Alle anzeigenAntiken- und Abguss-Sammlung
Allgemein
Bezeichnung | Antiken- und Abguss-Sammlung |
Universität | Philipps-Universität Marburg |
Universitätsort | Marburg |
Museums- und Sammlungsart | Geschichte & Archäologie |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Archäologie · Klassische Altertumswissenschaft · Klassische Archäologie · Kunst · Kunstgeschichte |
Externe Links |
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Adresse | Abguss-Sammlung Fachbereich Geschichte und Kulturwissenschaften der Philipps-Universität Marburg Archäologisches Seminar Ernst-von-Hülsen-Haus Biegenstraße 11 35037 Marburg |
Öffnungszeiten | Bis auf Weiteres wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. |
Kontakt | arch.seminar@staff.uni-marburg.de Dr. Zoi Kotitsa (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) zoi.kotitsa@staff.uni-marburg.de Telefon: +49 (0) 6421 2824478 Prof. Winfried Held (Leitung) heldw@staff.uni-marburg.de |
Beschreibung | Zum Archäologischen Seminar gehören zwei Sammlungen. Die Abguss-Sammlung umfasst rund 570 exakte Gips-Abgüsse von antiken griechischen und römischen Skulpturen. Sie wird seit 1866 aufgebaut, als Professoren aller Fakultäten der Philipps-Universität beschlossen, die Eintrittsgelder zu öffentlichen Abendvorträgen in einem Fonds anzulegen und von dessen Erträgen Gips-Abgüsse antiker Skulpturen zu erwerben. In vier Sälen bietet die Abguss-Sammlung heute einen Überblick über die antike Plastik von der griechischen Archaik über die klassische und die hellenistische Epoche bis zur römischen Kaiserzeit. Der Schwerpunkt liegt auf der griechischen Plastik. Die zweite Sammlung wurde 1878 durch Ludwig von Sybel (1846-1929) begonnen. Von Sybel war erster Professor für Klassische Archäologie und Begründer des Faches Christliche Archäologie in Marburg. Die Sammlung besteht inzwischen aus mehr als 1500 Originalen der antiken griechischen und römischen Kleinkunst, dabei überwiegend Keramik und Statuetten aus Ton und Bronze. Beiden Beständen kommt ein hoher Stellenwert als Lehrsammlung bei der Ausbildung der Studierenden zu. Sie bilden die Basis für regelmäßig stattfindende Seminare und Übungen, u.a. Bestimmungsübungen und Zeichenkurse, Übungen zur Beschreibung antiker Skulpturen und Seminare zur Vorbereitung von Ausstellungen. Daneben sind sie auch immer wieder Objekte für aktuelle Forschungen. Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg |
Stand der Informationen | Januar 2014 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Sammlung ist teilweise in einem Inventarbuch erfasst. Die Erfassung erfolgte parallel mit den Erwerbungen und ist noch nicht abgeschlossen. Die vollständige Erfassung sowie die Digitalisierung der Objekte ist vorgesehen. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Marburger Abguss-Sammlung entstand durch die Initiative des Altphilologen und Althistorikers Curt Wachsmuth (1837-1905), der im Jahre 1866 seinen Kollegen die Einrichtung eines Fonds zum Ankauf antiker Plastikabgüsse vorschlug. Im Jahre 1876 wurde an der Universität in Marburg ein Lehrstuhl für Archäologie eingerichtet und mit Ludwig von Sybel (1846-1929) besetzt. Dieser begann nach seiner Berufung einen „Archäologischen Apparat“ aufzubauen und erwarb Gipsabgüsse antiker Originale und machte diese öffentlich zugänglich. Fast zwei Jahrzehnte nach seinem Amtsantritt konnte von Sybel das Ministerium zur Bewilligung eines „nachträglichen Gründungsfonds“ über 3.000 Mark bewegen, der für den Ankauf weiterer Abgüsse genutzt werden sollte. Als von Sybel im Jahre 1903 ein gedrucktes Verzeichnis der Sammlung vorlegte, umfasste sie bereits 182 Stücke. Der Aufbau einer Lehrsammlung originaler Kunstwerke der Antike wurde von seinem Nachfolger Paul Jacobsthal (1880-1957) forciert. In den Jahren zwischen 1912 und 1935 erweiterte Jacobsthal sowohl die Sammlung antiker Originalwerke als auch die Abguss-Sammlung. Diese konnte er durch die Integration der Gipsabgüsse der ehemaligen Kasseler Akademie in die Marburger Sammlung erheblich vergrößern. Zusammen mit seinem Kollegen Richard Hamann (1879-1961) entwarf Jacobsthal das Konzept für das Ernst-von-Hülsen-Haus. 1924 vertrat der Universitätskurator Dr. Ernst von Hülsen (1875-1950) öffentlich den Gedanken an den Bau eines Jubiläumsbaues für das 400. Gründungsjubiläum der Philipps-Universität Marburg. Für die gesamte Kunstwissenschaft sollte ein übergreifendes, diachron ausgerichtetes Institut geschaffen werden, in dem die verstreuten Seminare und Einrichtungen zusammengefasst würden. Außerdem sollten das Archäologische Seminar, das Christlich-archäologische Seminar, das Vorgeschichtliche Seminar, das Kunstgeschichtliche Institut und das Bildarchiv Foto Marburg in dem neuen Haus Platz finden, schließlich auch die Musik, die einen eigenen Konzertsaal erhalten sollte. Am 30. Juli 1927, dem ersten Feiertag des Universitätsjubiläums, wurde der Bau übergeben. Die Abguss-Sammlung wurde in sieben Räumen aufgestellt, deren Lichtführung und Fußbodenbelag speziell dafür ausgerichtet worden waren. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Sammlung ohne große Verluste; 1975 wurde sie in fünf der ursprünglichen Räumlichkeiten wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Zwischen 1992 und 1993 wurden die Räume neu gestaltet und die Sammlung des Museums im Anschluss neu aufgestellt. Heute ist die Sammlung im Universitätsmuseum für Bildende Kunst (ebenfalls im Ernst von Hülsen-Haus) und in den Räumen des Archäologischen Seminars untergebracht. Sie ist gegliedert in 1. den Parthenon-Saal, 2. den Spätklassik-Saal, 3. den Archaik- und Frühklassik-Saal sowie 4. den Hellenismus-Saal. |
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