Alle anzeigenForschungszentrum Deutscher Sprachatlas (DSA)
Allgemein
Bezeichnung | Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas (DSA) |
Universität | Philipps-Universität Marburg |
Universitätsort | Marburg |
Museums- und Sammlungsart | Kulturgeschichte & Kunst |
Museums- und Sammlungsform | Schallarchiv |
Sammlungsschwerpunkt | Philologie |
Externe Links | |
Adresse | Philipps-Universität Marburg Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas Pilgrimstein 16 35037 Marburg |
Öffnungszeiten | Nach Vereinbarung für wissenschaftliche Zwecke |
Kontakt | Dr. Brigitte Ganswindt (Sammlungsbetreuerin) ganswindt@staff.uni-marburg.de Telefon: +49 (0) 6421 28 22487 |
Beschreibung | Heute beschäftigt sich das Forschungszentrum mit der vollen Komplexität der sprachlichen Variation. Der Sammlung historischer und rezenter Daten (u.a. Erhebungsformulare, Entwürfe, Atlanten) kommt dabei eine wichtige Rolle zu. So ist das Marburger Forschungszentrum die zentrale Einrichtung für alle, die sich mit den deutschen Regionalsprachen beschäftigen. Einer der Höhepunkte der Sammlung sind die internationalen Sprachatlanten. Die Sammlung ist die umfangreichste ihrer Art. Gefördert wird die Einrichtung vor allem durch die Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zu den Beständen des Archivs zählen handschriftliche und gedruckte Dokumente, Karten, Bild- und Tondokumente sowie private und wissenschaftliche Nachlässe seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Unter anderem sind über 100.000 Dialektfragebögen aus über 50.000 deutschsprachigen Ortschaften archiviert. Das Tonarchiv umfasst etwa 3.500 Aufnahmen deutscher Dialekte auf verschiedenen Datenträgern. Broschüre des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg, 2009 |
Stand der Informationen | Oktober 2009 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlungen sind in weiten Teilen in Datenbanken erfasst, ansonsten in Büchern und Listen, nur die kleineren Bestände sind noch nicht aufgenommen. Die Erfassungen werden seit ca. 125 Jahren sukzessive vorgenommen. Seit 2000 wurde eine grundlegend neue Erfassung der historisch besonders wichtigen Materialien umgesetzt, die inzwischen abgeschlossen ist. Derzeit (Stand: April 2009) werden weitere Erfassungen durchgeführt. Den entsprechenden Finanzierungsrahmen für die nächsten 18 Jahre bietet das Projekt "regionalsprache.de" (REDE), das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz getragen wird. Über das Großprojekt "Digitaler Wenker-Atlas" ist ein größerer Bestand direkt zugänglich. Die dort eingebundenen Datenbanken listen die Bestände auf (historische Karten, Formulare, Tonaufnahmen). Die Archivalien sind über das Gesamtsystem nutzbar. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Geschichte des Instituts beginnt mit der Erhebung der deutschen Dialekte. Gründer des Forschungszentrums ist der Marburger Sprachwissenschaftler Georg Wenker (1852-1911). Wenker entwarf einen Fragebogen mit hochdeutschen Sätzen, die an circa 45.000 Schulen des Deutschen Reichs in den ortsüblichen Dialekt übertragen wurden. Dadurch konnte von 1876 bis 1888 die bis heute einzige flächenmäßige Totalerhebung einer Nationalsprache umgesetzt werden. Die Daten mündeten in den so benannten Deutschen Sprachatlas, dessen Namen das Forschungszentrum noch heute trägt. Das Institut wurde 1920 als „Zentralstelle für [...] deutsche Mundartenforschung“ der Philipps-Universität Marburg angegliedert und firmiert seit 1956 unter seinem heutigen Namen. Seit 1973 ist das Institut Teil eines Fachbereichs der Universität. Gemeinschaftsprojekt Marburg, 2004; Broschüre des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg, 2009 |
Archivalien | Fragebogen deutschsprachiger Ortschaften (ca. 45.000), handschriftliche Sprachkarten (ca. 1.700), Geschäftsakten, Korrespondenz, Nachlassmaterialien |
Publikationen