Modell der Entwicklung des Frosches (Rana temporaria) [Ziegler 25]
Modelle von Lebewesen und biologischen Systemen
Show allAnatomische Sammlung - Museum anatomicum Jenense
General
Name | Anatomische Sammlung - Museum anatomicum Jenense |
University | Friedrich-Schiller-Universität Jena |
Location of University | Jena |
Museum and Collection Type | Medicine |
Museum and Collection Form | Teaching Collection |
Subjects | Anatomy · Anthropology · Medicine · History of Medicine · Osteology |
External Links | |
Address | Museum anatomicum Jenense (Anatomische Sammlung der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena) Institut für Anatomie Universitätsklinikum Jena Teichgraben 7 07743 Jena |
Opening Hours | Nach Vereinbarung |
Contact | Christoph Redies (Kustos) christoph.redies@med.uni-jena.de Telefon: +49 (0)3641 938 510 |
Description | Die Anatomische Sammlung in Jena blickt auf eine mehr als 200jährige Tradition zurück. Keimzelle ist das Herzoglich-Sächsische Kunst- und Naturalienkabinett, das im Jahre 1779 aus dem "rothen Schlosse" in Weimar in das Jenaer Stadtschloss verlegt wurde. Heute befindet sich das Museum anatomicum Jenense in den historisch ältesten Räumen der Universität, dem Refektorium eines ehemaligen Dominikanerklosters. Es besteht aus einer musealen und einer zeitgenössischen Sammlung und stellt ein Sammelsurium medizinischer Präparierkunst dar. Im Mittelpunkt des musealen Teiles stehen die sog. Zwischenkiefer-Präparate. Sie erinnern an J.W. v. Goethe, der in Jena auf der Suche nach dem Zwischenkieferknochen des Menschen vergleichend anatomische Studien betrieb. Von historischen bis hin zu modernsten medizinischen Erkenntnissen zeugen die Exponate der Anatomischen Sammlung, die von den Studierenden der Medizin und Zahnmedizin, von der medizinischen Fachöffentlichkeit sowie von Mitarbeitern und Gästen der Universität nach Voranmeldung besichtigt werden können. An „Tagen der Offenen Tür“ (Museumsnacht, Lange Nacht der Wissenschaften) ist die Anatomische Sammlung auch für die allgemeine Öffentlichkeit geöffnet. |
Other | Die Sammlung wird (kustodial, wissenschaftlich, konservatorisch) betreut. Sie ist sowohl für externe medizinische Aus-und Fortbildung (insbesondere für in Ausbildung befindliches mittleres medizinisches Personal) als auch interne Ausbildung (bevorzugt Studenten der Medizin und Zahnmedizin) zugänglich und nutzbar. Führungen erfolgen durch wissenschaftliche Hilfskräfte (Medizinstudenten nach abgeschlossener Anatomieausbildung). Dieses Angebot wird thüringenweit genutzt. Dokumentierende digitale historische und aktuelle Sammlungskataloge sind nutzbar, Objekte der Sammlung werden für Erschließungs-, Lehr-, Forschungs-, Ausstellungs- oder Bildungsaktivitäten genutzt. |
Last Update | April 2009 |
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History | Keimzelle der anatomischen Sammlung ist das im ausgehenden 18. Jahrhundert entstandene Herzogliche Museum, das in 11 Zimmern des Jenaer Stadtschlosses zum Nutzen und Gebrauch der Jenaischen Hohen Schule aufgestellt war. Dieses so genannte "Carl-August-Museum" ging aus der Herzoglich-Sächsischen Kunst- und Naturalienkammer, welche im Jahre 1779 aus dem "rothen Schlosse" in Weimar nach Jena verlegt worden war, und dem Naturalien-Kabinett eines universell Gelehrten der Jenaer Universität, Johann Ernst Immanuel Walch (1725-1778), hervor. Es war der damals herrschenden Anschauung von den drei Reichen der Natur in ein botanisches, ein zoologisches und ein mineralogisches Kabinett gegliedert. Die Gründung geht auf den damaligen, naturwissenschaftlich interessierten Landesherren Carl August (1757-1828) und seinen Geheimen Rat Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) sowie den Leibarzt des Herzogs und Professor für Anatomie und Chirurgie in Jena, Justus Christian Loder (1753-1832), welchem die Oberaufsicht über das Museum übertragen wurde, zurück. Professoren, die damals Anatomie lehrten, demonstrierten ihre Sammlungsgegenstände den Studenten und gebildeten Laien als Mittel der Belehrung und Ergötzung. Öffentliche Schaubühne war das neue "Anatomische Theater", welches im Jahre 1750 auf dem "Rondel am südwestlichen Eck der Stadtmauer" errichtet wurde. Auch Loder legte sich eine anatomische Sammlung zu, die in den 25 Jahren seines Wirkens auf über 4.000 Objekte anwuchs. Als er Jena im Jahre 1803 verließ und seine Sammlung mitnahm, sorgten der Herzog, vor allem aber sein Staatsminister Goethe für eine neue Sammlung und verhalfen so der Anatomie zu neuem Leben. Aus Resten der Loder'schen Sammlung und Stücken des "Carl-August-Museums" sowie durch Ankauf privater Sammlungen wurde im Jahre 1804 das anatomische Kabinett neu begründet und als anatomisches Museum eingerichtet. Es durfte von der Universität genutzt werden, unterstand aber als herzogliche Einrichtung einer staatlichen Oberaufsichtsbehörde und musste bei Abgang eines Professors in Jena verbleiben. Im Jahre 1858 wurde das "Anatomische Theater", das in zunehmendem Maße auch für studentische Präparierübungen genutzt wurde, aus dem Rundgebäude der Stadtmauer in das bis dahin als Bibliothek genutzte, zum Collegium Jenense gehörige Gebäude verlegt. Auch die Sammlungsobjekte, die sich im Jenaer Schloss befanden, wurden in dem neuen Anatomiegebäude untergebracht. Das betrifft das 1804 gegründete anatomische Kabinett sowie zweier weiterer Sammlungen: das 1808 gegründete osteologisch-zoologische Kabinett und das zootomischen Kabinett, welches mit der Gründung der Veterinärschule im Jahre 1816 entstanden war. Die drei Kabinette bildeten in dem bis heute genutzten Anatomiegebäude die Säulen einer für die Lehre deskriptiver und vergleichender Anatomie hochgeschätzten anthropotomisch-zootomischen Sammlung. Über mehrere Generationen wurden Sammlungsobjekte zusammengetragen, doch der Wert der Sammlung veränderte sich mit dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Die rasanten Fortschritte, die die normale und pathologische Anatomie bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert vor allem auf mikroskopischem Gebiet erfuhren, ließen das Interesse an den Sammlungen allmählich schwinden. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde sie noch intensiv für wissenschaftliche Arbeiten genutzt; dann folgte die Hinwendung der anatomischen Forschung zur Histochemie und Ultrastruktur, was eine bedauerliche Rückentwicklung zur Folge hatte. Große Teile der Sammlung zur vergleichenden Anatomie der Wirbeltiere wurden an das Phyletische Museum übergeben. In der Jenaer Anatomie verblieben mit wenigen Ausnahmen nur diejenigen Sammlungsgegenstände, die für die Wissensvermittlung der Anatomie des Menschen benötigt wurden. Sie sind heute in den historisch ältesten Räumen der Gründungsstätte der Universität, hervorgegangen aus dem Refektorium eines ehemaligen Dominikanerklosters, welches schon im 13. Jahrhundert von den Herren von der Leuchtenburg erbaut worden war und 1525 aufgelöst wurde, untergebracht. Das in zwei Schiffe geteilte gotische Gewölbe der heutigen Sammlungsräume beherbergte zunächst drei Jahrhunderte lang Pulte und Regale mit den Schätzen der Jenaer Universitätsbibliothek, deren Grundstock die ehemals kurfürstliche Bibliothek zu Wittenberg bildete. Im Jahre 1994 wurde mit der Restaurierung dieser unter Denkmalschutz stehenden Räume und der darin befindlichen Sammlung begonnen. Historische Sammlungsschränke aus dem 19. Jahrhundert wurden wieder in standgesetzt und vorhandene Porträtbüsten restauriert. Darüber hinaus wurden die alten, handschriftlich verfassten Sammlungsverzeichnisse, die bis in die Goethezeit zurückreichen, zur Sammlung zurückgeführt. Eine ebenfalls restaurierte Wappentafel, die seit über 100 Jahren das Eingangsportal der Sammlung ziert, erinnert an den großen Mediziner, Werner Rolfinck (1599-1673), der die ersten öffentlichen Leichensektionen in Jena durchführte. Aus Anlass der im März 1996 in Jena tagenden 91. Versammlung der Anatomischen Gesellschaft wurde die anatomische Sammlung neu eröffnet. Sie gliedert sich, ihrem heutigen Charakter und Verwendungszweck entsprechend, in eine anatomische Lehrsammlung und das "Museum anatomicum Jenense". Die Lehrsammlung wird im "Rolfinck-Saal" in neuen Vitrinen nach Organsystemen gegliedert zur Ansicht gebracht. Sie besteht vor allem aus in Konservierungslösung aufbewahrten Organen und Körperteilen des Menschen sowie Präparate zur normalen und gestörten vorgeburtlichen Entwicklung. Im "Goethe-Saal" sind die musealen Sammlungsobjekte in historischen Sammlungsvitrinen aufgestellt. Das betrifft ausgewählte Stücke der Skelett- und Schädelsammlung, Trockenpräparate, Wachsplatten-Rekonstruktionsmodelle und andere beeindruckende Zeitzeugen der Sammlungsgeschichte. Webseite der Sammlung |
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