Show allAntikensammlung im Wallfenfels’schen Haus
General
Name | Antikensammlung im Wallfenfels’schen Haus |
University | Justus-Liebig-Universität Gießen |
Location of University | Gießen |
Museum and Collection Type | History & Archeology |
Museum and Collection Form | Teaching and Research Collection |
Subjects | Archeology · Classical Studies · Classical Archeology · Art · Numismatics |
External Links | |
Address | Justus-Liebig-Universität Gießen 35390 Gießen |
Contact | Prof. Katharina Lorenz (Leitung) Katharina.G.Lorenz@archaeologie.uni-giessen.de Telefon: +49 (0) 641 99 28050 Dr. Michaela Stark (Kustodin) Michaela.Stark@archaeologie.uni-giessen.de Telefon: +49 (0) 641 99 28052 |
Description | Die Gießener Antikensammlung wurde 1826 gegründet und geht in ihrem Grundstock sogar in das frühe 18. Jahrhundert zurück. Sie ist für Lehre und Forschung an der Universität Gießen unverzichtbar. Das rege Interesse der Öffentlichkeit wird durch beachtliche Schenkungen dokumentiert. Seit 1987 ist die Antikensammlung als Leihgabe im Wallenfels'schen Haus des Oberhessischen Museums der Stadt Gießen ausgestellt. Von den weit über 1000 Objekten und den rund 4000 Münzen sind hier die bedeutendsten Stücke zu sehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den antiken griechischen Vasen, einer außergewöhnlichen Sammlung etruskischer Terrakotten und römischer Glasgefäße. Regelmäßige Sonderausstellungen und temporäre Vitrinengestaltungen erlauben es aber, auch die im Institut für Altertumswissenschaften verwahrten Schätze von Zeit zu Zeit öffentlich zugänglich zu machen. Zu den meisten Ausstellungen sind auch Kataloge oder Begleitbroschüren erschienen. Die Sammlung wird neben ihrer Funktion als Lehrsammlung intensiv für praktische museumsdidaktische Arbeiten mit den Studierenden genutzt. |
Other | Studierende und Absolventen der Professur für Klassische Archäologie führen während des Semesters jeweils am ersten Sonntag des Monats um 11.00 Uhr c.t. durch die Sammlung. |
Last Update | Februar 2010 |
Holdings
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History
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History | Die Anfänge der Gießener Antikensammlung liegen weitgehend im Dunkeln. 1826 wurde nach Bonner Vorbild das "Akademische Kunstmuseum" gegründet, das dann 1835 in "Kunst-, Münzen- und Antikenkabinett" umbenannt wurde. Der Bestand der frühen Sammlung ist nahezu unbekannt, denn sämtliche Archivunterlagen wurden im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Neben der ins 18. Jh. zurückreichenden Münzsammlung vereinigte das dem ersten Bibliothekar unterstellte Kabinett wohl eine kleine Abgusssammlung plastischer Werke und – bis heute erhalten – die Lippert’sche Daktyliothek. Erst seit Ende des 19. Jh. lässt sich die Sammlung genauer erfassen. Bruno Sauer (1861-1919), der sich 1892 in Gießen habilitierte und der als eigentlicher Begründer der hiesigen Klassischen Archäologie gelten muss, hat sich intensiv um die damals vorhandene Sammlung gekümmert, so dass sie ihm schließlich 1897 unterstellt wurde und seit 1898 den Namen "Archäologisches Institut" trug. Neben einer planmäßigen Erweiterung der Abguss-Sammlung, die seit dem Umzug ins "Neue Kollegiengebäude" 1879 immerhin auf knapp 300 Quadratmeter untergebracht war, hat Sauer die Originalsammlung systematisch aufgebaut. Zu den wenigen "lehrreichen Scherben", die er vorgefunden hatte, gesellten sich seit 1897 komplette Vasen und Terrakotten, die er auf Kunstauktionen erwarb. Stücke der alten Sammlungen Margaritis, von Leesen und Vogell kamen so nach Gießen. Außerdem erwarb Sauer bedeutende Originale aus Griechenland über seinen Schwager, den Archäologen Paul Wolters (1858-1936), und durch Hugo Hepding (1878-1959), den späteren Gießener Universitätsdirektor. Daneben erweiterten während Sauers Ordinariat zahlreiche Schenkungen die Sammlung (Troja-Dubletten aus der Sammlung Schliemann, Material aus Beni Hasan durch John Garstang (1876-1956) und aus Abusir durch die Deutsche Orient-Gesellschaft). Wie die Rekonstruktion der Sammlungsgeschichte in den letzten Jahren gezeigt hat, wurde nahezu der komplette Vorkriegsbestand unter Bruno Sauer erworben. Unter seinem Nachfolger Carl Watzinger (1877-1948) gelangte noch die bedeutende Sammlung italischer Votivterrakotten des Königsberger Anatomen Ludwig Stieda (1837-1918) nach Gießen, danach scheint die Sammlung lange Zeit nur noch sporadisch durch einzelne Scherben ergänzt worden zu sein, welche die Lehrstuhlinhaber von ihren Reisen mitbrachten. Erst 1939 konnte Willy Zschiztschmann (1900-1976) nochmals die Sammlung durch mehrere attisch-rotfigurige Vasen und eine faliskische Spitzamphora erweitern. Zschietzschmann ist es aber vor allem auch zu verdanken, dass die Originalsammlung durch umsichtige Verwahrung die heftigen Kriegszerstörungen Gießens nahezu unbeschädigt überstanden hat. Auch die Münzsammlung blieb, obgleich nicht ausgelagert, komplett erhalten. Nur die Abguss-Sammlung wurde – mit Ausnahme einiger Kleingipse – am 6. Dezember 1944 komplett zerstört. In den Wirren der Nachkriegsjahre – das Institut selbst wurde erst 1964 als "Professur für Klassische Archäologie" wiedereröffnet – wurde die Sammlung allmählich zerstreut. Erst in den 1970er Jahren konnten die Antiken durch Hans-Günther Buchholz (geb. 1919) und seinen damaligen Assistenten Wilhelm Hornbostel (geb. 1943) wieder gesammelt und durch F. W. von Hase (geb. 1966) in einem Inventar erfasst werden. Teile der Münzsammlung wurden durch die Universitätsbibliothek verwaltet. Buchholz hat dann auch erstmals zahlreiche der Gießener Antiken veröffentlicht und die Sammlung erweitert: Zahlreiche zyprische Antiken bereichern seitdem die Sammlung, daneben spätklassische Gefäße und Prähistorisches. Auch die Scherbensammlung ist unter Buchholz beträchtlich angewachsen. Seit 1987 ist die Originalsammlung sowie seit 1991 ein Teil der Münzsammlung als Leihgabe im Wallfenfels’schen Haus ausgestellt. Website der Sammlung; Buchholz, 1982 |
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