Alle anzeigenMineralogische Sammlungen am Institut für Angewandte Geowissenschaften
Allgemein
Bezeichnung | Mineralogische Sammlungen am Institut für Angewandte Geowissenschaften |
Universität | Technische Universität Berlin |
Universitätsort | Berlin |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Geowissenschaften · Kristallographie · Mineralogie |
Externe Links |
|
Adresse | Technische Universität Berlin Mineralogische Sammlungen Sekr. BH 1 Ernst-Reuter-Platz 1 10587 Berlin |
Öffnungszeiten | siehe Homepage |
Kontakt | Dr. R. Johannes Giebel (Kustode) r.j.giebel@tu-berlin.de |
Beschreibung | Die Mineralogische Sammlung der Technischen Universität Berlin blickt seit 1781 auf eine langjährige Geschichte zurück und zählt zu den fünf größten und mineralogisch bedeutendsten der Bundesrepublik. Die Sammlungen bestehen aus einer öffentlich zugänglichen Schausammlung, umfangreichen Sammlungen zur Speziellen Mineralogie und Mineral-Systematik, mehreren fachlich spezifischen Teilsammlungen, umfangreichen Lehrsammlungen sowie Magazinsammlungen. Die Mineralogischen Sammlungen umfassen einen Objektbestand von über 200.000 Stück, von denen ausgewählte Kontingente in der Mineralogischen Schausammlung der TU (im 6. Stockwerk des BH Gebäudes) ausgestellt werden. Eine der Hauptthematiken der Sammlungen gründet sowohl auf der Klassifikation der Minerale als auch auf der Darstellung der Bedeutung der Mineralogie und Geologie (Angewandte Geowissenschaften) in unserer heutigen Gesellschaft. Ein spezifischer Fokus liegt dabei auf den Mineralexponaten aus Namibia und dem Hagendarf-Pegmatite in Deutschland. |
Stand der Informationen | November 2009 |
Bestände
Objektgruppen |
|
Stand der Erschließung | Die Mineralogischen Sammlungen umfassen ca. 100.000 inventarisierte und katalogisierte Stücke. Die "Hauptsammlung" ist seit 1950 auf Karteikarten vollständig erfasst worden. Neben einem Gesamtkatalog der Systematischen Mineralogischen Sammlungen gibt es noch einige Teilkataloge zu wichtigen Spezialthemen wie Gesteinen, Zwillingen und Epitaxien. Darüber hinaus wurde auch die Vorlesungssammlung in Form einer tabellarischen Broschüre komplett aufgenommen. Hier wurden Angaben zum Mineralnamen, zum Fundort, zur Beschreibung, zur Größe sowie zum Standort berücksichtigt. Außerdem ist seit 2005 eine elektronische Datenerfassung in Arbeit. Aus Gründen der Kompatibilität mit der Objektdatenbank des Berliner Museums für Naturkunde wird hierfür die Access-Datenbank „MINERAL“ verwendet, welche ausschließlich für den internen Gebrauch bestimmt ist. Auf diese Weise konnten von den insgesamt rund 100.000 Objekten bisher ca. 1.300 aufgenommen werden. Von herausragenden Einzelstücken gibt es zudem Photographien, die z. T. digital erstellt worden sind und inzwischen auch digitalisiert werden konnten. Hinzu kommen Dias aller objektgefüllten Vitrinen, die in absehbarer Zeit ebenfalls digitalisiert werden sollen. (Stand: März 2009) |
Bedeutende Teilbestände |
|
Geschichte
Ereignisse |
|
Personen | |
Geschichte | Die Entstehung der Sammlungen geht auf die Gründung der Bergakademie im Jahre 1770 zurück: Der preußische König Friedrich II. (1717-1786) erließ eine Kabinettsorder, um zur Ausbeutung der Rohstoffvorkommen des Preußischen Reiches die Fachleute im eigenen Land ausbilden zu können. Bereits 1781 konnte durch den Erwerb der Mineraliensammlung des Oberbergrats Carl Abraham Gerhard (1738–1821) der Grundstock des "Königlichen Mineralienkabinetts" gelegt werden. Ab 1809 unterstand die Bergakademie der neuen Behörde "Sektion für Bergbau". Durch Regierungsdekret wurde das "Mineralogische Kabinett" ab 1810 der neu gegründeten Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität) unterstellt und seit 1814 als "Mineralogisches Museum" im Universitätsgebäude "Unter den Linden" untergebracht. Mitbesitzerin blieb jedoch die "Sektion für Bergbau", respektive die Bergakademie. In der Folgezeit waren die Direktoren gleichzeitig Dozenten der Bergakademie und der Universität. Im Jahre 1873 wurden die Bergakademie und die Königliche Geologische Landesanstalt zur Bergakademie zu Berlin zusammengefügt. Laut Satzung umfasste sie die Sammlungen der Geologischen Landesanstalt, die Lehrsammlungen der Bergakademie einschließlich des Mineralogischen Museums und das Museum für Bergbau und Hüttenwesen. Die Sammlungen waren im neuen Gebäude Invalidenstraße 44 untergebracht. Die Bergakademie mit ihren Lehrsammlungen wurde 1916 in die Königliche Technische Hochschule zu Berlin integriert, die ihrerseits 1879 aus einer Verschmelzung der Bauakademie und der 1821 gegründeten Gewerbeakademie hervorgegangen war. An der Gewerbeakademie existierte bereits eine umfangreiche, durch Carl Friedrich Rammelsberg (1813-1899) begründete Mineraliensammlung. Rammelsberg war 1840-1883 Dozent für Chemie an der Bergakademie und der Technischen Hochschule und für seine Mineralchemie bekannt. Die mineralogische Sammlung der Gewerbeakademie konnte 1872 durch die "Brücke'sche Sammlung" und 1880 durch das Vermächtnis der "50.000 Nummern umfassenden Tamnau'schen Sammlung" so wesentlich erweitert werden, dass der Mineraloge und Petrograph Prof. Julius Hirschwald (1845-1928) 1886 an der Technischen Hochschule eigens ein Museum, den "Tamnau'schen Mineralogischen Saal" (im Vorlesungsverzeichnis als Mineralogisches Museum bezeichnet) einrichtete. Laut Vorlesungsverzeichnis der Technischen Hochschule aus dem Jahre 1886 befand sich das Mineralogische Museum in den Räumen 57 bis 59 des Hauptgebäudes. Die Sammlung gehörte zu jenem Zeitpunkt zum mineralogisch-geologischen Institut der Abteilung für Chemie und Hüttenkunde. Der Kustos des Instituts war Wilhelm Müller (1855-1907). Professor Hirschwald erweiterte die Sammlung beträchtlich. Im Jahre 1916 wurde die Sammlung im "Mineralogisch-geologischen Museum" der Abteilung für Chemie und Hüttenkunde im Erdgeschoss der Südwestecke des Hauptgebäudes der Technischen Hochschule aufgestellt. Bis 1921 war Hirschwald für die Sammlung verantwortlich. Im Jahre 1927 regte der Mineraloge und Petrologe Karl Hermann Scheumann (1881-1964) die Verschmelzung von Hirschwalds Minerlaogisch-Geologischem Institut der Abteilung für Chemie und Hüttenkunde und Robert Scheibes „Institut für Mineralogie und Petrographie“ der Abteilung für Bergbau zu einem einzigen Institut für Mineralogie und Petrographie an. Große Teile der Sammlungen erlitten während des Zweiten Weltkrieges und den Folgen enorme Verluste. 1946 wurde die Hochschule als "Technische Universität" neu gegründet. 1959 konnten die heutigen Räumlichkeiten im Gebäude für Berg- und Hüttenwesen am Ernst-Reuter-Platz unter der Leitung von Professor Hugo Strunz (1910-2006) bezogen werden, der fast 30 Jahre lang als Ordinarius für Mineralogie die Mineralsystematik der Sammlung wesentlich erweiterte. Seit 1953 wurden unter Erwerb mehrerer Privatsammlungen ca. 25.000 Stücke neu inventarisiert. Strunz, 1970; VV der Bergakademie und TH |
Archivalien | Vorlesungsverzeichnis der Königlichen Bergakademie zu Berlin Vorlesungsverzeichnisse der Königlich Technischen Hochschule |
Publikationen
Publikationen |
|