Alle anzeigenForstzoologische und Wildbiologische Sammlungen
Allgemein
Bezeichnung | Forstzoologische und Wildbiologische Sammlungen |
Universität | Georg-August-Universität Göttingen |
Universitätsort | Göttingen |
Museums- und Sammlungsart | Naturgeschichte/Naturkunde |
Museums- und Sammlungsform | Lehr- und Forschungssammlung |
Sammlungsschwerpunkt | Biologie · Forstwissenschaft · Forstzoologie · Zoologie |
Externe Links | |
Adresse | Forstzoologische Sammlung und Sammlung der Wildtierwissenschaften Büsgen-Institut Abteilung Forstzoologie und Waldschutz Büsgenweg 3 37077 Göttingen |
Kontakt | siehe Links: Forstzoologische Sammlung und Sammlung der Wildtierwissenschaften |
Beschreibung | Der Ursprung der Forstzoologischen wie auch der Wildbiologischen Sammlungen liegt in der zoologischen Forschungs- und Lehrtätigkeit der im Jahr 1868 in Hannoversch Münden gegründeten Forstakademie. Für die damaligen Lehrfächer Entomologie, allgemeine Zoologie, Ornithologie und Säugetierkunde wurden alsbald eigene Lehrsammlungen begonnen. Sie haben mit beachtlichem Zuwachs die Zeiten überdauert und zeigen umfassend die im südlichen Niedersachsen heimischen Insekten, Vögel und jagdbare Wildarten, letztere anhand von Geweih- und Gehörnpräparaten. Bestens erhalten macht sie einen Großteil der heutigen Lehrsammlung der Vögel aus. Zahlenmäßig weit überlegen sind allerdings die im Jahr 1904 begonnene »Wildmarkenkartei« sowie die 35.000 Objekte umfassende wissenschaftliche Insektensammlung, die neben Typusmaterial als Besonderheit auch Hautflügler aus den Sammlungen von Julius Theodor Christian Ratzeburg (1801–1871) und Arnold Förster (1810–1884) enthält. Ratzeburg, der Schüler von Alexander von Humboldt war, gilt als ein früher Ökologe und Begründer der forstlichen Insektenkunde, der Forstentomologie. Die Wildtierwissenschaften befassen sich mit den Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und ihren Lebensräumen in unterschiedlichen Ökosystemen. Der Ursprung der Sammlung geht auf die wildbiologische Forschungs- und Lehrtätigkeit der im Jahr 1868 in Hannoversch Münden gegründeten Forstakademie zurück. Heute zeigt die Sammlung Exponate heimischer und exotischer Wildtiere, wobei der Schwerpunkt auf Geweihen und Hörnern von Säugetieren liegt. Die umfangreiche Sammlung von Geweihen des heimischen Rehwildes (Capreolus capreolus) demonstriert beispielsweise die Variabilität der Geweihausformung. Eine Vielzahl von sogenannten abnormen Gehörnen erlaubt es, deren Entstehungsursachen am Objekt zu erläutern. Unter den Exponaten befinden sich einige sehr seltene Stücke, unter anderem Geweihe von dem in freier Wildbahn ausgestorbenen Davidshirsch (Elaphurus davidianus) und dem um 1938 vollständig ausgestorbenen Schomburgk-Hirsch (Rucervus schomburgk). Auch Fell und Schädel eines der letzten in Niedersachsen legal erlegten Wölfe vom Anfang des 20. Jahrhunderts gehören zur Sammlung. Weniger spektakulär, doch von großer Bedeutung für die Praxis, sind Exponate zur Erkennung von Wildtieren anhand der von ihnen zurückgelassenen Spuren, wie Fußabdrücke oder Kot. Zusätzlich zu den Wildtierpräparaten umfasst die Sammlung auch Zeugnisse der Jagdausübung in unterschiedlichen Epochen, darunter etliche Fallen und Jagdwaffen. Viele dieser Exponate stammen aus dem 1868 aufgelösten Königlich Hannoverschen Jägerhof. |
Sonstiges | Circa 5 Prozent der Sammlungen sind ausgestellt und zu besichtigen. Die Ausstellungsfläche umfasst 240 Quadratmeter. Die Ausstellung ist leider weit hinter dem Stand der Ausstellungstechnik und befindet sich im Prozess der Erneuerung. |
Stand der Informationen | Juni 2019 |
Bestände
Objektgruppen |
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Relevanz | Referenzmaterial |
Stand der Erschließung | Die Erfassung der Bestände in einer digitalen selbst erstellten dBase-Datenbank ist zu circa 10 Prozent erfolgt. Der Plan sieht eine Erfassung der restlichen Bestände bis spätestens 2020 vor. |
Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Die Geschichte der forstzoologischen und wildbiologischen Sammlungen ist eng mit dem Forstbotanischen Garten verbunden. Mit der Gründung der Forstakademie in Hannoversch Münden im Jahre 1868 wurden die Wurzeln für das Institut für Forstzoologie gelegt. Im zuständigen Regulativ für die Königlichen Forstakademien zu Neustadt/Eberswalde und Münden vom 1. März 1868 wurde im Paragraph 6 die "Zoologie, insbesondere Ornithologie und Entomologie" als Lehrgegenstand aufgeführt. Die erste Dozentenstelle wurde am 1.4.1868 mit Bernard Borggreve (1836-1914) besetzt. Der Stundenplan für das Winter-Semester 1868/69 beinhaltete wöchentlich 4 Stunden Entomologie, 3 Stunden Allg. Zoologie und Ornithologie und eine Stunde Naturgeschichte der Säugetiere und niederen Tiere. Im Jahre 1921 wurde die Forstakademie in eine Forstliche Hochschule mit Rektoratsverfassung, Promotionsrecht, Habilitations- und Berufungsrecht umgewandelt und 1939 der Universität Göttingen als Fakultät angefügt. Der Umzug von Hann. Münden nach Göttingen erfolgte dann 1970. Vertreter des Faches Forstzoologie sind nach Amtszeiten sortiert: von 1868 bis 1872 Bernard Borggreve, von 1873 bis 1904 August Metzger, von 1904 bis 1906 Richard Heymons, von 1906 bis 1929 Ludwig Rhumbler, von 1929 bis 1950 Hermann Eidmann, von 1954 bis 1966 Erwin Schimitschek, von 1967 bis 1988 Siegfried Bombosch, von 1989 bis 1999 Jörg Lunderstädt und seit 2001 Stefan Schütz. |
Publikationen
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