Alle anzeigenSternwarte und Sammlung des Astronomischen Instituts*
Allgemein
Bezeichnung | Sternwarte und Sammlung des Astronomischen Instituts* |
Besonderer Status | *Nicht mehr an Universität |
Universität | Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
Universitätsort | Würzburg |
Museums- und Sammlungsart | Naturwissenschaft & Technik |
Museums- und Sammlungsform | Sternwarte |
Sammlungsschwerpunkt | Astronomie · Physik |
Externe Links | |
Adresse | Lehrstuhl für Astronomie Am Hubland 97074 Würzburg Sternwarte: Johannes-Kepler-Straße 97074 Würzburg |
Öffnungszeiten | Werden auf der Website des Vereins angezeigt. |
Kontakt | Josef Laufer (Ansprechpartner der Volkssternwarte) vstw@gmx.de Telefon: +49 (0) 931 7903242 |
Beschreibung | Die Universität Würzburg betrieb bis in die 1980er Jahre für die Lehre eine eigene Sternwarte. Diese hatte bereits zwei Vorgänger, die aber beide im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Die heutige Einrichtung befindet sich auf dem Dach der Johannes-Kepler-Schule im Stadteil Keesburg. Seit 2000 wird sie durch einen Verein betrieben. Die heutige Sternwarte ist ein Rundbau mit circa sieben Metern Außendurchmesser und zehn Metern Höhe. Unmittelbar darunter befindet sich ein Kellergeschoß. Gekrönt wird der Turm von einer drei Meter hohen und mit Aluminium verkleideten Holzkuppel; der Kuppelraum weist einen Innendurchmesser von sechs Metern auf und liegt circa acht Meter über dem Gelände. Zentral durchs Gebäude verläuft der 80 cm durchmessende und elf Meter hohe Rundpfeiler, der am oberen Ende die Teleskopmontierung trägt. Mit dem Schulgebäude, auf dem sich eine circa 140 Quadratmeter große Beobachtungsplattform befindet, ist die Sternwarte durch einen 33 m langen überdachten Gang verbunden. Website des Vereins |
Sonstiges | Observatory Code 028 |
Stand der Informationen | Oktober 2010 |
Bestände
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Bedeutende Teilbestände |
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Geschichte
Ereignisse |
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Personen | |
Geschichte | Das erste Würzburger Observatorium entstand 1757 auf dem Turm der Universitätskirche. Im Auftrag des Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1708-1779) ließ der Professor für Mathematik und Astronomie Franz Huberti (1715-1789) das Observatorium errichten. Nach seinem Tod 1789 verfiel die Einrichtung. Nach etlichen Versuchen einer Wiederbelebung der astronomischen Einrichtung wurde am 10. Mai 1819 dem Mathematiker und Astronom Johann Schön (1771-1839) die Direktion der neu aufzubauenden astronomischen Anstalt übertragen. Innerhalb eines halben Jahres gelang Schön die Wiederherstellung des Observatoriums, so dass er daran gehen konnte, Lehrveranstaltungen in Astronomie anbieten zu können. Im Jahre 1834 wurde die Sternwarte mit einem neuen Vertikalkreis ausgestattet. Drei Jahre später, 1837, übernahm der Professor für Mathematik und Astronomie Aloys Mayr (1807-1890) die Leitung der Sternwarte. 42 Jahre hatte Mayr die Leitung inne. Während seiner Zeit wurde die Sternwarte modernisiert und mit neuesten Geräten ausgerüstet. 1879 übernahm Eduard Selling (1834-1920) das Observatorium. Im Jahre 1893 erhielt die Astronomische Anstalt einen Tubus mit einem Objektiv von 135 mm Öffnung und 1902 einen Projektionsapparat von Zeiss. Damit war sie auf dem technischen Stand der Zeit. Mit der Eröffnung des Deutschen Museums in München 1905 wurden diesem alle älteren und entbehrlichen Instrumente und Gerätschaften überlassen. Im Jahre 1907 übernahm Georg Rost (1870-1958) die Einrichtung. Ein Jahr später erhielt das Institut elektrische Beleuchtung. 1912 begann die Zeit der fotografischen Aufnahmen. Nun war es möglich, mit dem großen Refraktor Sonne und Mond zu fotografieren. Zudem wurde eine telegrafische Empfangsstation zur Aufnahme von Zeitsignalen aus Paris und Norddeich eingerichtet. In den Jahren 1927 und 1928 wurde auf dem Westflügel des neuen Universitätsgebäudes auch eine "Neue Sternwarte" gebaut. Sie besaß eine drehbare Kuppel von sechs Metern Durchmesser der Firma Noell aus Würzburg. Diese beherbergte einen Refraktor von 200 mm Durchmesser bei einer Brennweite von fast drei Metern. Das Gerät stammte von der Firma Steinhall aus München und war in einer Zeiss-Aufhängung gelagert. Mit dieser neuen Grundausstattung wurden auch neue Kameras angeschafft, die den Stand der Zeit repräsentierten. Nach der Emeritierung von Rost übernahm der Astronom und Mathematiker Otto Volk (1892-1989) die Leitung der Einrichtung. Am 16. März 1945 wurden beide Sternwarten durch die Bombardierung Würzburgs zerstört. Der Neuanfang der Himmelsbeobachtung der Universität Würzburg wurde erst über zwanzig Jahre später realisiert. Am 5. Mai 1966 wurde ein neue Sternwarte auf der Schule im Stadtteil Keesburg eingeweiht. Zwar nicht mehr auf dem Gelände der Hochschule, aber immer noch unter dessen Ägide, wurden bis in die 1980er Jahre Beobachtungen durchgeführt. Nach Prof. Volk übernahm Prof. Hans Haffner (1912-1977) den Lehrstuhl. Nach Haffners Tod blieb die Stelle bis 1979 vakant. Danach kam Prof. Deubner. Aus Berufungsmitteln wurde die Sternwarte an Gerätschaften erweitert. Wie bereits unter Prof. Haffner sollte die Einrichtung wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Räumlichkeiten wurden für die Lehre noch bis Ende der 1990er Jahre genutzt. Parallel dazu wurde über die Einrichtung einer Volkssternwarte nachgedacht. Der Verein hat sich als "Volkssternwarte Würzburg e.V." im Sommer 1985 konstituiert. Der Beobachtungsplatz des Vereins befand sich auf der Dachterrasse der Keplerschule direkt neben der Universitätssternwarte. Ab 1989 wurde dem Verein erlaubt, Führungen durch die Sternwarte in Eigenregie – ohne Bezahlung – weiterzuführen. Zum Ausgleich durften auch Vereinsmitglieder dort beobachten. Mit der Emeritierung von Prof. Deubner übernahm der Verein die Einrichtung und führte sie als Volkssternwarte weiter. In einer Schenkungsvereinbarung wurde dann der Großteil des verbliebenen Inventars, dem Verein vermacht. Am 15.11.2000 war ein Treffen an der Sternwarte mit Vertretern der Universität, der Stadt und des Vereins zur Übergabe der Sternwarte. In den Jahren 2009 und 2010 haben Stadt und Verein wesentliche Renovierungsmaßnahmen durchgeführt. Rost, 1914; Volk 1982; Laufer 2010 |
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