Alle anzeigenLehrsammlung makroskopischer Präparate am Institut für Anatomie
Allgemein
Bezeichnung | Lehrsammlung makroskopischer Präparate am Institut für Anatomie |
Universität | Universität Leipzig |
Universitätsort | Leipzig |
Museums- und Sammlungsart | Medizin |
Museums- und Sammlungsform | Lehrsammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Anatomie · Anthropologie · Humanmedizin · Medizin · Medizingeschichte · Osteologie |
Externe Links | |
Adresse | Universität Leipzig
Institut für Anatomie Liebigstraße 13 04103 Leipzig |
Öffnungszeiten | Führungen werden für Ausbildungsgänge medizinischer Berufsgruppen und für Gymnasialklassen werden auf Anfrage durchgeführt. |
Kontakt | Christine Feja (Kustodin) christine.feja@medizin.uni-leipzig.de Telefon: +49 (0) 341 97 22003 |
Beschreibung | Die Sammlung von makroskopisch-anatomischen Präparaten des Anatomischen Instituts der Universität Leipzig verfügt über eine lange Tradition, die bis auf das Ende des 18. Jahrhunderts zurückgeht. Im Jahre 1943 wurde die Lehrsammlung durch Bombenangriffe schwer beschädigt, nach Kriegsende jedoch allmählich wieder hergestellt. Sie umfasst heute neben neueren Sammlungsteilen auch noch jene historischen Objekte, die den Krieg überlebt haben. Zum Jahr 2000 wurde die Sammlung restauriert. Die Präparate werden in Form einer Lehr- und Studiensammlung in thematisch geordneten Vitrinen präsentiert. So sind Objekte zu den Gebieten Embryologie, Bewegungssystem, Verdauungssystem, Urogenitalsystem, Auge und Ohr sowie Kopf und Zentrales Nervensystem zu sehen. Zeichnungen und knappe Texte erläutern darüber hinaus kompliziertere anatomische Sachverhalte. Hingewiesen werden sollte zudem auf eine umfangreiche anthropologische Schädelsammlung aus dem 19. Jahrhundert, die sogenannte "Schädelgalerie", welche auf den Arzt und Anthropologen Emil Schmidt (1837-1906) zurückgeht und die mit der Schädelsammlung des Mediziners Carl Gustav Carus (1789-1869) vereinigt ist. Studenten der Human und Zahnmedizin können die Sammlung besuchen, und es werden jährlich ca. 50 Führungen für Ausbildungsklassen mit medizinischen Hintergrund durchgeführt. Öffentlich ist sie nicht zugängig, nur zu speziellen Terminen z. B. zur "Langen Nacht der Wissenschaft". |
Stand der Informationen | Februar 2013 |
Bestände
Objektgruppen |
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Stand der Erschließung | Die Objekte der Sammlung sind teils schriftlich, teils als elektronische Dateien größtenteils erfasst, die aber öffentlich nicht zugänglich sind. Die Erfassung erfolgte im Jahr 2000. Im Rahmen einer Promotion soll die Sammlung digitalisiert werden (Stand: April 2009). |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Ursprünge der anatomischen Präparatesammlung gehen bis auf das 18. Jahrhundert zurück. Als am 28. August 1784 mit Paul Chr. Friedrich Werner (1751-1785) erstmals ein eigener "Prosector" für das Anatomische Institut der Universität Leipzig eingestellt wurde, war dieser u.a. verpflichtet worden, "die durch ihn verfertigten Präparate dem Institute zu überlassen". Bereits einige Monate später, am 10. Januar 1785, verstarb Werner jedoch. Seine Erben verkauften dessen eigene Präparatesammlung noch im selben Jahr an die Universität. Der nächste Zugang erfolgte mit dem Vermächtnis des Dr. Johann Karl Gehler (1732-1796) im Jahre 1813. Eine Blütezeit für das Institut und seine Sammlung begann um das Jahr 1870. Unter dem Direktorat von Wilhelm His (1831-1904) wurden nicht nur Exponate erworben, sondern hier auch selbst hergestellt. His entwickelte die Wachsplattentechnik, mit der er dreidimensional die Stadien der Embryonalentwicklung rekonstruierte. Gemeinsam mit dem Leipziger Bildhauer Steger fertigte er Gipsabgüsse anatomischer Regionen des Menschen an und fügte sie zu präzisen farbigen Modellen zusammen. In dieser Zeit entstanden die beeindruckenden Aufhellungspräparate von Werner Spalteholz (1861-1940), der unter His als Prosektor am Institut arbeitete. Nahezu alle Präparate und Schriftstücke aus dieser Zeit wurden 1945 durch Bombenangriffe zerstört. Eine aufgehellte Schädelbasis mit injiziertem Innenohr dokumentiert jedoch noch heute als Glanzstück der Sammlung die präparatorische Kunst von Spalteholz. Den über die Kriegsjahre hinweg geretteten sowie den neu erworbenen bzw. angefertigten Präparaten fehlte für Jahrzehnte eine angemessene Aufbewahrungs- und Präsentationsform. Erst 1997 wurde der Sammlung ein gestaltungsfähiger Raum zugewiesen. Seit 2000 ist sie zudem auch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Quertrakt des Präpariersaalbereiches befindet sich die so genannte "Schädelgalerie" mit einer umfangreichen anthropologischen Schädelsammlung. Sie geht zurück auf den Arzt und Anthropologen Emil Schmidt (1837-1906), der die Schädel bei Reisen an unterschiedlichen Plätzen der Welt fand und nach Leipzig brachte. Schmidt wollte seine wertvolle Sammlung dem Institut für Anatomie schenken. Wegen eines schweren Zerwürfnisses mit Wilhelm His, dem damaligen Direktor, ging sie im Jahre 1901 zunächst jedoch an die Philosophische Fakultät. Dort wurde der Bestand mit der Sammlung von Dr. Carl Carus (1789-1869) zusammengeführt. 1918 veranlasste Professor Held, der damalige Direktor des Institutes für Anatomie, die Übernahme der Sammlung. Doch bereits 1930 wurde sie an das Ethnologisch-Anthropologische Institut von Reche geholt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden sowohl die Carussche als auch die Schmidtsche Sammlung ihren endgültigen Platz in der Leipziger Anatomie. Die Schädelsammlung umfasst heute 1.068 Schädel aus fünf Kontinenten, 135 Mumienköpfe, 60 vorgeschichtliche Schädelabgüsse und 170 Schädel und Gipsabgüsse der Carl-Carus-Sammlung. u.a. Das anatomische Institut, 1858 |
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