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Sudanarchäologische Sammlung

Allgemein
BezeichnungSudanarchäologische Sammlung
UniversitätHumboldt-Universität zu Berlin
UniversitätsortBerlin
Museums- und SammlungsartGeschichte & Archäologie
Museums- und SammlungsformLehr- und Forschungssammlung
SammlungsschwerpunktArchäologie · Sudanarchäologie
Externe Links
AdresseArchäologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas
Institut für Archäologie
Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin
ÖffnungszeitenBesichtigung nach Vereinbarung
Kontaktkarin.lippold@archaeologie.hu-berlin.de
Telefon: (030) 209398100

Dr. Cornelia Kleinitz (Kustodin (bis 10/2025 beurlaubt))
cornelia.kleinitz@archaeologie.hu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30 2093 98108

Prof. Alexandra Verbovsek (kommissarische Leitung vorauss. bis 10/2025)
alexandra.verbovsek@hu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30 2093 98102
BeschreibungDie Sudanarchäologische Sammlung der Humboldt-Universität zu Berlin und das zugehörige Grabungsarchiv bilden das wissenschaftliche Engagement der Humboldt-Universität im Sudan seit den späten 1950er Jahren ab. Die Sammlung umfasst archäologische Funde von Ausgrabungen im Sudan. Im Einzelnen handelt es sich um Keramikgefäße, Keramikscherben, Kleinfunde, Gipsabgüsse, Architekturteile (Kalksteinblöcke), Reliefteile sowie um Ausgrabungsdokumentationen und Archivmaterial. Ohne die Keramikscherben beläuft sich der Bestand auf insgesamt etwa 250 Objekte. Die noch nicht inventarisierte Keramik besteht aus rund 5.000 Scherben.

Die einzigartige Sammlung an Objekten und Archivalien bezeugt somit einen wesentlichen Teil der Geschichte der Berliner Sudanarchäologie. Sammlung und Archiv umfassen die umfangreiche Dokumentation der Arbeiten der Humboldt-Universität im Sudan seit 1957 sowie mehrere hundert archäologische Objekte aus den Grabungen der 1960er Jahre in Musawwarat es-Sufra, einem singulären kuschitischen Sakralort. Unter den Objekten befinden sich u.a. dekorierte Architekturteile, Tempelmobiliar, Statuetten, Gefäße, Werkzeuge, Waffen und Schmuck. Sammlung und Archiv bilden ein Fundament der fortlaufenden Arbeiten der Humboldt-Universität in Musawwarat es-Sufra, das seit 2011 neben Meroe und Naga im Rahmen der ‚Archaeological Sites of the Island of Meroe‘ Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Einen aktuellen Überblicksartikel zu Geschichte, Komponenten und Perspektiven der Sudanarchäologischen Sammlung & Archiv finden Sie hier. 
Stand der InformationenJanuar 2022
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungDie Objekte sind in einer internen access-Datenbank vollständig erfasst. Die Homepage „Nubische Altertümer im Netz“, das Ergebnis eines studentischen Projektes, gibt einen exemplarischen Überblick über die Bestände. Die Graffiti des Tempelkomplexes al-Musawwarat as-sufra, seit 2011 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, werden gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft im „Musawwarat Graffiti Archive“ erschlossen und online zugänglichgemacht. Die Sammlung ist derzeit magaziniert und damit leider nicht zugänglich. 
Bedeutende Teilbestände
  • Expeditionsartefakte von Karl Richard Lepsius (1810-1884) von der von ihm durchgeführten Reise von 1842-1846
  • Sammlung der von Fritz Hintze (1915-1993) zwischen 1956 und 1968 durchgeführten Grabungen
  • Sammlung der Grabungen in Musawwarat es Sufra von 1995
  • Grabungsdokumentationen
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1956 (vermutlich) Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteBegründet wurde die Sudanarchäologie in Berlin durch den Orientalisten Karl Richard Lepsius (1810-1884), der von 1842 bis 1846 auf Geheiß von Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) eine Expedition nach Ägypten, in den Sudan und der Halbinsel Sinai durchgeführt hatte. Die Artefakte wurden ab 1850 in dem dafür vorgesehenen Neuen Museum auf der Museumsinsel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Jahre 1846 nahm Lepsius den Ruf an den Lehrstuhl für Ägyptologie der Berliner Universität an und begründete damit dieses Fach.

Die Sudanarchäologische Sammlung begründete hundert Jahre später Fritz Hintze (1915-1993). Kurz nach der Gründung des Instituts für Ägyptologie an der Humboldt-Universität, wurde Hintze 1956 zum Ordinarius für Ägyptologie berufen. Schon bald nach seiner Berufung begann Hintze in der Butana (Region im Osten des Sudans) mit groß angelegten Grabungen, die bis 1968 dauerten. 1970 gelangten die ersten Funde nach Berlin. Zum einen gingen die Artefakte als Dauerleihgaben an das Berliner Ägyptische Museum, zum anderen wurden diese Teil der Studiensammlung des Seminars für Sudanarchäologie und Ägyptologie. Durch die Reorganisation der Museen auf der Museumsinsel gelangten fast alle Sammlungsobjekte wieder an die Humboldt-Universität. Von 1995 an förderte die Deutsche Forschungsgemeinschaft erneut Grabungen in Musawwarat es Sufra, die unter der Leitung von Steffen Wenig (1934-2022) durchgeführt wurden. Heute sind die zahlreichen Objekte der Sammlung in den Räumlichkeiten der Sudanarchäologie und Ägyptologie untergebracht und können auf Wunsch besichtigt werden.