Informationssystem zu Sammlungen und Museen
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Völkerkundliche Sammlung

Allgemein
BezeichnungVölkerkundliche Sammlung
UniversitätPhilipps-Universität Marburg
UniversitätsortMarburg
Museums- und SammlungsartEthnologie & Kulturanthropologie
Museums- und SammlungsformLehrsammlung
SammlungsschwerpunktAfrikanistik · Ethnologie · Japanologie · Kulturgeschichte · Sinologie
Externe Links
AdresseFachbereich Gesellschaftswissenschaften und Philosophie der Philipps-Universität Marburg
Institut für Vergleichende Kulturforschung - Kultur und Sozialanthropologie
Deutschhausstraße 3 (Ausstellung)
35032 Marburg
ÖffnungszeitenÖffnungszeiten im Semester: Mo-Mi 9.00 - 16.00 Uhr, Do 9.00-14.00, Freitag sowie am Wochenende und in den Semesterferien ist die Sammlung geschlossen Führungen finden nach Vereinbarung statt.
KontaktProf. Ernst Halbmayer (Sammlungsleiter)
ernst.halbmayer@staff.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28750
Dr. Dagmar Schweitzer de Palacios (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
schweitd@staff.uni-marburg.de
Telefon: +49 (0) 6421 28 23111
BeschreibungDie Ethnographische Sammlung ist Teil des Fachgebiets Kultur- und Sozialanthropologie. Als Lehrsammlung des Fachgebiets Kultur- und Sozialanthropologie dient sie dazu, Studierende in der Museumsarbeit auszubilden. Im Rahmen von Seminaren und in eigenständiger Arbeit wird ihnen der Umgang mit ethnographischen Objekten vermittelt.

Der Großteil des Bestands der Ethnographischen Sammlung ist in einem Magazin in der Rudolf-Bultmann-Straße untergebracht. Ein dort eingerichteter Schauraum erlaubt einen Einblick in die Vielfalt der Sammlung und präsentiert einige ihrer Highlights. Im Gebäude des Fachgebiets Kultur- und Sozialanthropologie (Deutschhausstraße) finden zudem Wechselausstellungen und Fotoausstellungen statt, die unter Mitwirkung von Studierenden entstehen.

Website der Sammlung; 2019 
Stand der InformationenFebruar 2011
  
Bestände
Objektgruppen
Stand der ErschließungAlle Objekte der Sammlung sind erfasst und der größte Teil ist inventarisiert. Alle inventarisierten Objekte werden in ein Inventarbuch aufgenommen, welches gleichzeitig als Excel-Tabelle geführt wird. Diese stellt die Vorarbeit für eine digitale Datenbank dar.
Das Inventarbuch wird seit Begründung der Sammlung geführt. In dieser Zeit hat sich die Systematik zweimal geändert. CEM-Nummern wurden seit den 1920er Jahren vergeben, ab 1963 wurden laufende Nummern vergeben. Aber auch die alten CEM-Nummern sind mittlerweile in diese Systematik uminventarisiert worden.
Seit 1990 wird unter M (für Marburg) und einer laufenden Nummer inventarisiert.
Derzeit (Stand: Oktober 2009) werden Objekte aufgenommen, die sich schon lange in der Sammlung befinden aber noch keine Inventarnummer erhalten haben.
Eine Digitalisierung der Bestände ist für die Zukunft vorgesehen.

Die digitale Erfassung findet momentan in Excel-Tabellen statt und der größte Teil der Objekte ist digital fotografiert worden. Beide Vorgänge sind die Vorbereitung für eine digitale Datenbank. 
Bedeutende Teilbestände
  • Ethnographika aus der Sammlung Nassauischer Altertümer (Wiesbaden)
  • Sammlung der Canela aus Brasilien
  • Sammlung der Aché aus Paraguay und Brasilien
  • Sammlung von Fruchtmodellen und Naturalien-Proben (Schaufuß, Meißen)
  • Nachlass von Theodor Koch-Grünberg
  
Geschichte
Ereignisse
  • 1925 Begründung als akademische Sammlung oder Institution
Personen
GeschichteAnders als die großen europäischen Völkerkundemuseen wurde die Marburger Sammlung nicht in der Kolonialzeit begründet. Obgleich Völkerkunde in Marburg schon 1890 studiert werden konnte, sind die Anfänge einer völkerkundlich orientierten Sammlung erst auf die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts zu datieren. Anders als in den Residenz- und Hauptstädten, wo Reichtumsdemonstration und die Zelebrierung großer Expeditionen im Zentrum des Interesses stand, sammelte man in der Universitätsstadt Marburg hauptsächlich, um Anschauungsstücke für den universitären Unterricht zu gewinnen.

Die beiden wichtigsten Sammler der Anfangsphase waren daher der Universitätsprofessor Leonhard Schultze-Jena (1872-1955) sowie Heinrich Ubbelohde-Doering (1899-1972), der sich als Nachwuchswissenschaftler habilitierte. Auch der dritte bedeutende Sammler, Hermann Bessel-Hagen (1889-1976), war ein Nachwuchswissenschaftler, dem es um ergänzende Dokumentation zu seinen Forschungen ging.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bestand dezimiert und verstreut. Martin Block (1891-1972), seit 1949 Professor für Sprachen und Kulturen Südosteuropas, seit 1956 für Allgemeine Völkerkunde, vereinigte einige Restbestände - ca. 1.000 Objekte – der Sammlung und begann mit ihrer Katalogisierung und Inventarisierung. Auf Initiative von Horst Nachtigall (geb. 1924), der 1963 die Nachfolge Blocks antrat, wurde die Völkerkundliche Sammlung wesentlich ausgebaut. Vor allem der Ankauf von über 1.000 Ethnographika aus der Sammlung Nassauischer Altertümer in Wiesbaden trug dazu bei, den Bestand maßgeblich zu erweitern.

Im Jahre 1971 fanden Seminar und Sammlung im Kugelhaus ihre Heimat, wo sie sich noch heute befinden. Die bis zu diesem Zeitpunkt als reine Lehr- und Studiensammlung konzipierten Bestände wurden ab 1979 erstmalig auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch Nachtigalls Nachfolger Mark Münzel (geb. 1943) führt die mittlerweile etablierte Museumstradition fort. 
  
Publikationen
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