Alle anzeigenMoulagensammlung der Universitäts-Hautklinik Kiel
Allgemein
Bezeichnung | Moulagensammlung der Universitäts-Hautklinik Kiel |
Universität | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
Universitätsort | Kiel |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Dermatologie · Humanmedizin · Medizin |
Externe Links | |
Adresse | Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Universitäts-Hautklinik Kiel Schittenhelmstr. 7 24105 Kiel |
Kontakt | Prof. Regina Fölster-Holst rfoelsterholst@dermatology.uni-kiel.de Telefon: +49 431 597 1596 |
Beschreibung | Seit dem frühen 19. Jahrhundert verbreitete sich in Europa die Moulagentechnik. Wesentliche Triebkraft für das Entstehen von Moulagensammlungen war das Defizit an Demonstrationsobjekten für Haut- und Geschlechtskrankheiten. Sie sollten dabei als Ergänzung einer genauen Beschreibung des Krankheitsbildes dienen. Im Unterschied zu Wachsmodellen sind Moulagen in Größe, Form und Farbe naturnahe, dreidimensionale Nachbildungen von krankhaft veränderten, verletzten oder fehlgebildeten Körperteilen. Sie sind unmittelbar am Patienten mit Hilfe von Gips abgeformt. Nach dem Aushärten der Negativform wird diese mit Wachs ausgegossen und danach die Oberfläche farblich gestaltet. Dabei muss der gesamte Herstellungsprozess innerhalb kürzester Zeit stattfinden, da auch die farbliche Wiedergabe im Beisein des Patienten geschehen sollte. Zudem wurden die meisten Moulagen noch mit Körperbeharrung ergänzt, um die Lebensnähe zu realisieren. Die Kieler Moulagensammlung umfasste in ihrer Entstehungszeit von 1906 bis 1937 insgesamt etwa 1.000 Moulagen. Heute umfasst die Sammlung 455 Objekte, darunter auch zwei Arbeiten des Berliner Moulagenherstellers Fritz Kolbow (1878-1946). Die Moulagen dienten Studenten und Ärzten als Anschauungsmodelle. Seit 1975 ist die Sammlung im Hörsaalrundgang ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich. Die Moulagen sind in zwölf Glasschaukästen mit jeweils ungefähr 35 Objekten untergebracht. Aus medizinhistorischer Sicht bedeutsam ist der Umstand, dass die meisten Wachsmodelle noch mit ursprünglichen Etiketten versehen sind. Ursprünglich auch zur Befunddokumentation verwandt, finden die Kieler Moulagen heute nur noch als Lehrmittel Verwendung: Durch ihre Hängung im Hörsaalrundgang sind sie den Studenten für Eigenstudien zugänglich und werden auch tatsächlich genutzt. In den aktiven Unterricht werden sie jedoch kaum noch eingebunden. Website der Sammlung |
Stand der Informationen | Mai 2006 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Im Jahr 2000 wurde eine Dissertation von Ute Euler zur Geschichte der Sammlung vorgelegt und mit der Dokumenation und Archivierung begonnen. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Moulagensammlung der Universitäts-Hautklinik Kiel geht auf Professor Viktor Klingmüller (1870-1942) zurück, der 1906 die Nachfolge von Ernst von Dühring Pascha (1858-1944) antrat. Zuvor war Klingmüller neun Jahre unter Professor Albert Neisser (1855-1916) an der Dermatologischen Universitätsklinik Breslau als Oberarzt tätig gewesen. Klingmüller brachte aus Breslau zahlreiche Moulagen des Moulageurs Alfons Kröner (gest. 1937) mit, die den Grundstock der heutigen Sammlung bildeten. Von Alfons Kröner sind noch heute 354 Moulagen in Kiel erhalten. Eine Moulage der Sammlung stammt von Sergej Fiwejskij (1855-1934), der als Moulageur für die Dermatologische Universitätsklinik in Moskau arbeitete. 1930 zog die Moulagensammlung in die neu umgebaute Hautklinik an der Hospitalstraße um. In den Jahren 1932 bis 1935 wurde die Sammlung vermutlich ein letztes Mal durch Detlef Klein (1879-1962) erweitert. Von ihm sind heute noch 31 Moulagen erhalten. Als Professor Klingmüller 1937 aus dem Amt schied, wurden keine weiteren Moulagen angefertigt oder angekauft. Im Januar und im Mai 1944 wurde die Frauenklinik, in die die Dermatologische Klinik zeitweise umgelagert worden war, durch Bombenangriffe völlig zerstört. Vermutlich wurden damals sämtliche Unterlagen zu der Sammlung, wie auch ein großer Teil der Moulagen selbst, vernichtet. Der noch verbleibende Rest der Sammlung wurde im Jahr 1944 nach Neustadt in Holstein ausgelagert. Über Schleswig, den Standort der Klinik unmittelbar nach dem Krieg, gelangte sie schließlich zurück in die Hautklinik. Die Moulagen gerieten dort allerdings in Vergessenheit und lagerten bis 1968 im Keller der damaligen Hautklinik. Bei dem letzten Umzug der Hautklinik 1968 in das heutige Gebäude an der Schittenhelmstraße gelang es dem damaligen Oberarzt Herrn Dr. Michael Schirren, die Moulagensammlung vor der Vernichtung zu retten. Bis 1975 lagerten die Moulagen erneut in Kellerräumen der heutigen Hautklinik. Website der Sammlung |
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