Show allMünzsammlung
General
Name | Münzsammlung |
University | Georg-August-Universität Göttingen |
Location of University | Göttingen |
Museum and Collection Type | History & Archeology |
Museum and Collection Form | Teaching Collection |
Subjects | Archeology · Byzantine Studies · Science of History · Auxiliary Sciences of History · Classical Studies · Mediaeval Studies · Numismatics · Oriental Studies |
External Links | |
Address | Georg-August-Universität Göttingen
Archäologisches Institut Nikolausberger Weg 37073 Göttingen |
Opening Hours | Für wissenschaftliche Zwecke nach Vereinbarung zugänglich |
Contact | Dr. Daniel Graepler (Kustos) dgraepl@gwdg.de Telefon: +49 (0) 551 39 7497 |
Description | Die Sammlung enthält ungefähr 40.000 Objekte, davon rund 5.900 griechische, 9.600 römische, 1.000 byzantinische, 4.000 orientalische, 2.100 mittelalterliche, 15.600 neuzeitliche Münzen, ferner ca. 1.700 Medaillen, Plaketten und Jetons sowie 100 Bleimarken. Neben der Münzsammlung in Tübingen ist die Göttinger Sammlung die bekannteste an einer deutschen Universität. Die Bedeutung der Sammlung liegt auf dem Gebiet der historischen, topographischen, onomastischen und kunsthistorischen Dokumentation. Gut dokumentiert ist dabei die orientalische Abteilung. Die Göttinger Sammlung enthält genügend Material, Forschung immer wieder anzuregen und Anschauung zu vermitteln. Boehringer, 2001 |
Last Update | Januar 2014 |
Holdings
Object Groups |
|
State of Indexing | Die Sammlung umfasst ungefähr 40.000 Münzen und Medaillen, davon ungefähr die Hälfte aus der Antike und die andere Hälfte aus Mittelalter und Neuzeit. Ein Großteil davon, die so genannte "Alte Sammlung", wurde Mitte des 19. Jhs. in Form eines nach Epochen/Territorien/Münzstätten gegliederten handschriftlichen Inventarbuchs katalogisiert. Weitere Sammlungsteile, die später hinzukamen, sind in sehr unterschiedlichem Maße erfasst, z.T. sind sie noch ganz uninventarisiert. Seit den 1980er Jahren wird an einer systematischen Neuinventarisierung der Sammlung (auf Karteikarten mit Foto) gearbeitet. Mittlerweile konnte der größte Teil der antiken Münzen einschließlich der byzantinischen Bestände und das gesamte (ziemlich umfangreiche) islamische Material bearbeitet werden. Von den übrigen Münzen wurden nur einzelne Ausschnitte, z.B. die russischen und die kursächsischen Münzen, neu bestimmt und auf Karteikarten registriert. Eine umfassende Neuinventarisierung aller mittelalterlichen und neuzeitlichen Bestände ist ein altes Desiderat, doch scheiterte die Realisierung bisher am Fehlen der nötigen finanziellen Ressourcen. Geplant ist die Erfassung der gesamten Sammlung (also auch der bereits auf Karteikarten inventarisierten Bestände) in einer elektronischen Bilddatenbank, die dann evtl. auch online zur Verfügung gestellt werden könnte. In gedruckter Form publiziert wurde bisher nur ein einziger Sektor der Sammlung, nämlich die byzantinischen Münzen (Sommer, 2003). Dieser Katalog ist auch in elektronischer Form im Internet abrufbar. (Stand: Mai 2009) |
Significant Subcollections |
|
History
Events |
|
Persons |
|
History | Wie viele andere Einrichtungen der Göttinger Universität wurde auch die Münzsammlung durch den 1763 an die Georgia Augusta berufenen Professor und Bibliotheksdirektor Christian Gottlob Heyne (1729-1812) begründet und großzügig ausgebaut. So ist auch bei dieser Sammlung der Ursprung im Akademischen Museum zu suchen. Doch die Idee zu einer numismatischen Lehrsammlung wurde schon einige Jahre vorher durch den Historiker Johann David Köhler (1684-1755) erstmals formuliert; nur ließen die finanziellen Mittel der Universität einen Aufbau noch nicht zu. Mit dem Erwerb der naturgeschichtlichen Sammlung von Christian Wilhelm Buettner (1716-1801) kamen auch dessen antike und neuzeitliche Münzen in den Bestand der Sammlung. In Buettners Kollektion finden sich auch über 3.500 Bleiabgüsse neuzeitlicher Münzen und Medaillen, die vor allem als Lehrmaterial Verwendung fanden. Christian Gottlob Heyne baute die Sammlung nach die Lehre betreffenden Kriterien aus. Darauf Bezug nehmend wurde durch den Numismatiker Josef Hilarius Eckhel (1737-1798) ein wissenschaftliches System der Ordnung antiker Münzen festgelegt. Neben dem Erwerb der Buettner-Sammlung war auch die Schenkung des Freiherrn Georg Thomas von Asch (1729-1807) eine weitere Bereicherung der Münzsammlung. Erwähnenswert hierbei ist der umfangreiche Bestand an russischen und orientalischen Münzen. Eine große Anzahl der vorhandenen Münzen wurde später durch den Orientalisten Thomas Christian Tychsen (1758-1834) in einem von ihm veröffentlichten Katalog beschrieben. Nach Heynes Tod wurde die Sammlung für die folgenden zweieinhalb Jahrzehnte durch die "Bibliothekskommission" verwaltet, d.h. es kamen nur geringe Neuerwerbungen hinzu. 1837 wurde die Sammlung durch den Altphilologen und Altertumswissenschaftler Karl Otfried Müller (1797-1840) aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen und nicht nur erweitert sondern auch komplett katalogisiert. Die Sammlung umfasste in jenen Tagen circa 7.000 Objekte. Nach Müllers Tod wurde die Sammlung 1842 dem Altphilologen und Archäologen Friedrich Wieseler (1811-1892) und dem Althistoriker Karl Friedrich Hermann (1804-1855) gemeinsam übertragen. Mit der Auflösung des Akademischen Museums und der Gründung selbständiger Institute waren sowohl die archäologische Sammlung als auch die Gipsabgüsse und die originalen Antiken sowie das Münzkabinett unter einem Dach vereint. Der Name des Instituts lautete "Archäologisch-numismatische Sammlung", wobei Hermann sich den Münzen widmete und Wieseler den Antiken. Hermann nutzte die ihm zur Verfügung stehenden Mittel um die Sammlung zu komplettieren. In diese Zeit fällt auch die Schenkung der Sammlung des Göttinger Historikers Arnold Hermann Ludwig Heeren (1760-1842) durch dessen älteste Tochter. Im Jahre 1843 war die Sammlung räumlich aus der Bibliothek ausgegliedert worden und fand nach einem "Zwischenstopp" im "Werlhoffschen Haus" ihren Platz im Ostflügel des Aulagebäudes am Wilhelmsplatz. Eine erneute Inventarisierung der Bestände erfolgte 1852; die Sammlung belief sich nun bereits auf 10.197 Stücke. Gustav Schmidt (1829-1892), ein Schüler Hermanns, legte dazu einen systematischen Gesamtkatalog an. Nach Hermanns Tod übernahm Wieseler die Aufsicht über die Münzen und erweiterte kontinuierlich die Sammlung. 1856 wurde der Archäologe Ernst Curtis (1814-1896) zum Nachfolger Hermanns berufen. Zusammen mit dem bekannten Archäologen Alexander Conze (1831-1914) baute er die Sammlung weiter aus. Nach 1865 wurde es wieder etwas ruhiger um die Sammlung. Wieseler verwendete die meisten Mittel für die Erweiterung der Abguss- und Originalensammlung. Entgegen der die meisten Universitätssammlungen betreffenden Geschichte wurde die Göttinger Münzsammlung ausgerechnet während des Zweiten Weltkrieges um zwei bedeutende Privatsammlungen erweitert. 1943 wurde die Sammlung des Altphilologen Wilhelm Otto Grönert angekauft. Die Sammlung enthält 2.469 zumeist griechische Münzen. Eine zweite Sammlung , die dem Germanisten Edward Schröder (1858-1942) gehörte und circa 9.000 Stücke aufweist, wurde im gleichen Jahr erworben. Die Sammlung umfasst größtenteils deutsche Münzen. Diese Kollektion wurde von dem Braunschweiger Numismatiker Wilhelm Jesse (1887-1971) geordnet und nach seiner Habilitation in Seminaren verwendet. Der Krieg verursachte nur geringe Verluste. Seit 1949 hütet die Göttinger Sammlung auch das Münzkabinett der Universität von Königsberg als Dauerleihgabe. 1955 wurde eine Lücke in der Spezialsammlung elsässischer Münzen durch den Ankauf aus dem Besitz der Familie des damaligen Direktors der Universitätsbibliothek Karl Julius Hartmann (1893-1965) geschlossen. In jener Zeit wurde aber durch Diebe der Bestand der Münzsammlung etwas dezimiert, vor allem Silbermünzen der Schröderschen Sammlung. 1980 stellte das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Sondermittel für die Anschaffung von Panzerschränken zur Verfügung. Seit Ende der 1980er Jahre wurde mit dem Aufbau einer Fotokartei begonnen. Im Jahre 1991 erhielt die Sammlung durch eine Schenkung von circa 5.500 orientalischen Münzen Zuwachs. Die Stifter Almuth und Peter Bachmann hatten um 1980 die Sammlung in Beirut zusammengetragen. Boehringer, 2001 |
Publications