Informationssystem zu Sammlungen und Museen
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Herbarium (LZ)

Allgemein
BezeichnungHerbarium (LZ)
UniversitätUniversität Leipzig
UniversitätsortLeipzig
Museums- und SammlungsartNaturgeschichte/Naturkunde
Museums- und SammlungsformHerbarium
SammlungsschwerpunktBiologie · Botanik · Mykologie
Externe Links
AdresseUniversität Leipzig
Institut für Biologie
Molekulare Evolution und Systematik der Pflanzen
Herbarium LZ
Johannisallee 21-23
04103 Leipzig
ÖffnungszeitenJeden ersten Mittwoch im Monat ab 16 Uhr, um Anmeldung wird gebeten
KontaktDr. Peter Otto (Kustos)
otto@rz.uni-leipzig.de
Telefon: +49 (0) 341 97 38 592
BeschreibungDie 1806 von Chr. F. Schwägrichen (1775 – 1853) gegründete Einrichtung ist das älteste Universitätsherbarium Deutschlands. Es erreichte durch die Integration der Sammlungen von G. Kunze (1793-1851), E. F. Poeppig (1798 – 1868) und G. H. Mettenius (1823 – 1866) auch international herausragende Bedeutung. Beim Bombenangriff auf Leipzig im Dezember 1943 wurde das Botanische Institut zerstört und das Herbarium vollständig vernichtet.
Seit dem Wiederaufbau ab 1947 ist der Sammlungsbestand inzwischen auf ca. 150.000 Pflanzen- und Pilzbelege angewachsen. Von besonderem Wert sind die Kollektionen aus den Anden und den Regenwäldern Amazoniens sowie jene der Adventivflora Mitteldeutschlands. Neben der wissenschaftlichen Sammlung existiert auch ein Ausstellungsbereich für Lehrzwecke und Öffentlichkeitsarbeit. Das organismische Material wird ergänzt durch Modelle, Fotos und Zeichnungen, letztgenannte vor allem von A. Kästner (*1936), unter anderem Mitwirkender am Atlasband vom „Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland“. 
SonstigesInternationaler wissenschaftlicher Leihverkehr 
Stand der InformationenMärz 2009
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungHandschriftlicher Katalog (unvollständig); digitale Erfassung in Bearbeitung 
Bedeutende Teilbestände*- Kunzesche Sammlung: Schenkung des ehemaligen Leipziger Professors der Botanik Gustav Kunze (1793-1851) an die Universität aus dem Jahre 1851; 30.000 Spezies mit dem Schwerpunkt Farne; 1943 bei einem Luftangriff zerstört
*- Fregesche Sammlung: Herbar des verstorbenen Kammerrathes Christian Gottlob Frege; 1856 durch die Leipziger Universität übernommen; Sammlung von 9.000 Spezies; 1943 bei einem Luftangriff zerstört
*- Sammlung von G. H. Mettenius (während des Luftangriffs 1943 zerstört)
*- Sammlung von F. A. Römer (während des Luftangriffs 1943 zerstört)
*- Sammlung von J. A. Schenk (während des Luftangriff 1943 zerstört)
  • Pilzsammlung (12.000 Belege)
  • Sammlung von O. Fiedler
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1806 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteDas Herbarium wurde mit seinen Sammlungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet und galt vor seiner Zerstörung im Zuge des Zweiten Weltkrieges als das älteste Universitätsherbarium Deutschlands. Seine Geschichte steht in engem Zusammenhang mit dem bereits im 16. Jahrhundert entstandenen Botanischen Garten der Universität Leipzig. Schon damals befand sich die Einrichtung "stiftungsmäßig" unter "der Aufsicht eines besonderen Custos". „Es entstand nämlich dieses Institut aus einer Schenkung, welche der am 30. April 1851 verstorbene Professor der Botanik, Dr. Gustav Kunze (1793-1851), der Universität mit seiner überaus reichen Farrensammlung gemacht hatte“.

Im Jahre 1856 wurde diese Sammlung durch „das Herbar des verstorbenen Kammerrathes Christian Gottlob Frege, welches gleichfalls wichtige alte Pflanzen (9.000 Species)" enthielt, vermehrt. Das Kunzesche Herbar war um 1858 „in einem Zimmer des großen, die Vorderseite des botanischen Gartens bildenden Gebäude aufgestellt. Zwei anstoßende Zimmer“ dienten „als Arbeitslocal und zur Aufnahme der Fregeschen Sammlung.

Die Kunzesche Sammlung umfasste etwa 30.000 Species, und das Kleinod der Sammlung“ bildeten „die Farren“. Dieser Bestand war „besonders reich an Repräsentanten der europäischen, nordasiatischen und nordamerikanischen Flora“, enthielt „jedoch auch sehr werthvolle, namentlich von Pöppig gesammelte Suiten aus Chile, Peru, den Antillen, wie nicht minder aus Brasilien, Java und Abyssinien. Auch die Gattung Carex“ war „sehr reich vertreten“.

Durch einen Bombenangriff wurde das komplette Herbarium im Jahre 1943 zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Sammlung wieder aufgebaut und ein intensiver Tauschverkehr mit anderen Institutionen eingerichtet. Heute umfassen die Bestände des Leipziger Herbariums ca. 175.000 Pflanzen- und Pilzbelege, wobei die Pilzsammlung allein 12.000 Belege enthält. 
  
Publikationen
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