Alle anzeigenTierstimmenarchiv*
Allgemein
Bezeichnung | Tierstimmenarchiv* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Humboldt-Universität zu Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Schallarchiv |
Sammlungsschwerpunkt | Bioakustik · Biologie |
Externe Links | |
Adresse | Museum für Naturkunde Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung Invalidenstraße 43 10115 Berlin |
Öffnungszeiten | Für wissenschaftliche Zwecke nach Vereinbarung |
Kontakt | Dr. Karl-Heinz Frommolt (Kustos) karl-heinz.frommolt@mfn-berlin.de Telefon: +49 (0) 30 2093 8640 Fax: +49 (0) 30 2093 8868 |
Beschreibung | Das Tierstimmenarchiv ist weltweit eine der ältesten und umfangreichsten Sammlungen von Lautäußerungen durch Tiere. Die Sammlung umfasst gegenwärtig ca. 110.000 Tonaufnahmen, die auf mehr als 4.500 Tonbandspulen, DAT-Kassetten oder CDs gespeichert sind. Dabei sind mit den Aufnahmen von 1.800 Vogelarten, 580 Säugetierarten, mehr als 150 Arthropodenarten sowie von einigen Fisch-, Amphibien- und Reptilienarten praktisch alle Tiergruppen erfasst. Außerdem ist umfangreiches Tonmaterial von menschlichen Stimmen vorhanden. Ein Drittel der zurzeit vorhandenen Dokumente wurde im Freiland erstellt; der Rest entstand in zoologischen Gärten oder im Rahmen experimenteller Arbeiten. Die Freilandaufnahmen stammen vorrangig aus Mittel- und Osteuropa, dem Kaukasus und Mittelasien mit Schwerpunkt auf der Mongolei. Hinzu kommen Aufnahmen aus Nord- und Mittelamerika sowie der Antarktis. |
Stand der Informationen | Juni 2011 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Über eine Kartei (ältere Bestände) und eine öffentliche elektronische Datenbank (sämtliche Objekte ab 1987; ältere werden eingearbeitet) ist der Zugriff auf alle Bestandteile des Tierstimmenarchivs möglich. Ein Großteil der Daten ist bereits digital gesichert, jedoch noch nicht aufgearbeitet. (Stand März 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Der Grundstein für das Tierstimmenarchiv wurde am 30.Oktober 1951 gelegt, als Günter Tembrock (1918-2011) mit einem speziell für das Zoologische Institut der Humboldt-Universität zu Berlin gebauten Tonbandgerät die Stimme eines freifliegenden Waldkauzes aufzeichnete, der vom Gelände des Tiergartens kommend seinen gekäfigten Artgenossen im Hofe des Instituts einen Besuch abstattete. Anliegen der Sammlung war, die Lautäußerungen als eine Form des Verhaltens der Tiere zu dokumentieren. Dabei standen zunächst die im Institut gehaltenen Rotfüchse im Mittelpunkt bioakustischer Untersuchungen. Von Januar 1952 bis April 1966 wurde die akustische Kommunikation der Füchse auf 345 Bändern mit einer Gesamtspielzeit von über 20 Stunden dokumentiert. Der 1958 unter wissenschaftlicher Leitung von Günter Tembrock erstellte Hochschulfilm "Lautforschung an Vulpes vulpes L. und anderen Caniden" war weltweit der erste Film, der speziell Fragen der akustischen Kommunikation von Tieren gewidmet war. Etwa Mitte der 1950er Jahre wurden verstärkt die Tierbestände der beiden Berliner tiergärtnerischen Einrichtungen (Tierpark und Zoo) in die bioakustischen Untersuchungen einbezogen. Mit der Entwicklung transportabler Aufnahmegeräte waren ab 1960 auch Aufzeichnungen im Freiland möglich. Während zunächst Freilandaufnahmen aus dem Berliner und Brandenburger Raum dominierten, kamen später auch Aufnahmen aus entlegeneren Regionen hinzu. Hier seien die von Dieter Wallschläger im Rahmen der vom Kulturbund der DDR organisierten ornithologischen Exkursionen in die Mongolei (1979 und 1983) und von Ulrich Lundberg im Rahmen der Antarktisexpedition (1981/82) erstellten Aufzeichnungen zu nennen. 1995 wurde das Tierstimmenarchiv an das Naturkundemuseum angegliedert. Website des Archivs |
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