andreas Nerlich (Institutsleiter) andreas.nerlich@extern.lrz-muenchen.de Telefon: +49 (0) 89 3068 2315 |
Beschreibung | Die Sammlung beherbergt heute rund 1.150 Präparate. In etwa die gleiche Anzahl ist aus Platzmangel in Asservatenräumen untergebracht. Die topographische Lage der Sammlung beschreibt - aus heutiger Sicht unvorstellbar - um die Jahrhundertwende Friedrich Deich: „Eigentlich war ja Geheimrat Max Borst unser Lehrer in pathologischer Anatomie, aber von Zeit zu Zeit pilgerten wir vor die Tore der Stadt, um Siegfried Oberndorfer zu hören.“ Die ältesten Originale stammen aus dem Jahre 1884 bzw. von circa 1.500 v. Chr. (Mumienhand), die mit den Präparations- und Konservierungstechniken wie Mazeration, Feuchtpräparate, Aufhellungspräparate nach Spalteholz, Mumifikation, Trocknung, Korrosion, Injektion, Paraffinierung, Plastination und per Abguss hergestellt sind. Zudem befindet sich in der Sammlung Medizintechnik wie Herzschrittmacher, Pessare, Endoprothesen, Fixateure und Stents. Sieben alte Wachsmoulagen sowie Holz- und Kartondrucke und Originale aus den historischen Sammlungen der Anatomie der Charité und dem Medizinhistorischen Museum der Charité Berlin, der Anatomie Marburg und aus der berühmten Meckl'schen Sammlung der Anatomie Halle sowie ein Originalbuch von Prof. Siegfried Oberndorfer aus dem Jahre 1922 finden sich ebenfalls in der Sammlung des Instituts. |
Sonstiges | Informationsflyer: "Klinikum Schwabing, Siegfried Oberndorfer Lehrsammlung am Institut für Pathologie" |
Stand der Informationen | November 2012 |
Bestände
Objektgruppen |
|
Stand der Erschließung | Die derzeit ausgestellten Objekte sind zu 100% erfasst. Die asservierten Präparate in Lagerung sind nur in Bruchteilen oder unvollständig erfasst. Die erfassten Präparate sind in einer Karteikarte mit einem Polaroid-Foto und - wenn vorhanden - mit der Kopie des Untersuchungsberichtes (Obduktionsbericht oder Histologiebericht) eingetragen. Parallel dazu existiert eine nicht öffentlich zugängliche Computer-Datei "Präparate Lehrsammlung" mit Digitalfoto und dem Karteikarteneintrag. Ergänzend soll jedes Präparat oder Objekt noch eine Inventarnummer erhalten. Die Erfassung läuft in dieser Form seit 2007 und soll in Bezug auf die aktuellen Sammlungspräparate bis Mai 2009 abgeschlossen sein. Bei den asservierten Präparaten ist dies noch nicht abzusehen. Eine Erfassung aller Präparate ist im Hinblick auf die Planung und Umsetzung eines "Siegfried Oberndorfer Museum für historische Pathologie" vorgesehen. |
Bedeutende Teilbestände |
|
Geschichte
Ereignisse |
|
Personen | |
Geschichte | Im Jahre 1910 wurde das neu erbaute, von Eugen Albrecht und Siegfried Oberndorfer (1876-1944) geplante Institut für Pathologie des Krankenhauses München-Schwabing, bezogen. In den großen Demonstrationssaal im ersten Obergeschoss integrierte der erste Leiter des Instituts Professor Siegfried Oberndorfer die Glasschränke zur Aufnahme der Präparate-Lehrsammlung. Zusammen mit dem Oberpräparator Gruber begann Oberndorfer 1912 mit dem Sammeln von Operations- und Obduktionspräparaten. Im Jahre 1933 wurde das Institut von Professor Ludwig Singer übernommen, der diesem bis zum Jahre 1961 vorstand. Von 1939 bis 1945 wurde Prof. Singer beauftragt, u. a. auch die Obduktionen an gefallenen Soldaten der Luftwaffe und des Heeres vorzunehmen. Aus dieser Zeit stammen einige Mazerationspräparate mit Schuss- und Schlagverletzungen. Oberpräparator Nissl war in dieser Zeit für die Betreuung der sich mittlerweile im zweiten Obergeschoss befindlichen Sammlung mitverantwortlich. In den Jahren 1945 bis 1954 war das Institut für Pathologie sowie das gesamte Krankenhaus München-Schwabing von der amerikanischen Militärverwaltung beschlagnahmt worden. In dieser Zeit wurde eine nicht benennbare Anzahl von Präparaten vernichtet. Unter der Leitung von Professor Erich Langer, Chefarzt des Instituts von 1961 bis 1980, wurde die Erweiterung und Pflege der Präparatesammlung stetig reduziert und kam gegen Ende der siebziger Jahre fast vollständig zum Erliegen. Dem damaligen Oberpräparator Othmar Vesely ist es zu verdanken, dass sie dem Institut erhalten blieb. Er konnte allerdings nur noch begrenzt neue Präparate in die Sammlung einfügen. Diese hatte inzwischen ihren Standort im zweiten Obergeschoss sowie die Unterbringung in den Vitrinen verloren und wurde in einem Fixations- und Asservatenraum in Stahlregalen im Keller gelagert. Die Katalogisierung der Präparate wurde fast gänzlich vernachlässigt, was wiederum aktuell Probleme bei der Zuordnung einiger Präparate bereitet. Im Jahre 1980 mit der Übernahme des Institutes durch Professor Karlheinz Wurster begann die Renaissance der alten Siegfried Oberndorfer Lehrsammlung. Der Oberpräparator Alfred Riepertinger wurde zum Kustos der Sammlung bestellt, der sie zusammen mit den Präparatoren des Instituts auf den heutigen Stand gebracht hat und zahlreich dazu veröffentlichte. |
Publikationen